Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp verhandeln jedes Jahr mit den 6 Fachverbänden der Arbeitgeber den Kollektivvertrag Metallindustrie und Bergbau, der für rund 180.000 Beschäftigte gilt.
Urlaubsgeld, Arbeitszeitregelungen, Lehrlingsentschädigung und Lohnsteigerungen… – all das wird nicht „gesetzlich“ festgelegt, sondern in jährlichen Verhandlungen rund um den Kollektivvertrag zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern erstritten. Ein starker KV wirkt sich unmittelbar auf unsere persönlichen Arbeitsverhältnissen und Lebensbedingungen aus.
Und die Herbstlohnrunde der Metaller ist richtungsweisend für alle anderen Lohn- und Gehaltsverhandlungen in Österreich.
Nach dem Streik in der Metallindustrie vom letzten Herbst wollen die Unternehmer jetzt den Metaller-KV aufspalten. Die 6 Fachverbände der Arbeitgeberseite wollen nicht mehr gemeinsam verhandeln. Auf diese Weise soll die Gewerkschaft in der Metallindustrie und dann in allen anderen Branchen massiv geschwächt werden. Die Folge wären geringere Lohn- und Gehaltserhöhungen und der Abbau von Arbeitsrechten. In ganz Europa sehen wir, dass das Kapital die Kollektivverträge angreift. Überall sollen die ArbeiterInnen für die Krise zahlen. Wer das verhindern will, muss für den Erhalt der Kollektivverträge und für starke, demokratische und kämpferische Gewerkschaften eintreten.
Im Herbst geht es genau darum. Bei der bundesweiten Betriebsrätekonferenz der Metallindustrie haben Gewerkschaft und Betriebsräte den Grundstein für einen harten Arbeitskampf zur Verteidigung des Metaller-KV gelegt. Ein Kollege hat dort völlig richtig gesagt: „Wer Verteilungsgerechtigkeit will, soll im Herbst bei uns aktiv dabei sein.“
Wer gegen den Abbau aller in den letzten Jahrzehnten erkämpften Arbeiterrechte ist, muss im Herbst Seite an Seite mit den MetallerInnen für ihren Kollektivvertrag kämpfen!
Deshalb unterstützen wir den Kampf für einen gemeinsamen Kollektivvertrag!
• Unsere Stärke liegt in der Solidarität – wir lassen uns nicht spalten!
Facebook-Solipage: Gemeinsam den Metaller-KV verteidigen – facebook.com/MetallerKV
Diskussion: Organisieren und kämpfen – für Arbeitsrechte und Kollektivverträge
Diskussionsveranstaltung zum Konflikt um den Metaller-Kollektivvertrag und Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit in der Krise.
Wann: Mittwoch, 26. September 2012, Beginn 19 Uhr
Wo: Lustkandlgasse 10/1, 1090 Wien (Nähe U6 Volksoper)
Artikel und Berichte
• PRO-GE will den gemeinsamen Metaller-KV verteidigen und fordert 5 % mehr Lohn (19. September 2012)
PRO-GE-Chef Kollege Reinhard Wimmer kündigt im heutigen Ö1-Morgenjournal (19.9.2012) die Verteidigung des gemeinsamen Metaller-KV und das Ringen um einen hohen Lohnabschluss an. Die PRO-GE ist nicht bereit die „heilige Erde“ des gemeinsamen KV kampflos aufgeben. Jetzt gilt es gemeinsam zuzupacken, meinen Emanuel Tomaselli und Gernot Trausmuth von der Funke-Redaktion.
• Bauchfleck statt Kampf – Kein guter Start in die Herbstlohnrunde (12. September 2012)
Die Gewerkschaften haben getrennten Verhandlungen zur Herbstlohnrunde in der Metallindustrie zugestimmt, statt einem gemeinsamen Kollektivvertrag ist das Ziel nun „einheitlicher Abschluss“. Die Unternehmer antworten postwendend: „Ein einheitlicher Kollektivvertrag wäre das Gegenteil von getrennten Verhandlungen.“ Wer am ursprünglichen Kampfziel festhalten will, muss sich JETZT zu Wort melden, meint Emanuel Tomaselli. [UPDATE: ÖGB-Foglar akzeptiert die Aufspaltung des Metaller-KV und ‚unterschiedliche Lohnsteigerungen‘.]
• Drei, die ausziehen, um unseren Kollektivvertrag zu zerstören (11. September 2012)
Systematische Behinderung gewerkschaftlicher Arbeit, der 20%ige Lohnraub bei der AUA und der Tod zweiter Metaller – dafür steht das Spitzenverhandlerteam des Arbeitgeberfachverbandes für die Maschinen- & Metallwaren-Industrie (FMMI). Von Emanuel Tomaselli.
• Kampf um den Metaller-KV wird jetzt heiß – Das neue Flugblatt als PDF zum download (5. September 2012)
Die Unternehmer wollen den gemeinsamen Metaller-KV aufspalten. Die Gewerkschaft lehnt nun aber doch die getrennten Verhandlungen mit den sechs Fachverbänden der Arbeitgeber in der Metallindustrie ab. Damit steuert alles auf einen heißen Herbst zu. Schmieden wir jetzt den Widerstand!
• Konflikt um den Metaller-KV wird jetzt heiß – Jetzt den Widerstand schmieden! (31. August 2012)
Die Gewerkschaft lehnt nun doch die getrennten Verhandlungen mit den sechs Fachverbänden der Arbeitgeber in der Metallindustrie ab. Damit steuert alles auf einen heißen Herbst zu. Von Gernot Trausmuth.
• Den Metaller-KV gemeinsam verteidigen! (21. August 2012)
Der Konflikt um den Metaller-KV geht in die heiße Runde. Die Industriellen geben nicht nach und wollen den gemeinsamen Kollektivvertrag aufspalten. Was tun?
• Metallindustrie: Arbeiter wehren sich erfolgreich gegen den 4-Schicht-Betrieb (10. August 2012)
Arbeiter wehren sich bei Stahlrohrproduzent Schöller-Bleckmann erfolgreich gegen die Einführung des 4-Schichtbetriebs. Vier Arbeiter werden aber gekündigt, 14 weitere sind von der Kündigung bedroht. Das nunmehrige Ziel ist es, die Kündigungen rückgängig zu machen.
• Die Betondecke durchstoßen (6. Juni 2012)
Warum verhindert die Gewerkschaftsführung Widerstand gegen die Kapitaloffensive? Wie können die Gewerkschaften wieder zu Kampfinstrumenten gemacht werden? Von Flo Keller und Gernot Trausmuth.
• Metaller-KV: „Wir brauchen keine Hosenscheißer“ (31. Mai 2012)
Über 900 BetriebsrätInnen der Metallindustrie versammelten sich am 30.5.2012 in Leonding bei Linz, um sich auf den Kampf für die Verteidigung des Metaller-KV einzustimmen. „Der Funke“ war dabei.
• Metallindustrie: Eine Branche – ein KV (29. Mai 2012)
Die Herbstlohnrunde beginnt heuer schon im Frühjahr. Der Verband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) und der Verband der Gießereiindustrie kündigten den Austritt aus dem Metaller-Kollektivvertrag an. Hier bahnt sich ein Arbeitskampf an, dessen Ausgang das Kräfteverhältnis von Arbeit und Kapital nachhaltig prägen wird. Folgendes Flugblatt werden Funke-UnterstützerInnen bei der morgigen bundesweiten BetriebsrätInnen-Konferenz der Metallindustrie verteilen.
• Starker Anfang, schwacher Abschluss – Eine kritische Bilanz des Metallerstreiks (18. Oktober 2011)
Mit Streiks kämpften die Metaller für die Forderung nach 5,5%-Lohnerhöhung und brachten damit Bewegung in die österreichische Gesellschaft. Doch der Abschluss steht in keinem Verhältnis zu dem, was möglich gewesen wäre. Eine kritische Bilanz der Funke-Redaktion.