Alan Woods (IMT) stellte auf einer Reihe von Veranstaltungen in Venezuela sein neues Buch „Reformismus oder Revolution? Marxismus und Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ vor – und traf auf großen Zuspruch.
Die International Marxist Tendency (IMT) gehörte zu den ersten Kräften in der Linken, die über die Entwicklungen in Venezuela und das Phänomen der Bolivarischen Revolution berichtete sowie mit der Kampagne „Hands off Venezuela“ konkrete internationale Solidaritätsarbeit organisierte. Aufgrund dieser beständigen Arbeit gelang es vor ein paar Jahren einen ersten Kern einer revolutionär-marxistischen Strömung in Venezuela zu verankern – die Corriente Marxista Revolucionaria (CMR).
In den letzten Monaten hat die CMR große Fortschritte bei der Verbreitung marxistischer Ideen gemacht und ist auf dem besten Weg in der neu gegründeten Partido Socialista Unido de Venezuela (PSUV) eine starke marxistische Strömung mit Wurzeln in der ArbeiterInnenklasse und der Jugend aufzubauen.
In der Bolivarischen Bewegung und der PSUV herrscht ein heftiger politischer Kampf um die weitere Ausrichtung des Prozesses zwischen revolutionären und reformistischen Kräften. Der Ausgang dieses Konflikts wird letztlich auch über das Schicksal der Venezolanischen Revolution entscheiden. In diesem Kampf müssen MarxistInnen eine aktive Rolle einnehmen. Genau aus diesem Grund hat die CMR nun ein neues Buch von Alan Woods, dem führenden Theoretiker der IMT, veröffentlicht, in dem dieser anhand einer Polemik mit dem linken Intellektuellen Heinz Dieterich, einem der wichtigsten Ideengeber des Reformismus in Venezuela, die Grundlagen des Marxismus und eine revolutionär-sozialistische Perspektive für die Venezolanische Revolution darlegt. Das Buch „Reformismus oder Revolution – Marxismus und Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ kann mit Fug und Recht als ein moderner „Anti-Dühring“ gesehen werden und wird einer neuen Generation von SozialistInnen in Venezuela und international ein Verständnis für die wirkliche Bedeutung des Marxismus geben.
Alan Woods tourte in den letzten drei Wochen durch Venezuela, um sein neues Buch zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Diese Veranstaltungsreihe zeigte den wachsenden Einfluss marxistischer Ideen in der PSUV.
Ausführliche Berichte von den einzelnen Veranstaltungen können hier in englischer Sprache nachgelesen werden. Über 4000 TeilnehmerInnen, der Großteil revolutionäre AktivistInnen, GewerkschafterInnen, PSUV-Mitglieder, StudentInnen und ArbeiterInnen, kamen zu den Veranstaltungen. Die Reaktionen auf Alans Reden und das Buch zeigten, welches Potential der Marxismus in der Venezolanischen Revolution hat.
Höhepunkte der Reise waren sicher die Auftritte von Alan vor 600 ArbeiterInnen der Autoindustrie in Anzoategui, 350 ArbeiterInnen aus der Schwerindustrie in Venalum (Bolivar) und 550 ArbeiterInnen des vor kurzem verstaatlichten Stahlwerks SIDOR.
Welches Aufsehen diese Reise gemacht haben muss und welches öffentliche und auch mediale Interesse sie hervorgerufen hat, spiegelt wohl die Tatsache wider, dass Präsident Hugo Chávez persönlich Alan Woods kontaktiert hat, um ein gesondertes Treffen mit ihm zu vereinbaren und ihn zum Konvoi des revolutionären Volkes in Nueva Esparta einzuladen.
In Venezuela steht das CMR jetzt vor einem echten Durchbruch. Es gibt in einer Vielzahl von Bundesstaaten und in Hochburgen der ArbeiterInnenklasse jetzt die Möglichkeit eine schlagkräftige Organisation aufzubauen. Bei allen Veranstaltungen haben sich Dutzende AktivistInnen aus der PSUV und den Gewerkschaften gemeldet, die CMR vor Ort aufbauen zu wollen.
Diese Arbeit wollen wir auch hier in Österreich aktiv unterstützen. Ein Teil unserer Kampagne „Sommerspende 2008“ wollen wir deshalb für die Unterstützung der CMR zur Verfügung stellen.
Video der Veranstaltung mit Alan Woods in SIDOR hier