Das Attentat auf Charlie Kirk schuf einen Märtyrer für MAGA
Anlässlich vom Attentat auf Charlie Kirk wird anhand von moralischen Linien über den „absoluten Wert“ des menschlichen Lebens geredet, während dieses in der Wirklichkeit von Krieg, Massenabschiebungen und Armut gar nichts wert ist. Wir trauern Kirk keine Träne nach, müssen aber klar aussprechen, dass sein Mord negative Konsequenzen für den Klassenkampf nach sich zieht. Von Julian Kircher.
Charlie Kirk wurde bei seiner Trauerfeier mit Jesus Christus verglichen und Trump legte seine politischen Grundlagen offen:
„Er [Charlie Kirk] hasste seinen Gegner nicht. Er wollte das Beste für ihn. Hier stimme ich mit Charlie nicht überein. Ich hasse meinen Feind und ich wünsche ihm nicht das Beste.“
Das ist eine klare Ansage gegen die Arbeiterklasse.
Kurz darauf ließ er „die Antifa“ als terroristische Organisation einstufen. Das Attentat bietet eine ideale Vorlage, um die Repression zu stärken und es vereinigt die bereits bröckelnde MAGA-Bewegung.
Donald Trumps Basis ist keineswegs homogen. Ein Großteil seiner Unterstützer sind Teil der Arbeiterklasse und diese werden immer mehr desillusioniert. Neben der Krise in der US-Wirtschaft und der fortlaufenden Involvierung in Kriege richtet sich auch auf Grund des Epstein-Skandals immer mehr Unmut gegen Trump. Nun haben Trump und seine Anhänger einen Märtyrer, um den sie sich scharen können. Die Reaktionären rund um Trump werden dadurch den Kulturkampf weiter anfachen und die Aufmerksamkeit weg vom Klassenkampf lenken.
Dieser Kulturkampf kann diese Bewegung aber nur für eine gewisse Zeit zusammenhalten. Sie ist instabil und die Krise des Kapitalismus übt ständigen Druck auf sie aus. Trotzdem hat dieses Attentat dazu geführt, dass die Widersprüche im Lager von Trump vorübergehend zugeschüttet werden. Deswegen ist diese Tat auch ein Schritt zurück und nicht einer nach vorne. Als Kommunisten verstehen wir, dass MAGA nicht durch das liberale Establishment besiegt werden kann und ebensowenig durch individualterroristische Taten. Um dagegen anzukämpfen, braucht es ein Programm, das einen unabhängigen Klassenstandpunkt gegen die Republikaner wie auch die Demokraten einnimmt. Das heißt soziale Forderungen wie höhere Löhne, gute Jobs und Wohnungen, gratis Gesundheitsversorgung und Bildung müssen im Mittelpunkt stehen. Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch für Österreich und jedes andere Land, wo die rechten Demagogen an Zulauf gewinnen.
(Funke Nr. 237/24.09.2025)