Schüler gegen Rassismus und Sparmaßnahmen

Die AKS Wien hatte einen Schulstreik gegen Blau-Schwarz ausgerufen, der am Freitag, dem 14.02., stattfinden sollte. Doch vier Tage später wurde er abgesagt, da die Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP platzten. Das war ein Fehler. Von Chami.
Innerhalb von nur vier Tagen haben Schüler in ganz Wien mobilisiert und sich auf einen großen Streik vorbereitet. An meiner Schule habe ich mit einer Schulkollegin aus der SJ in kürzester Zeit ein Streikkomitee mit über 50 Schülern gegründet. Wir haben eine kämpferische Nachricht (die eigentlich aus der RKP-Zeitung „Der Funke“ stammt) verfasst und diese dann durch die Schülervertretung an alle Klassengruppen ausgesendet. Obwohl der Streik von der Bildungsdirektion nicht erlaubt war und deshalb einige Schüler anfangs noch eingeschüchtert waren, haben sich die Lehrer an unserer Schule schnell mit uns solidarisiert. Klassenvorstände wären bereit gewesen, ein Auge zuzudrücken, wenn Schüler als Fehlgrund „krank“ oder „persönliche Gründe“ angegeben hätten. Andere Lehrer wollten mit ihrer ganzen Klasse demonstrieren gehen, um damit auch die Fehlstunden zu umgehen. Ähnliche Entwicklungen gab es an vielen anderen Schulen.
Die Absage des Streiks durch die AKS war also eine große verpasste Chance!
Denn wir wollen nicht nur gegen FPÖVP streiken, sondern gegen jede Regierung von Sparmaßnahmen, Budgetkürzungen und Rassismus. Wenn es die FPÖ nicht macht, wird es eben eine andere Partei durchziehen. In den geleakten Dokumenten hat man gesehen, dass auch NEOS, ÖVP und SPÖ bereit sind, ein Kopftuchverbot einzuführen, Autobahnprojekte weiterzubauen und Einsparungen im Sozialstaat durchzuführen.
Die FPÖ ist mit dem Scheitern der Verhandlungen auch noch lange nicht verhindert. Die Logik vom “kleineren Übel” hat die FPÖ überhaupt erst so groß gemacht. Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass die FPÖ in dieser Situation nur noch stärker werden wird. Denn die FPÖ ist nur die Spitze des Eisbergs – sie ist das Produkt der Krise des Kapitalismus.
Das haben auch andere so gesehen, weshalb die AKS auf Instagram Kommentare wie diese bekam: „finde ich ehrlich gesagt echt enttäuschend, dass ihr die demo platzen/verschieben lässt. ihr vermittelt die message, als würde es keinen weiteren grund zum demonstrieren geben.“ „Schade dass der Streik nicht stattfinden wird…“
Wir Schüler müssen der zukünftigen Regierung zeigen, dass wir weder Rassismus noch Einsparungen in der Bildung und im Sozialsystem akzeptieren. Deshalb hat meine Ortsgruppe am 18.02. ein Treffen für alle Schüler in Wien organisiert, die trotzdem kämpfen wollen. Denn gegen Rechts können wir nur auf unsere eigene Stärke vertrauen. Das Treffen war ein voller Erfolg, es gab eine inspirierende Diskussion, wie uns der Kommunismus aus der Krise helfen kann!
(Funke Nr. 231/26.02.2025)