Den Klassenkampf gibt es, seit es Klassen gibt. Doch welche Rolle spielen Kommunistinnen und Kommunisten darin?
KommunistInnen kämpfen Seite an Seite mit ihren Klassenbrüdern und -schwestern gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Unser Ziel dabei ist nicht nur die Abwehr von Kürzungspolitik oder die Erkämpfung höherer Löhne, sondern der Aufbau einer Kampforganisation, mit der die Arbeiterklasse diese Kämpfe erfolgreicher führen kann und die letztlich imstande ist auf dem Weg einer sozialistischen Revolution den Kapitalismus zu stürzen.
Mit unserer Zeitung, unseren Social Media-Accounts und in Diskussionen mit unseren KollegInnen verbreiten wir die revolutionären Ideen des Kommunismus. Wir erklären die Ursachen der kapitalistischen Krise, die Notwendigkeit einer sozialen Revolution und welche Rolle dabei die Arbeiterklasse spielt, d.h. wir betreiben revolutionäre Propaganda.
In Klassenkämpfen, wo wir selbst eine aktive Rolle spielen können, erklären wir mit welchen Kampfmethoden aus unserer Sicht diese Kämpfe gewonnen werden können. Wir erklären, warum Gewerkschaftsdemokratie und Urabstimmungen die Kampfkraft der Gewerkschaften erhöhen oder wie ein aktiver Streik organisiert werden kann. All das ist Teil unserer revolutionären Agitation.
Die Erfahrung zeigt aber, dass die bisherige reformistische Führung der Arbeiterbewegung, die Gewerkschaften und die Sozialdemokratie (aber auch die KPÖ), ein richtiges Hindernis für erfolgreiche Klassenkämpfe darstellen, weil sie in erster Linie das System mit den Bürgerlichen mitverwalten wollen. Sie mobilisieren die ArbeiterInnen vor allem, damit sie durch den Druck von unten in eine bessere Verhandlungsposition kommen.
Während die ArbeiterInnen für ihre sozialen Interessen (Löhne, Pensionen usw.) auf die Straße gehen, wollen sie akzeptierte „Sozialpartner“ werden. Ihr Programm beschränkt sich auf die Verteilung eines kleinen Teils vom Kuchen, den wir erarbeiten.
Wo Klassenkämpfe über das hinausgehen, werden sie diese bremsen und in geordnete Bahnen lenken. Trotzdem beteiligen wir uns an diesen Kämpfen für ganz bestimmte, unmittelbare Forderungen der Arbeiterschaft. Gestützt auf diese Erfahrungen werden die klassenbewusstesten Teile der Arbeiterklasse erkennen, dass der Reformismus eine Sackgasse darstellt und dass es notwendig ist, sich in einer kommunistischen Organisation zusammenzuschließen.
(Funke Nr. 218/25.10.2023)