Etwa 70 Menschen demonstrieren am 13.10.2023 gegen den Besuch Herbert Kickls im Bregenzer Gasthaus Gösser Bräu. Initiiert und getragen von der Sozialistischen Jugend und Der Funke Vorarlberg war die Aktion ein voller Erfolg. Ein Bericht.
Das Bedürfnis gegen Rechts aktiv zu werden ist groß an den Schulen. Dementsprechend waren viele Jugendliche dabei, die ihrer Wut auf die rassistischen Reden der FPÖ einen lautstarken Ausdruck gaben.
Während der Rede zur Eröffnung war die positive Stimmung schon spürbar. Die Einsicht, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und der Aufstieg rechter Parteien nur bekämpft werden können, wenn wir das System bekämpfen, das für die sozialen Missstände und die Spaltung verantwortlich ist, fand großen Zuspruch. Das Motto Antirassismus = Antikapitalismus wurde dann nicht nur beklatscht, es haben sich auch einige Teilnehmer bereit erklärt, mit uns gegen den Kapitalismus zu kämpfen!
Als die Kundgebung an Fahrt aufgenommen hat, war jeder mit dabei zu schreien „Kickl, Bonzen Banken, weißt sie in die Schranken!“. Allgemein war, vom Schüler bis zu den älteren Semestern ein gesunder Klassenhass zu spüren. Aber auch eine tiefe Solidarität.
Der Sprecher des lokalen kurdischen Vereins erntete viel Applaus für seine auf Türkisch gehaltene Rede, in der er den gemeinsamen Kampf der unterdrückten Völker mit der Arbeiterklasse aller Länder in den Mittelpunkt rückte, natürlich mit dem Hinweis darauf, was der Türkische Staat gerade in Kurdistan anrichtet, um von den eigenen Problemen abzulenken.
Das ist gelebte Solidarität, denn im Kampf gegen Rechts, gegen Rassismus und nationale Unterdrückung in ihrer Heimat müssen wir ebenso Beistand leisten, wie allen, die hier unter dem Rassismus des Österreichischen Staates leiden.
Ein pöbelnder betrunkene FPÖler war sehr aufgebracht über unsere Aktion, wie auch Kickl selbst. Er hat uns wohl dafür kritisiert, dass wir als Kommunisten Red Bull trinken, denn genau das war auch die einzige Kritik seiner Anhänger in den sozialen Medien.
Zu mehr reicht es eben nicht wenn man als Werkzeug des Kapitals bloßgestellt wird.
Wir hingegen haben mit Zeitungen und Werbung für Referate zum Thema Faschismus echte Aufklärungsarbeit geleistet und vor allem junge Antifaschisten in den nächsten Tagen für den Kampf gegen den Kapitalismus gewonnen.