Wie alle anderen politischen Jugendorganisationen beziehen auch die SJ und AKS (Aktion Kritischer SchülerInnen) einen großen Teil ihrer Finanzen aus der Vereinsförderung des Landes Vorarlberg. Heuer sollen beide Organisationen keine Förderungen mehr erhalten. Als Grund dafür werden formale Fehler im jährlich abzugebenden Tätigkeitsbericht genannt. Es ist allerdings offensichtlich, dass dahinter politische Überlegungen stehen.
Die SJ ist die kritische und oppositionelle Stimme eines großen Teils an Vorarlberger Jugendlichen, die sich mit dem konservativen Mief im Ländle nicht abfinden wollen. Sie steht für eine linke und kämpferische Alternative. Auch hat die SJ aus ihrer Abneigung gegenüber der Vorarlberger Landespolitik sowie der österreichischen Bundespolitik nie einen Hehl gemacht und ist immer offen gegen Missstände aufgetreten. Die AKS steht für die Idee einer Gesamtschule, propagiert eine Alternative zum autoritäten Schulsystem sowie zum österreichischen Bildungssystem im gesamten.
Dafür werden beide Organisationen nun abgestraft. Fördergelder sollen nur noch jene Jugendorganisation erhalten, die entweder nicht politisch aktiv sind oder gegen die Politik des ÖVP-Monopols nicht aufmucken. Das ist ein klarer Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Meinungsvielfalt in Vorarlberg! Jungen Menschen soll es erschwert werden, Informationen zu Alternativen zum derzeitigen System zu erhalten. Sie sollen davon abgehalten werden, gegen Missstände aktiv zu werden. Sie sollen davor bewahrt werden, selbst zu denken.
Sollten die dafür Verantwortlichen mit diesem Angriff Erfolg haben, ist der Meinungspluralismus in Vorarlberg ernsthaft in Gefahr. Wir müssen uns dagegen wehren! Jeder Angriff auf eine politische Jugendorganisation ist ein Angriff auf die gesamte Jugend!
Wir bitten darum alle unsere LeserInnen, folgende Protestmail an die Vorsitzende des Landesjugendbeirates, Carmen Willi, weiterzuleiten. Sie kann ihren Einfluss geltend machen und die Pläne des Finanzausschusses, der am kommenden Dienstag den Finanzvorschlag, dem nach eben SJ und AKS nicht mehr finanziell gefördert werden, durchkreuzen.
Quelle: SJ Vorarlberg
Protestmail:
An die Vorsitzende des Landesjugendbeirates Vorarlbergs Carmen Willi
NEIN zum Angriff auf die Meinungsfreiheit!
Der Rechnungsausschuss des Landesjugendbeirates Vorarlberg wird den Delegierten des nächsten Landesjugendbeirates einen Finanzvorschlag machen, der die Sozialistische Jugend Vorarlberg (SJ) und die Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) Vorarlberg aus der Vereinsförderung erstmals ausschließen wird. Als Grund dafür wird angegeben, dass die Tätigkeitsberichte, die die Grundlage für die Förderung darstellen, mangelhaft und darum „nicht bewertbar“ sind. Die Form der Berichte unterscheidet sich heuer allerdings kein bisschen von den Berichten der letzten Jahre. Es liegt der Verdacht nahe, als ob es sich hier um einen gezielten Angriff auf kritische Jugendorganisationen handelt.
SJ und AKS stellen seit Jahren einen Gegenpol zu den vielen konservativ dominierten Jugendorganisationen dar und sind ein Garant für pluralistische Meinungsbildung in Vorarlberg. Sollten beide Organisationen nun finanziell ausgehungert werden, würde dies einen Angriff auf die Meinungsfreiheit bedeuten. Auch wäre ein solches Vorgehen einmalig in ganz Österreich und stellt einen Bruch mit sämtlichen Traditionen in der Vereinsjugendarbeit dar. Wir fordern Sie auf, Ihren Einfluss im Landesjugendbeirat geltend zu machen, den Finanzvorschlag abzulehnen und sicherzustellen, dass allen politischen Jugendvereinen aller politischen Couleurs eine Vereinsförderung zusteht.
Mit freundlichen Grüßen,
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