SWÖ: Business as usual wird nicht zum Erfolg führen

Am 1.10. beginnen mit der Forderungsübergabe die Kollektivvertragsverhandlungen für den privaten Gesundheits- und Sozialbereich (SWÖ). Von Sarah Ott, Betriebsrätin beim Verein LOK
Angesichts der bevorstehenden Sparmaßnahmen braucht es entschiedene Kampfmaßnahmen, da gerade in diesem Bereich Einsparungen bereits jetzt auf der Tagesordnung stehen. Gleichzeitig sind auch die Forderungen der Beschäftigten aus den letzten Jahren nach deutlichen Lohnerhöhungen und einer echten Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich bei weitem nicht erfüllt. Klar ist: Ohne Mobilisierung und Arbeitskämpfe werden die Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Und das in einer Branche, die bereits seit Jahren mit Personalmangel und Arbeitsintensivierung zu kämpfen hat.
Um die Situation der Beschäftigten zu verbessern wäre also entschiedenes Handeln und breite Mobilisierung nötig. Die Gewerkschaftsführung scheint dazu aber nicht bereit und setzt lieber auf business as usual, eine Strategie, die bereits in den letzten Jahren nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Geplant sind bisher 3 Verhandlungsrunden, zwischen denen es zwar kleinere Aktionen, aber keinerlei breite Mobilisierung der Beschäftigten geben soll. Dabei wäre eigentlich das Gegenteil angesagt. Bereits im Sommer fand eine Kampagne für den Behindertenbereich statt, bei der für deutliche Verbesserungen geworben wurde. Außerdem gab es eine Mitgliederbefragung zu den gewünschten Forderungen, bei der die Beteiligung im Vergleich zur letzten Befragung gestiegen ist. Doch anstatt darauf aufzubauen und mit breiten Mobilisierungen zu beginnen setzt die Gewerkschaftsführung lieber auf Verhandlungen hinter geschlossenen Türen. Was wir brauchen ist eine Gewerkschaftsopposition, die diesem Kurs der Spitze entgegenwirkt, breite Mobilisierungen und eine Demokratisierung der Verhandlungen mittels Urabstimmungen über alle Verhandlungsergebnisse.