Gegen LGBT+-Unterdrückung – Gegen Rainbow Capitalism!

Im Andenken an die Stonewall-Riots ist Juni Pride-Monat. Die RKP nahm österreichweit und in Budapest an Pride-Paraden teil und vertrat ein antikapitalistisches, internationalistisches Programm. Nur der geeinte Kampf der Arbeiterklasse gegen den Kapitalismus kann alle Unterdrückung beenden. Von Mio Purgathofer.
In Ungarn verbot Orban die Pride, um „Kinder vor homosexueller Propaganda zu schützen“. Doch der Versuch scheiterte: 200.000 Menschen demonstrierten – die Polizei blieb am Rand. Weltweit hetzen Rechte gegen die LGBT+-Community, um die Arbeiterklasse zu spalten und Sozialabbau durchzusetzen.
Die Liberalen und die EU versuchen hingegen, die Pride für ihre Agenda zu vereinnahmen. Der Budapester Bürgermeister sprach über „europäische Werte“, die angeblich an der ukrainischen Front verteidigt würden. Eine Genossin, die vor Ort war, berichtet:
„Trotz der EU-Flaggen marschierten die meisten Menschen nicht, um europäische Werte zu verteidigen oder die Unterstützung für die Ukraine zu stärken. Sie marschierten, weil sie das Gefühl hatten, dass endlich etwas passiert. Mir wurde klar, dass die meisten Ungarn diesen EU-Politikern, Tisza oder Fidesz nicht vertrauen, und viele bezeichnen sich als Kommunisten!“
Auch in Österreich steigt die Gewalt gegen LGBT+-Personen, die Situation wird prekärer – besonders im Gesundheitssystem. Statt Lösungen liefert die Regierung rassistische Hetze, etwa im Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime, wo Homo- und Transphobie als „ausländisches Problem“ dargestellt werden. Die Regierung massakriert unter dem Banner des Fortschritts das Gesundheitssystem, Bildung und Asylwesen. Das wird nicht nur die LGBT+-Community hart treffen, sondern auch verstärken, dass rechte Kräfte, wie die FPÖ, weiter Hass gegen Minderheiten schüren können.
Um die pro-imperialististische und pro-kapitalistische Ausrichtung der Pride-Paraden aufrecht zu erhalten, muss gegen die steigende Politisierung immer öfter zu Zensur gegriffen werden. In Wien legten die Organisatoren zum ersten Mal ein Verbot für Nationalfahnen fest, das vor Ort jedoch nur für Palästinafahnen galt. Die ukrainische und EU-Fahne stellen für die Organisatoren kein Problem dar. Material musste genehmigt werden, sonst drohten Geldstrafen.
In Wien gibt es einige Pride-Events, die sich dezidiert als antikapitalistische Alternative zur Regenbogenparade verstehen. Im Gegensatz zur Parade ist die Stimmung in der LGBT+-Community nämlich sehr kämpferisch – und offen Pro-Palästina. Zum ersten Mal fand dieses Jahr nicht nur der Marsch fürn Arsch statt (Gegendemo zum fundamentalistischen „Marsch für die Familie“), sondern auch die Pride Reclaimed (anti-kommerzielle, internationalistische Demo). Die RKP unterstützt diese Initiativen. Schädlich bleibt jedoch, dass auch linke Veranstalter dort die notwendige politische Debatte über den Weg zur Befreiung für die LGBT+-Community unterdrücken. So waren keine Organisationssymbole oder eigene politische Slogans erlaubt und es wurde der Verkauf unserer Zeitung „Gemeinsam gegen JEDE Unterdrückung – Free Palestine“ (Funke Nr. 234) verboten.
Trotzdem trat die RKP auf allen Prides mit dem Slogan „No to Rainbow Capitalism – No Pride in Genocide – The first Pride was a Riot“ auf. Denn nur ein antikapitalistisches Programm kann die Pride wieder zu einem Protest machen, vor dem die Herrschenden – Rechte oder Liberale, – Angst haben. Budapest zeigte, dass sich die LGBT+-Community nicht einschüchtern lässt. Die großen Demos in Wien zeigten, dass es den Willen, gegen Kapitalismus, Krieg und Genozid zu kämpfen, gibt. Wir verkauften österreichweit 200 „Funke“-Ausgaben und knüpften viele Kontakte. In Linz, Graz, Klagenfurt, Budapest und Wr. Neustadt bildeten wir eigene Demoblocks.
Wenn du für ein Ende JEDER Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen willst, dann ist die RKP deine Partei. Tritt uns bei!
(Funke Nr. 235/09.07.2025)