Im Frühjahr: Revolutionären Kommunismus an den Hochschulen verankern!

Wenn hunderttausende Studentinnen und Studenten im Frühjahr (zurück) an die Hochschulen strömen, erwartet sie dort nicht etwa die Verwirklichung des humanistischen Ideals der Bildung, in dem jeder Mensch sein volles Potential erkennen und ausschöpfen kann. Vielmehr ist die Realität eine an Herz, Hirn und Muskeln nagende, triste und graue Widerspiegelung der Krise der kapitalistischen Gesellschaft.
Das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis, der Wunsch, mit dem eigenen Lernen, Forschen, Tun etwas zu einer besseren, lebenswerteren Welt beizutragen, die Menschheit einen kleinen Schritt vorwärtszubringen? All diese Versprechen werden gebrochen.
Das beginnt schon bei den Bedingungen des Studiums selbst: „Gleichheit“ war in der kapitalistischen Klassengesellschaft immer schon eine sorgsam gehegte Illusion für die Armen, während es sich die Reichen schon gerichtet haben. Die Hochschulen sorgen für die Reproduktion von billigen Arbeitskräften und stellen gleichzeitig sicher, dass die jungen Kapitalisten nicht allzu parasitär und unfähig dazu sind, die Arbeiter in Zukunft auszubeuten. Sie sind Elitenschmieden für Reiche und Bildungsfabriken für die Kinder der Arbeiterklasse. Da ist es nur folgerichtig, dass in der Krise als erstes bei zweiteren eingespart wird: Die Bildungskarenz wurde in den Regierungsverhandlungen von allen Parteien als „Einsparungspotential“ erkannt.
Aber die Krise des Bildungssystems geht noch tiefer – sie frisst sich bis zum Kern ihrer ideologischen Aufgabe vor. Das Bildungssystem im Kapitalismus (re-)produziert systematisch Ideen, die die Ausbeutung und Unterdrückung bemänteln – entweder indem sie sie direkt rechtfertigen und schönreden, oder indem sie die Wut dagegen in ungefährliche Bahnen lenken. Aber all diese kleinen und großen Lügen, die hauptsächlich durch den bürgerlichen Liberalismus und den Reformismus gehegt und gepflegt worden sind, werden systematisch unter den Hammerschlägen der gesellschaftlichen und politischen Realität der Welt des Jahres 2025 zermalmt.
Der Ruf nach einer gemeinsamen, friedlichen und besseren Zukunft der Menschheit? Schon lange verstummt unter dem hysterischen Geschrei nach mehr und mehr Geld für Panzer, Bomben und Raketen, unter dem nationalistischen Getöse, unter den Trommeln des Krieges.
Alle Menschen sind gleich? Ersetzt durch eine allumfassende rassistische Hetzkampagne gegen Flüchtlinge und gegen Muslime, der sich alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte angeschlossen haben.
Freiheit und Demokratie? Nur solange, wie man nicht gegen den Völkermord an den Palästinensern aufsteht – oder den Kapitalisten und ihren Politikern irgendwie anders unangenehm wird.
Der Kampf gegen den Klimawandel? Offiziell abgesagt für die Profite der Großbanken und Konzerne – die „Green Economy“ war nur ein Geschäftsmodell, das in der Krise ausgedient hat.
Das Versprechen von einer Gleichheit der Geschlechter? Als hohle Phrase entlarvt, weil die sich zuspitzende Krise zu mehr Gewalt gegen Frauen, mehr Druck, sich um die Kinder und die Pflege der Angehörigen zu kümmern, kurz: mehr Ungleichheit führt.
Die Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre? Ersetzt durch direkte Kapitalverwertung an den Hochschulen.
So stellen sich all die Versprechen von einem „besseren“ Kapitalismus als hohle Phrasen heraus. Die Zeit ist reif für eine Rückkehr von Kommunismus und Klassenkampf an die Universitäten! Es ist klar, dass immer mehr Studierende eine Alternative zu den bankrotten Zuständen des Kapitalismus und Ideen der Herrschenden suchen. Die Studierenden brauchen die Revolution!
Aber die Revolution braucht auch die Studierenden: Den Kapitalismus stürzen kann nur die Arbeiterklasse als Ganzes, wenn sie organisiert ist und aktiv kämpft. Aber in den Bewegungen und Revolutionen der letzten Jahre und Jahrzehnte, von Frankreich 1968 bis zur Palästinabewegung, hat sich gezeigt, wie wichtig die Rolle der Jugend und spezifisch der Studentenschaft ist: Sie treten oft als erstes in den Kampf gegen die alten Verhältnisse – zuletzt wieder in der inspirierenden Massenbewegung in Serbien.
Doch Kampfeswille allein reicht nicht – es braucht einen organisierten kommunistischen Pol, einen sichtbaren, klassenkämpferischen Bezugspunkt für den Unmut. Um zu gewinnen, braucht es letztendlich eine revolutionäre Partei. Diese bauen wir mit der RKP im Frühjahr an Universitäten, an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in ganz Österreich auf: In Vorarlberg und Tirol, in Graz, Leoben und Klagenfurt, in Salzburg, in Linz, in St. Pölten, Wiener Neustadt und natürlich auch an den verschiedensten Unis und FHs in Wien. Dabei werden wir alle Mittel nutzen, um das revolutionäre kommunistische Programm gegen die kapitalistische Krise bekannt zu machen.
Zum ersten Mal werden wir auch die Wahlen zur Bundesvertretung der ÖH Mitte Mai dazu nutzen, um das Programm des Revolutionären Kommunismus bekannt zu machen – die politischen Grundlagen dafür beschreiben wir hier genauer.
Der Kapitalismus muss ein für alle Mal auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt werden. Hilf dabei mit!