Heinz Dieterich wird gerade auch in der europäischen „Linken“ als Visionär der bolivarischen Revolution gehandelt. Dabei sind die Gedanken, die er etwa in seinem im Vorjahr auf Deutsch erschienen Buch „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ entwickelt, durchaus nicht so neu wie uns der unbescheidene Autor glauben lassen möchte. Eine Kritik von Harald Lindner, erschienen im fünften Band unserer Theorie-Reihe Aufstand der Vernunft.
Damals, 1968, war er noch verblendet. Da wollte er den Himmel stürmen, und ist doch nur vom ach so „verbürgerlichten“ Proletariat bitter enttäuscht worden, dass mit der maoistischen Heilslehre nichts anzufangen wusste. Heinz Dieterich(1) teilt das Schicksal so mancher Alt-Linker, bei denen sich die einstige Anhimmlung des „Proletariats“ in Skepsis gegenüber dem Marxismus gewandelt hat. Heute, mit der halbverdauten Lebenserfahrung einer gescheiterten Revolte, sieht er die Dinge etwas nüchterner und sucht einen „undogmatischen“ Übergang zur „postkapitalistischen“ Gesellschaft.
Die bolivarische Revolution ist so etwas wie Dieterichs zweiter Frühling, hat er sich doch zum Berater von Venezuelas Präsident Hugo Chávez aufschwingen können. Doch kann sich dieser Aufstieg kaum aus der Kraft seiner Ideen erklären. Auch sein unnötig komplizierter Soziologenjargon ist alles andere als dazu angetan, die revolutionären Massen zu begeistern. Sein Einfluss hat eher etwas mit der Eigentümlichkeit der venezolanischen Revolution zu tun: Der revolutionäre Aufschwung der Massenbewegung, noch angestachelt durch die innere und äußere Reaktion, ging einher mit einem Vakuum auf der Linken. Ohne ein durchdachtes revolutionäres Programm, ohne revolutionäre Kader, die es systematisch in die Massenbewegung hineingetragen hätten, ging die Revolution dennoch vorwärts. Gerade als die ArbeiterInnenklasse in den Anfangsstadien der Revolution noch keine eigenständige Rolle spielte, konnten andere IdeologInnen dieses Vakuum umso leichter auffüllen. Der tatsächlichen Unreife der Revolution entsprach die theoretische Unreife des Heinz Dieterich. Er verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass die Bolivarische Revolution mit ihren demokratischen Reformen vorwärtsgehen könne, ohne mit dem Kapitalismus zu brechen. Heute, wo in den Betrieben Venezuelas die Losung der Verstaatlichung unter Arbeiterkontrolle auf der Tagesordnung steht, sind seine Theorien wirklichkeitsfremder denn je.
Dieterich ist der Theoretiker des nationalen Kleinbürgertums. Seine Psychologie ist die menschgewordene Psychologie seiner Klasse. Die kleinen ProduzentInnen und HändlerInnen haben die Mechanismen des Kapitalismus am eigenen Leib zu spüren bekommen. Sie lehnen instinktiv den Großkapitalismus ab, können aber aus ihrer eigenen gesellschaftlichen Position heraus keine konkreten Lösungen ihrer Probleme finden. Deshalb fühlen sie sich umso mehr zu den abstrakten Formeln der „Gerechtigkeit“ und der „Demokratie“ hingezogen. Dieterichs Konzept des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“, das wir in diesem Beitrag durchleuchten wollen, theoretisiert die unbewussten Bedürfnisse, Vorurteile und Ängste des Kleinbürgers. Hin- und hergerissen von den Verheißungen der Revolution und den Abgründen der Konterrevolution, träumt Dieterich in einem Moment von einer „gerechten Gesellschaft“ jenseits des Profitstrebens, um im nächsten allen Mut zu verlieren und die Revolution für tot zu erklären. Das Zaudern ist sein erster Wesenszug. Aus Angst vor der Entfremdung der landbesitzenden Oligarchie riet er im Jahre 2001 davon ab, das Landgesetz zu beschließen. Im Jahre 2002 gab er dem Druck der Konterrevolution nach und sprach sich für Neuwahlen aus. Am 13. April 2002, als die revolutionäre Massenbewegung gerade den Putsch besiegte, veröffentlichte er einen vorzeitigen Nachruf auf die Revolution, in dem er der Revolution das Fehlen der richtigen „politischen Software“ bescheinigte. Zumindest in bezug auf sich selbst sollte er Recht behalten!
Seine Geringschätzung der konkreten Formen der revolutionären Selbstorganisation wie der Cogestión (die er mit dem deutschen „Mitbestimmungsmodell“ gleichsetzt) findet ihren notwendigen Widerpart in der abstrakten Formel von der „partizipativen Demokratie“. Dem Kampf für Verstaatlichung unter ArbeiterInnenkontrolle stellt er das Konzept der Äquivalenzökonomie gegenüber, welches das Kunststück vollbringen soll, den Kapitalismus zu überwinden, ohne die Eigentumsrechte anzutasten.
Heinz Dieterich besitzt die seltsame Gabe, seine reformistischen Vorstellungen durch halbverstandene naturwissenschaftliche Analogien so viel „wissenschaftlichen“ Anstrich zu geben, dass er einen nicht unbeträchtlichen Teil gerade des „intellektuellen“ Publikums zu verwirren vermag. Wie Goethe es einst ausdrückte: „Denn eben wo Begriffe fehlen / Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.“ Mit der Miene des Gelehrten erklärt er dem eingeschüchterten Publikum, dass sich seine Theorie zum Marxismus verhalte, wie die Quantenphysik zur Newton’schen Mechanik. An diesem Maßstab wollen wir ihn messen!
Das „Neue Historische Projekt“
Die ganze bisherige Menschheitsgeschichte zerfällt für Dieterich, der sich dabei auf Arno Peters(2) beruft, in nur drei große Abschnitte: Zunächst der Urzustand der „Äquivalenzökonomie“, wie sie bis zur Sesshaftwerdung und der Produktion eines regelmäßigen Mehrprodukts bestand. Hier bestanden weder Ausbeutung noch Unterdrückung. Nach seiner Vorstellung tauschten sich Gebrauchwerte, in denen gleich viel Wert enthalten war (=äquivalent) gegeneinander aus.
Darauf folgt der Sündenfall: Die Produktion von Mehrprodukt lässt die Gesellschaft in Ausgebeutete und Ausbeuter zerfallen – die Ära der Chrematistik (der Bereicherung) hat begonnen. Das Kriterium dabei: „Ungerechte“, weil nicht-äquivalente Aufteilung des Mehrprodukts. Alle Gesellschaften sind seither „von einem Grundzug geprägt“: „vom Streben nach Reichtum und Macht, wie es der Durchbruch von Handel, Krieg und Raub beim Übergang von der Lokal-Ökonomie zur National-Ökonomie in die Welt gebracht hatte.“
Endlich die Synthese, für die er viele „wissenschaftliche“ Begriffe erfindet: „Global-Ökonomie“, „Äquivalenz-Ökonomie“, „Neues Historisches Projekt (NHP)“, „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“. Auf Punkt und Beistrich wird jedes Mitglied der Gesellschaft seine Arbeit vergolten bekommen – eine Stunde Arbeit gegen eine andere Stunde – „gerecht“ getauscht eben. In der „Partizipativen Demokratie“ erfüllt sich für das „kritisch-ethisch-ästhetische Subjekt“ schließlich sein ewiges Streben nach universeller Demokratie.
Die Dieterichsche Weltsicht bewegt sich innerhalb des Widerspruchs, sozialistische Heilsvorstellungen mit den „guten Seiten“ der bürgerlichen Ideologie und Ökonomie auszusöhnen. Das verkauft er dann als Sozialismus. Er erkennt, dass das Bürgertum seine historische Rolle nicht mehr spielen will. Mehr noch: Er wirft ihm vor, die eigenen Prinzipien – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – verraten zu haben. Er entdeckt die Schriften der bürgerlichen klassischen Ökonomen (Adam Smith, David Ricardo) neu und zieht daraus utopisch-sozialistische Schlüsse. Das ist durchaus nichts Neues. Viele kleinbürgerliche SozialistInnen des 19. Jahrhunderts hatten die Werttheorie der Klassiker nach ihren Gerechtigkeitsvorstellungen ausgelegt. Ihnen allen war gemein, dass sie die Quelle der Ausbeutung in der Sphäre des Austausches suchten, nicht aber in der Produktion. Der Marxismus entwickelte sich gerade auch in der Auseinandersetzung mit diesen Theorien.(3)
Es ist kein Zufall, dass Dieterich gerade Mao Tse-tung mit wohlwollenden Worten bedenkt. Dieser ist für ihn ein tragischer Held, der seine „idealistischen“ Vorstellungen nicht gegen die Übermacht „objektiver Faktoren“ durchsetzen konnte. Heute meint er, dass der Schlüssel für die Niederlage des Sozialismus gerade in der „revolutionären Ungeduld“ liegt. In der Praxis landet daher unser undogmatischer Sozialist auf dem Standpunkt des Reformismus, kapituliert vor der nationalen Bourgeoisie, und damit letztlich auch vor dem Imperialismus. Er entwirft einen sanften Übergang zum Sozialismus, bei dem die Frage der Eigentumsrechte unwichtig wird, solange nur jedEr nach seiner Arbeitsleistung bezahlt werde.
Planwirtschaft und bürgerliche Verteilungsnormen
In Dieterichs Geisteswelt ringen verschiedene abstrakte Ideen um die Vorherrschaft: Äquivalenz mit Chrematistik, Demokratie mit Despotie, Recht mit Unrecht. Es gelte gleichsam, die höheren Prinzipien gegen die niederen durchzusetzen. Äquivalenz – das bedeutet für Dieterich und Peters den Austausch von Produkten und Dienstleistungen gemäß der in ihnen konkret vergegenständlichten Arbeitszeit. Jeder Mensch würde genau zurückbekommen, was er der Gesellschaft gegeben hat. Würde diese „Regel“ nur „wieder“ eingehalten, die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen wäre aufgehoben. Dieses „Prinzip der ewigen Vernunft“, das vom Kapitalismus so hartnäckig negiert wird, ist aber nichts anderes als der Idealzustand einer Ökonomie von kleinen WarenproduzentInnen. Karl Marx hat im „Kapital“ Band I deren Prinzipien in seiner Analyse der „einfachen Warenwirtschaft“ enthüllt.
Um aber eine glorreiche Zukunft vorherzusagen, verlangt die Symmetrie der Logik zunächst einmal, dass auch die menschliche Vergangenheit verherrlicht werde. In beiderlei Hinsicht liegt Dieterich falsch. Genauso wenig wie die Äquivalenzwirtschaft eine Zukunft haben wird, so hat sie eine Vergangenheit. Denn solange die Menschen noch keine Waren produzierten, d.h. Produkte für den Markt, wirkte auch das Wertgesetz nicht. In den ersten Formen des menschlichen Zusammenlebens wurden unmittelbar Gebrauchswerte von der Gemeinschaft erzeugt. Die Verteilung des Gesamtprodukts war ganz und gar nicht vom Anteil der individuell geleisteten Arbeit diktiert, sondern von der gemeinschaftlichen Überlebensfähigkeit der gesamten Gruppe. Zu dem Zeitpunkt, als die Stämme miteinander zu handeln begannen, entstand auch die Tauschwertproduktion. Man begann sich schließlich Gedanken zu machen, ob der Handel mit anderen Stämmen gemäß den getauschten Arbeitszeiten einander entspreche. Erst mit der Tauschwertproduktion entstand überhaupt die Vorstellung von „Gerechtigkeit“ mit der Arbeitszeit als Kriterium. Doch da war der giftige „Petersapfel“ schon vertilgt, und die „Chrematistik“ nahm ihren Lauf…
Wenn nun, umgekehrt, in der zukünftigen Gesellschaft die Produktion gemeinschaftlich, nach einem demokratisch erstellten Plan organisiert wird (und auch das gehört zu Dieterichs Vorstellung vom Sozialismus), werden die ProduzentInnen wiederum nicht ihr individuelles Produkt in Form von anderen Produkten, die gleich viel Arbeitszeit verschlungen haben, zurückbekommen können. Denn erstens muss die Gesellschaft einen Teil ihres Gesamtprodukts in die Erneuerung und Erweiterung der Produktionsmittel stecken. Zweitens würde Dieterichs Prinzip der absoluten Gerechtigkeit in letzter Konsequenz zu einem Zustand der „absoluten Ungerechtigkeit“ führen, weil nicht arbeitsfähige Personen dann leer ausgehen würden. Nun wollen wir dies unserem „Einstein“ der Sozialwissenschaften nicht unterstellen, sondern nur die Inkonsequenz seiner Theorie aufzeigen.
Nun kann es durchaus in der ersten Zeit nach der sozialistischen Revolution notwendig sein, dass die Menschen gemäß ihrem individuellen Arbeitseinsatz entlohnt werden.(4) Karl Marx wies darauf hin, dass so etwas ein Zugeständnis an die bürgerliche Vergangenheit wäre – notwendig, weil die Menschen zunächst noch nicht daran gewohnt wären, unmittelbar für die Gemeinschaft zu arbeiten.(5) Deshalb würde „Geld“ in seiner Verteilungsfunktion für Konsumgüter noch eine Weile im Sozialismus fortbestehen. Durch die fortlaufende Arbeitszeitverkürzung, durch die Aufhebung der Trennung von Kopfarbeit und Handarbeit wird die Arbeit von einer notwendigen Last, die sie heute durchwegs ist, zum Mittel kreativer Selbstverwirklichung. Wer gern etwas zur Gesellschaft beiträgt und weiß, dass seine/ihre Existenz abgesichert ist, der/die verliert das Bedürfnis nach einer „gerechten Entlohnung“ gemäß seines/ihres individuellen Arbeitsaufwands, im Gegenteil, es wird ihm/ihr unmoralisch erscheinen, so zu denken. In dem Maße, wie die Erinnerung an Not und Mangel schwindet, verlieren auch heute scheinbar so selbstverständliche Begriffe wie Neid und Gier, und selbst der Begriff der „Verteilungsgerechtigkeit“ an Bedeutung. Denn diese „Gerechtigkeit“ wird nur von einer Seite her bestimmt: wie viel der/die Einzelne zum Gesamtprodukt an Arbeitsstunden beigetragen hat. Ein älterer oder kranker Mensch kann z.B. nicht mehr Vollzeit arbeiten, will aber dennoch nicht aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Gleichzeitig bedarf dieser Mensch vielleicht viel mehr „Arbeitsstunden“, als er der Gesellschaft geben kann. Was Dieterich als gerecht erscheint, ist in der kommunistischen Gesellschaft äußerst „ungerecht“. Dort wird sich diese Frage von selbst regeln: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“(6)
Wertbasierte Planwirtschaft – eine Utopie
In Dieterichs Vision hingegen stellt dieses Zugeständnis an die bürgerliche Moral das allgemeine Prinzip der sozialistischen Gesellschaft dar. Mehr noch: Es handelt sich für ihn um die „Restauration“ der „untergegangenen“ einfachen Warenwirtschaft, die in dieser Form ohnehin nie existierte. Dass die Äquivalenz eine solch zentrale Rolle im Dieterichschen Denken spielt, spiegelt nur wider, dass er die täglichen Erfahrungen der KleinproduzentInnen zu verallgemeinern versucht. Diese sind schutzlos der Anarchie des Marktes ausgeliefert. Für ihn ist der „Preis das, was beim Banküberfall die Pistole ist“. Damit spricht er nur aus, dass die Kleinproduktion auf dem Markt systematisch von der Großproduktion und den Handelskartellen enteignet wird.
Anstatt aber den Kapitalismus an seiner Wurzel zu packen, anstatt die Vergesellschaftung der großen Konzerne und Banken zu fordern – „begnügt“ er sich mit einer bescheideneren Form des Sozialismus, die sogar das Prinzip des Privateigentums unangetastet lassen will. Durch den gerechten Tausch wird die Ausbeutung aufgehoben, auch die UnternehmerInnen könnten entweder gemäß ihrer Arbeitszeit entlohnt werden. Damit aber die KapitalistInnen nicht ins gegnerische Lager gestoßen werden, setzt er nach: Der „aus vergegenständlichter Arbeit in die Güter einfließenden Wertteil“ (d.h. in marxistischer Terminologie: das konstante Kapital) darf durchaus Bestandteil des Unternehmereinkommens „bleiben“. Bloß: Im Kapitalismus hängt der Unternehmensgewinn von der Ausbeutung der ArbeiterInnenklasse ab. Wie Dieterich von seinem Meister David Ricardo wissen müsste, wird der Wert der abgenutzten Produktionsmittel und Vorprodukte nur aufs Endprodukt übertragen, aber kein neuer Wert hinzugesetzt. Davon kann niemand „bezahlt“ werden. Die ganze Argumentation ist nur eine weitere Nebengranate, die die Leserschaft verwirren soll. Die Frage der Eigentumsformen an den Produktionsmitteln hat plötzlich „keine große Bedeutung“ mehr. JedEr ProduzentIn, ob groß, ob klein, bekommt einfach den ihm/ihr zustehenden Anteil am Gesamtprodukt – schon ist der Sprung ins Reich der Freiheit getan!
Seine Utopie verbindet zwei gänzlich unvereinbare Elemente: Einerseits das „Äquivalenzprinzip“ und andererseits die „demokratische Planwirtschaft“. Er ist viel zu sehr im Warenfetisch gefangen, als dass er erkennen könnte, dass in einer Wirtschaft, die unmittelbar Gebrauchswerte herstellt, der Tauschwert keine Rolle mehr spielt. Es wird nicht mehr am Markt getauscht, sondern gemeinschaftlich produziert und konsumiert. Nur in der ersten Phase nach der Revolution wird die Verteilung der Konsumgüter noch eine Weile (zumindest teilweise) über den Markt funktionieren müssen. In den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern mag diese Phase sehr kurz sein oder ganz übersprungen werden. Solange noch Mangel an wichtigen Gütern und Dienstleistungen besteht, lassen sich aber die Gesetze der Preisbildung nicht abschaffen, wie Peters und Dieterich dies vorschwebt: Bei ihnen wird der Preis eines jeden Produkts sozusagen per Dekret auf seinen „Wert“ festgelegt.(7)
So groß ist Dieterichs Hass auf den „Markt“, dass er dessen objektive Gesetze nicht anerkennen mag. Unmittelbar nach der Revolution werden aufgrund der bürgerlichen Vergangenheit noch nicht alle Güter und Dienstleistungen gemeinschaftlich verbraucht. Private Hausbauer werden noch immer Ziegel im Baumarkt erwerben wollen. Angenommen, nach Abzug der Ziegelproduktion für gesellschaftliche Bauprojekte ist durch eine Fehlschätzung der privaten Nachfrage das Angebot für Privatzwecke zu gering, die Ziegel würden aber streng zum Dieterichschen „Wert“ verkauft. Was würde passieren? Es würde sich ein privater Markt bilden, bei dem mehr „Arbeitsstunden“ gegen die knappen Produkte eingetauscht werden würden, als in ihnen vergegenständlicht sind. Die Auswirkungen wären nicht so dramatisch wie unter kapitalistischen Rahmenbedingungen, wo die großen Verteilungsunterschiede des Reichtums sofort die professionelle Spekulation hervorrufen. Will aber die sozialistische Gesellschaft diese Tauschgewinne nicht privaten Individuen überlassen, müsste sie sogar die Produkte zum Marktpreis verkaufen. Alles andere liefe sich auf staatliche Kontrolle und Repression hinaus, die den Markt in den Untergrund treiben.(8)
Mit der zunehmenden Vergesellschaftung des Konsums (gemeinschaftliche Wohnanlagen, Kinderbetreuung, Restaurants, öffentlicher Verkehr usw.) wird die individuelle Verteilung des Gesamtprodukts unter die Mitglieder der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung verlieren. Knappe Ressourcen würden in der Planwirtschaft zunächst den gesellschaftlich wichtigsten Zwecken zur Verfügung gestellt und gar nicht auf den Markt gelangen. Die Arbeiterdemokratie würde verhindern, dass wie im Stalinismus Ressourcen für den Schwarzmarkt abgezweigt werden. Was bleibt, kann für die Produktion individuell konsumierter Güter verwendet werden, die sich dann jedoch notwendigerweise nach den Regeln von Angebot und Nachfrage verteilen. Wie man es dreht und wendet: Im einen Fall ist der Konsum gemeinschaftlich, d.h. unabhängig von der individuell geleisteten Arbeit. Im anderen regelt er sich nach den Mechanismen des Marktes, da sich Preis und Wert nicht von der Planungsstelle von vornherein gleichsetzen lassen. Die zukünftige „Äquivalenzökonomie“ hingegen wird das sein, was schon ihre vorgebliche Vergangenheit war: Eine Fata Morgana.
Allmählicher Übergang zum Sozialismus?
Für Dieterich ist der Begriff des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ ein fernes Endziel. In Europa (die USA hat er schon abgeschrieben?) bestehen zwar schon die technischen Möglichkeiten, aber das erforderliche Bewusstsein fehle. In Lateinamerika hingegen ist aus anderen „objektiven“ Gründen der Sozialismus noch Zukunftsmusik:
In Lateinamerika kann dies (der Übergang zur Partizipativen Demokratie, HL) nur mittelbar erfolgen, da die durch den Neoliberalismus hervorgerufene Zerstörung (!) der objektiven und subjektiven Bedingungen für den Sozialismus zu weit fortgeschritten ist. Die vermittelnde erste Stufe der Transition zum Sozialismus liegt in der Kreation eines Regionalen Lateinamerikanischen Machtblocks wie der venezolanische Präsident Hugo Chávez ihn anstrebt, mit dem neuen Sozialismus als strategischem Horizont des Transformationsprogramms.
(…)
Das Vorhergesagte bezieht sich auf den Faktor Zeit, der im Allgemeinen in revolutionären Subjekten unterschätzt wird. Das Leiden an den unhaltbaren Zuständen der Mehrheiten führt dazu eine schnelle Veränderung herbeiführen zu wollen, doch kann damit das Problem objektiver Evolutionszeiten nicht aus der Welt geschafft werden. In China, Kuba und Venezuela kann beispielsweise solange keine Äquivalenzökonomie aufgebaut werden, als die entsprechende Informationslogistik nicht existiert. Und der eben erst geschlüpfte Vogel, der die sich ihm nähernde Katze sieht, kann nicht deshalb wegfliegen, weil es opportun wäre, sondern erst dann, wenn sein objektives Entwicklungsstadium es ihm erlaubt.“ (9)
Es gehört schon eine gehörige Portion Unverschämtheit dazu, die Bolivarische Revolution, die immerhin mehrere Putsch- und Destabilisierungsversuche zurückgeschlagen hat, mit einem schutzlosen Kücken zu vergleichen. Und Dieterichs Rat an den Vogel: Tot stellen. Das kommt allerdings den Absichten der Katze nur entgegen! An die Revolution: Keine Landreform beschließen. Neuwahlen ausrufen. Das Abwahlreferendum abhalten. Den Imperialismus nicht provozieren. Lieber solche Reformschritte machen, die nicht mit den Interessen der nationalen Bourgeoisie zusammenstoßen. Will heißen: Zuerst setzen wir uns für einen staatskapitalistischen Weg der lateinamerikanischen Unabhängigkeit ein, dann sehen wir weiter. Es ist nichts als eine Neuauflage der alten stalinistischen Zwei-Etappen-Theorie, die so diskreditiert ist, dass Dieterich selbst sie explizit ablehnen muss. Durch die Hintertür kommen aber die alten Konzepte wieder herein. Am deutlichsten wird die reaktionäre Seite seiner Theorie am Beispiel des afrikanischen Kontinents:
In Afrika ist die Situation noch extremer, da alle Voraussetzungen für eine partizipative Demokratie fehlen und zunächst einmal die Schaffung funktionierender Nationalstaaten, gesellschaftlicher Kohäsion, getrennter säkularer und metaphysischer (?!) Strukturen, nationaler Identitäten und kompetitiver wirtschaftlicher Subsysteme durchgeführt werden muss.(10)
Es ist die alte Leier: Sozialistische Maßnahmen sind unangebracht, man muss die Herausbildung einer nationalen Bourgeoisie nach dem Vorbild Europas unterstützen. Wollen wir hoffen, dass Dieterich nie in die Verlegenheit kommt, sich als venezolanischer Außenminister in die Geschicke Afrikas einzumischen!
Was ist also „objektiv möglich“? Venezuela befindet sich laut Dieterich gerade in der Phase „endogener Entwicklung“. In einem Interview in junge Welt erklärt er diesen „staatskapitalistischen Entwicklungsprozess“, wie ihn die Europäischen Staaten im 19. Jahrhundert durchlaufen hätten:
Meiner Ansicht nach kann man heute in Venezuela nur dasselbe machen wie Lenin in der Neuen Ökonomischen Politik. Jeder andere Versuch, unter den gegenwärtigen Bedingungen Schritte zum Sozialismus zu gehen, würde sehr schnell zum Kollaps des Systems führen, weil dafür keine Machtbasis existiert. Der bürgerliche Staat ist nicht zerstört, er hat nur eine andere Regierung bekommen. Die Kirche hat ihren Einfluss nicht verloren. 80 Prozent der Massenmedien sind in den Händen der regierungsfeindlichen Großkonzerne. Es gibt also keine Machtkorrelation, die eine Wiederholung dessen ermöglichen würde, was in Kuba oder in der Sowjetunion gemacht wurde.(11)
In der Tat, der bürgerliche venezolanische Staat ist nicht zerstört. Die Bürgerlichen sitzen noch an bedeutenden Stellen des Staats und auf den Schaltzentralen der Wirtschaft. Würde man sie enteignen und ihre Betriebe unter ArbeiterInnenkontrolle stellen, würde man die pro-putschistischen Medien schließen, würde man die Besitzungen der Kirche konfiszieren – wie stünde es dann mit der „Machtkorrelation“? Aber so etwas würde doch den Konflikt mit den USA weiter verschärfen! Angesichts des revolutionären Elans der lateinamerikanischen Bevölkerung und der militärisch gescheiterten „Supermacht“ USA (Irak, Afghanistan, usw.) würde jede weitere imperialistische Aggression die Revolution nur verbreiten helfen, – wenn die USA oder die EU dumm genug sind, sich mit der Bolivarischen Revolution anzulegen.
Es ist geradezu Dieterichs Berufung, die Massenbewegung vor ihrem revolutionären Leichtsinn zu bewahren. Es war schon immer der Verweis auf die Konterrevolution, mit dem der Reformismus die Arbeiterklasse so lange zur Mäßigung aufrief, bis sich die Konterrevolution stark genug fühlte, um mit der Revolution abzurechnen. Dieterichs Argumentation erinnert an das austromarxistische „Gleichgewicht der Klassenkräfte“, mit dem die österreichische Sozialdemokratie nach dem Ersten Weltkrieg die Ablehnung der Rätedemokratie rechtfertigte, obwohl gerade in ganz Europa die ArbeiterInnen um die Macht kämpften. Der vorgeblich langsamere Entwicklungsweg zum Sozialismus erwies sich als nichts anderes als der Wiederaufbau des bürgerlichen Staates. Dieterichs Ratschläge für die Revolution gehen in dieselbe Richtung.
Nicht zufällig beruft sich Dieterich auch auf Lenins ‚Neue Ökonomische Politik’ (NÖP). Sie war ein Zugeständnis an die kleinbürgerlichen ProduzentInnen, nachdem der Bürgerkrieg das Land schwer erschüttert hatte. Die unmittelbare Einführung einer Planwirtschaft war unmöglich. Die Ökonomie des so genannten Kriegskommunismus war nicht auf Produktion, sondern auf den möglichst rationalen Verbrauch der vorhandenen Mittel für Kriegszwecke ausgerichtet gewesen. Es war klar, dass nach überstandenem Bürgerkrieg die Produktion zunächst mit (staats-)kapitalistischen Mitteln wieder in Gang gesetzt werden musste, bevor man zur planmäßigen Produktion übergehen konnte. Nur so konnte man einen wirtschaftlichen Kollaps vermeiden. In der Konzeption von Lenin, Trotzki und Preobraschenski bestand die Aufgabe der NÖP aber darin, durch geschickte Steuerpolitik die Wertschöpfung der Kleinproduktion zum Ausbau des staatlichen Sektors zu benutzen. Während dieser Phase der „ursprünglichen sozialistischen Akkumulation“ würde die Planwirtschaft systematisch aufgebaut werden. Tatsächlich aber verwandelte sich die NÖP in ein Mittel, um den Kapitalismus zu restaurieren. Nikolai Bucharin hatte sich unbewusst zum Fürsprecher dieser Tendenz gemacht. (Die großen Fehler der NÖP versuchte Stalin dann durch die umso größeren Fehler der Kollektivierungskampagne „wettzumachen“.) Bucharin behauptete, dass die Entwicklung der kleinbürgerlichen Produktion im Interesse des Sozialismus sei. Das ist nun der Anknüpfungspunkt für Dieterichs Vision für Venezuela. Es sei die Aufgabe des Staates, gerade das Kleinbürgertum zu schützen:
Das Gros der wirtschaftlichen Entwicklung muss auf die Kleinproduzenten gerichtet sein. … Die Neue Ökonomische Politik muss so ausgerichtet werden, dass die sozialen Sektoren gestärkt werden, die bisher unterprivilegiert waren: die Kleinbauern, die Industriearbeiter, die Arbeitslosen, die Kleinunternehmer. Natürlich führt das nicht automatisch zum Sozialismus. Aber parallel werden die Strukturen für die Äquivalenzökonomie geschaffen. Das ist der entscheidende Unterschied: Es wird nicht erst die demokratische Revolution und dann irgendwann später die sozialistische gemacht, sondern beide Prozesse laufen parallel. Das ist die Neue Ökonomische Politik auf lateinamerikanischem Niveau: Überlebenssicherung gegenüber der Monroe-Doktrin und Einleitung der sozialistischen Entwicklung.(12)
Worin aber besteht dieser „parallel laufende“ Prozess? Die IndustriearbeiterInnen und Arbeitslosen profitieren nur insofern von Dieterichs endogener Entwicklung, als sie die Ehre haben, sich von den prosperierenden nationalen Bourgeois ausbeuten zu lassen. Der Verweis auf den „Sozialismus“ ist bloßes Lippenbekenntnis, um sich nicht vollends von der Massenbewegung abzukapseln. In dankenswerter Offenheit bekennt er andernorts:
Ganz offensichtlich hat der Aufbau einer Wirtschaft eines bürgerlichen Staats Vorrang, eine Aufgabe, die noch nicht angegangen worden ist. Der Hauptteil der Politik von Hugo Chávez besteht nur darin, zu versuchen, auf das Niveau der entwickelten Staaten zu gelangen, indem die grundsätzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, wie die Alphabetisierung der Bevölkerung, die Digitalisierung der Wirtschaft usw. Unter den aktuellen Bedingungen kann man den Sozialismus nicht einführen.(13)
Solche Zitate finden sich viele. „Der Diskurs der orthodoxen Linken ist überholt“, meinte Dieterich etwa gegenüber dem „Spiegel“. „Heute liegt die Macht in den Städten, bei der kleinen Bourgeoisie und der Mittelklasse. Diese Schichten muss die Revolution ebenso bedienen wie die Armen.“
Nun weiß er aber als gelernter Lateinamerikaner (er lebt zurzeit in Mexiko), dass der Imperialismus und die Oligarchie solche Versuche einer unabhängigen kapitalistischen Entwicklung ganz und gar nicht gern sehen. Die Putschversuche in Venezuela haben das zur Genüge bewiesen. Also gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, wo die Herrschenden quasi ohnmächtig der langsamen Transformation zum „Sozialismus“ (es sollte eigentlich heißen: einer eigenständigen bürgerlichen Entwicklung) zusehen müssen – es gilt also zunächst ein „Gleichgewicht der Klassenkräfte“ zu schaffen:
Die Dynamik des demokratisierenden Kampfes in dieser Etappe wird bestimmt von der Beziehung zwischen drei Faktoren (Variablen): Die Klassenstrukturen und Bewusstseinsniveaus, den strategischen Zielen des Neuen Historischen Projektes und dem Kräftegleichgewicht zwischen den zeitgenössischen soziopolitischen Hauptakteuren. Es geht darum, eine Bewusstseinsbildung der Mehrheiten in einer solchen Tiefe und Breite zu erreichen, dass sich das Kräftegleichgewicht im Weltmaßstab zugunsten der demokratisierenden Faktoren verschiebt, wodurch eine wachsende Neutralisierung des kapitalistischen Systems und seiner Eliten, die entscheidend die Entwicklungslogik der globalen Gesellschaft bestimmen, erreicht wird.(14)
Im Klartext: Die Massenbewegung soll dafür verwendet werden, gegenüber dem Imperialismus und der nationalen Oligarchie genügend Spielraum für die „endogene staatskapitalistische Entwicklung“ zu bekommen. So empfahl Dieterich nach dem niedergeschlagenen Putschversuch dem Präsidenten unter anderem, er solle die Kräfteverhältnisse nutzen, um nun einen „Modus vivendi“ mit Washington zu suchen.(15)
Dieterich glaubt, eine eigenständige bürgerlich-kapitalistische Entwicklung in Lateinamerika in Gang setzen zu können. Angesichts der Massenbewegung kann er das nicht offen aussprechen, ohne an Einfluss zu verlieren. Deshalb muss er sich auf Marx, Engels und Lenin berufen und sich als „revolutionärer“ Berater gebärden. Solche „Freunde“ kann die Bolivarische Revolution ganz und gar nicht brauchen!
Anmerkungen:
(1) Heinz Dieterich ist einer der wichtigsten linken Intellektuellen der bolivarischen Bewegung. Der deutschstämmige „Denkerfreund Hugo Chávez’“ (Der Spiegel) lehrt zurzeit an der Universidad Autónoma Metropolitana in Mexiko Stadt. Die Zukunft der Revolution wird vor allem davon abhängen, ob die IdeologInnen der Linken richtige Perspektiven für den revolutionären Prozess entwickeln und der Bewegung eine Führung geben können. Heinz Dieterich genießt den Ruf eines solchen „Linken“. Dieser Artikel zeigt auf, dass sich hinter Dieterichs revolutionärer Rhetorik altbackene reformistische Ideen verstecken.
(2) Arno Peters, ein selbsternannter deutscher Ökonom, will den Stein der Weisen in der so genannten „Äquivalenzökonomie“ gefunden haben. Es handelt sich dabei um Gedanken, die weit besser bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts formuliert worden sind. Peters’ Theorien haben eine größere innere Konsistenz als Dieterichs Potpourri. Dessen Tragödie ist es nämlich, sich nicht von Marx lossagen zu wollen, was aber die Ansichten von Arno Peters verlangen. Deshalb zitiert er nur jene Abschnitte aus Arno Peters „Äquivalenzökonomie“, die dem Ahnherrn nicht zu nahe treten…
3) Siehe z.B. Karl Marx, Elend der Philosophie, 1847
(4) Mehr noch: Vielleicht werden sogar noch gewisse Lohndifferenzen notwendig sein, wenn auch in viel geringerem Ausmaß als im Kapitalismus üblich.
(5) Siehe Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms; in: Karl Marx/Friedrich Engels – Werke. Dietz Verlag 1973, Bd.19, S. 13-32.
(6) Marx, a.a.O., S.21
(7) Bzw. auf das, was für Dieterich als „Wert“ definiert: die Menge der konkret aufgewendeten Arbeitszeit. Gemäß der marxistischen Werttheorie stellt sich der Wert hinter dem Rücken der ProduzentInnen her – als gesellschaftlich durchschnittlich notwendige Arbeitszeit. Wer weniger effizient arbeitet, stellt in gleicher Zeit trotzdem nicht mehr Wert her.
(8) Das bedeutet nicht, dass staatliche Preiskontrolle in der Übergangsgesellschaft ein notwendiges Mittel des Klassenkampfs ist. Doch geht es dabei darum, die Kräfte der alten Gesellschaft zu zerstören, nicht aber um die Methode des Aufbaus des Sozialismus.
(9) Dieterich, Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus, Kai Homilius Verlag, Berlin 2006, S.142
(10) Dieterich, Sozialismus, a.a.O., S.142f
(11) Dieterich, Interview, junge Welt, 7.1.2006, Wochenendbeilage, S.1
(12) Dieterich, Interview, a.a.O.
(13) Dieterich, Venezuela. ¿Puede triunfar el Socialismo del Siglo XXI?,
www.rebelion.org, 3. August 2005
(14) Dieterich, Sozialismus, a.a.O., S.138, meine Hervorhebung
(15) Dieterich, Operación Dignidad Nacional, 20. April 2002
Aufstand der Vernunft Nr.5
Revolution in der Revolution
ArbeiterInnenkontrolle, ArbeiterInnenselbstverwaltung und Sozialismus im 21. Jahrhundert – Perspektiven der Revolution in Venezuela und Kuba
Mai 2006, 185 S., Normalpreis €7,5, Solipreis €10
ISBN-10: 3-9502191-0-2
ISBN-13: 978-3-9502191-0-4