Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit Erschrecken musste ich am Wochenende den Medien entnehmen, dass wieder einmal ein profitabler österreichischer Betrieb aus angeblichen Kostengründen zugesperrt werden soll. Die Schicksale der Beschäftigten und ihrer Familien spielen in solchen Überlegungen der dafür verantwortlichen hochbezahlten Manager und Managerinnen wie immer keine Rolle. Kein Wunder, ist doch die Höhe ihrer Einkommen zumeist an den Aktienkurs oder andere betriebswirtschaftliche Kennzahlen gebunden, nicht aber an den Erhalt von Betrieben und Arbeitsplätzen.
Mit dieser Grundhaltung der Wirtschaft muss endlich Schluss sein. Wenn die Manager und Managerinnen bzw. Eigentümer und Eigentümerinnen nicht im Stande sind, die Fortführung der Unternehmen, so wie im Fall der Glanzstoff, zu garantieren, dann finden sich hier ganz wunderbare Einsparungspotenziale bei ihren Gehältern und den Gewinnen. Wenn sie nicht im Stande sind, die Fortführung zu garantieren, dann haben sie auch kein Recht, über die Zukunft von Unternehmen zu entscheiden. Diese Entscheidung können dann nur mehr jene fällen, welche tagtäglich dafür sorgen, dass die notwendige Arbeit getan wird – die Beschäftigten.
Heute habe ich auch erfahren, dass ihr und politische Kräfte in Niederösterreich wie z.B. die sozialistische Jugend die drohende Schließung nicht ohne Widerstand akzeptieren werdet. Für diesen hoffentlich erfolgreichen Kampf wünsche ich euch das allerbeste! Bei Glanzstoff wie in allen anderen von der Schließung bedrohten Betrieben darf kein einziger Arbeitsplatz mehr verloren gehen! Hier müssen alle Beschäftigen und alle BetriebsrätInnen, aber auch alle Fachgewerkschaften zusammen stehen. Euer Widerstand wird dabei sicherlich für viele vorbildlich sein und hat sich daher die Solidarität von uns allen verdient.
Glück auf!
Mag. Alexander Magnus
Betriebsratsvorsitzender Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW)