Über Pfingsten (3.-6. Juni) fand das „beste Pfingstseminar ever“, wie alle zustimmten, statt. Mehr als 170 TeilnehmerInnen verbrachten das Wochenende im idyllischen Mühlviertel. Es war das größte Seminar, das der Funke je organisiert hat.
Für viele TeilnehmerInnen war es das erste bundesweite, internationalistische Event, bei dem sie GenossInnen aus dem ganzen Land und darüber hinaus kennenlernen konnten. Das Seminar hatte einen wahrhaft internationalistischen Charakter, mit 24 Gästen aus Deutschland, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei, Jugoslawien, Ungarn und Großbritannien. Die Möglichkeit, die Weltpolitik, Philosophie, Geschichte und die Arbeit von Revolutionären auf der ganzen Welt zu diskutieren, wurde enthusiastisch aufgegriffen.
Das Seminar startete mit einer Weltperspektivdiskussion, die von Niklas Albin Svensson aus London eingeleitet wurde. Er zeichnete ein klares Bild der derzeitigen Epoche, in der wir leben: Eine Periode voll von Widersprüchen, Kriegen, Krisen und Inflation. Das führt zu einer wachsenden Radikalisierung in der Jugend aber auch der Arbeiterklasse, wie viele GenossInnen in ihren Redebeiträgen untermauerten. Während die reformistischen Führungen der Arbeiterorganisationen überall in der Vergangenheit leben, müssen wir unsere Energie darauf verwenden, die revolutionären Kräfte zu stärken und zu organisieren.
Jeder, den man fragte, konnte aus den vielen Workshops und Diskussionen etwas lernen, die am Samstagnachmittag und Sonntag stattfanden. Es gab insgesamt 14 Workshops zu Themen wie „Die organische Krise des Kapitalismus“, „Die nationale Frage am Balkan“, „Marxismus und Musik“, Imperialismus heute“, „Zizek und die Linke“, „Russland 1917: Krieg & Revolution“, „LGBT: Befreiung und Revolution“, „Planwirtschaft vs. ‚Green Capitalism‘“, „Dialektik der Natur“ u.v.m.
„Geschichte der Philosophie: Eine marxistische Perspektive“, die neue Publikation von Alan Woods in deutscher Übersetzung, wurde am Samstagabend vorgestellt. Willy Hämmerle legte dar, dass die Ideengeschichte nicht eine einfache Abfolge von Fakten ist, sondern dass dieses Buch die Gesetze der geschichtlichen Entwicklung herausarbeitet. „Dieses Buch ist das Ticket für den Zug der Revolution – und die Revolution wird ein strenger Schaffner sein und wird erbarmungslos mit Schwarzfahrern sein!“
Das „PfiSe“ war wie immer vollständig selbstfinanziert und -organisiert. Alle TeilnehmerInnen halfen beim Kochen, Putzen und in Wortbeiträgen, das Seminar zu einem wirklich kollektiven Erfolg zu machen. Die Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, die revolutionären Kräfte aufzubauen waren spürbar.
Neben dem politischen Programm lieferten sich TeilnehmerInnen einen harten Kampf um den Titel des „FuFuTu“ (Funke Fußballturnier)-Champions, spielten Tischtennis und Federball oder machten einen Abstecher zum nahegelegenen Badesee. Der letzte Abend endete mit einer motivierteren Session Arbeiterliedersingen und einer Party, bei der Regen und Sturm die Stimmung nicht trübten.
Der große Enthusiasmus zeigte sich auch bei unserem Spendenappell, bei dem mehr als 70.000€ als Spenden zugesagt wurden. Wir werden dieses Geld für dringend benötigte Büroräumlichkeiten sowohl in Wien als auch in London nutzen. Das wird ein großer Schritt für die nächste Stufe des Aufbaus der revolutionären Kräfte sein.
Die frisch getankte Energie werden wir jetzt darauf richten, all jene, die auch den Kapitalismus stürzen und für den Sozialismus in unseren Lebzeiten kämpfen wollen, für die International Marxist Tendency (IMT), den Funke, zu gewinnen!