Logistik: Es braucht einen Kampf

Für die Beschäftigten in der Logistik werden die Arbeitsbedingungen ständig härter. Die Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft sind hier sehr deutlich spürbar. Von Max aus Graz.
Die Logistik ist das Herz der Wirtschaft. Das ist klar, weil ohne Warentransport nichts produziert werden kann. Genau dies gibt Arbeitern in dieser Branche jedoch eine exzellente Einsicht in die gesamte Wirtschaft. Diese ist zurzeit eher grausig: Die Auftragslage ist wegen der Überproduktionskrise schrecklich. Wer leidet darunter? Wenig überraschend sind dies die Arbeiter. Aufgrund der schlechten Auftragslage werden viele LKW-Fahrer entlassen, was für die Überbleibenden zu mehr und härterer Arbeit führt. Wer sich weigert, tonnenschwere Paletten ohne elektrischen Hubwagen abzuladen, wird bestenfalls entlassen, Fahrer aus Drittländern oft sogar abgeschoben.
All das wird noch verstärkt von der Unmöglichkeit im Kapitalismus zu planen. Oft kommt vormittags ein wilder Mix an neuen Aufträgen, Sonderfahrten oder Stornierungen herein, weil große Unternehmen nicht einmal den nächsten Tag vorhersehen können. Unternehmen entlassen Mitarbeiter, um dann im nächsten Augenblick zig Millionen für das Aufkaufen kleinerer Unternehmen zu verprassen.
Und wie versucht die Gewerkschaft GPA Mitglieder zu werben? In Berufsschulen gehen und Strohhüte verteilen. Es ist nicht möglich, dass sich unter diesen Umständen irgendetwas ändert. Es braucht einen vereinten Kampf der Arbeiter für bessere Arbeitsbedingungen, denn wenn wir streiken, bewegt sich buchstäblich kein Rad mehr.
(Funke Nr. 233/24.04.2025)