Wir rufen zur Unterstützung der Proteste der Belegschaft der Wiener Kinder- und Jugendbetreuung auf.
Wir befinden uns im Jahr 2010. In ganz Wien bekommen alle Kinderbetreuungseinrichtungen seit 1. Jänner mehr Subventionen von der Stadt, um höhere Gehälter und mehr Vorbereitungszeit zu zahlen. In ganz Wien? Nein! Eine Betreuungsform wurde dabei ausgelassen: Die schulische Lern- und Freizeitbetreuung (Tagesbetreuung). Diese wird für die öffentlichen Schulen fast ausschließlich vom Verein „Wiener Kinder- und Jugendbetreuung“ von den dort beschäftigten Betreuerinnen und Betreuern geleistet. Und obwohl dieser Bereich stetig wächst, immer mehr Kinder Lernklub, Offene Schule und Ganztagsschule besuchen, wächst die Qualität der Bedingungen in vielen Bereichen nicht mit.
* Für Kindergärten und Horte der Stadt wurden 18 Mio. Euro mehr zur Verfügung gestellt, für private 13 Mio. Euro mehr, für die Tagesbetreuung kein einziger Euro mehr.
* FreizeitbetreuerInnen sind pädagogisches Personal und nicht zu verwechseln mit den oft auch BetreuerInnen genannten AssistentInnen (früher: HelferInnen) in Kindergarten&Hort.
* Trotz ähnlicher Aufgaben – alleinverantwortlich mit bis zu 25 Kindern arbeiten – verdienen Lern- und FreizeitbetreuerInnen bis zu hunderte Euro im Monat (!) weniger als PädagogInnen der Stadt Wien.
Durch die Proteste im letzten Herbst wurde erreicht, dass für die öffentlichen und privaten Kindergärten & Horte mehr Geld von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wird. Dieses kommt den Beschäftigten zu Gute – durch eine außerordentliche Gehaltserhöhung und mehr Vorbereitungszeit. Die einzigen, die leer ausgegangen sind, sind die Lern- und FreizeitbetreuerInnen. Trotz Gesprächen mit der Geschäftsleitung und Stadtrat Oxonitsch hat sich daran bis jetzt nichts geändert.
Der Betriebsrat der Wiener Kinder- und Jugendbetreuung fordert daher mehr Geld für die schulische Freizeitbetreuung, damit sich die Arbeitsbedingungen verbessern!
Mit einer Betriebsversammlung in Form einer öffentlichen Proteskundgebung vor dem Rathaus soll dieser Forderung Nachdruck verliehen werden. Alle solidarischen Menschen sind aufgerufen, diesen Protest zu unterstützen!
Kommt zur öffentlichen
BETRIEBSVERSAMMLUNG
am Mittwoch, 22.September, 9.00 – 10.00 Uhr
Ort: Friedrich-Schmidt-Platz hinter Rathaus, [U2]
Mit kämpferischen Grüßen,
DSA Selma Schacht
Betriebsratsvorsitzende