Die etwa 80.000 Beschäftigten des privaten Gesundheits- und Sozialbereiches machen Druck für einen angemessenen Kollektivvertragsabschluss. Die bisherigen Verhandlungen der GPA-djp und der Gewerkschaft vida mit der Berufsvereinigung der Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialbereich (BAGS) blieben bislang ohne Ergebnis.
Die BAGS-Kollektivvertragsverhandlungen für rund 80.000 Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich wurden am 21.12.09 schon zum zweiten Mal ergebnislos unterbrochen. Das Lohnangebot von 1,17% auf die Kollektivvertragslöhne (für andere liegt es noch weit darunter) und von 0,9% auf alle Zulagen hätte mit den von den Bossen geforderten massiven Verschlechterungen bei der Arbeitszeit zu deutlichen Reallohneinbußen geführt. Und sogar das Verhandlungsteam hat endlich einmal gesagt: So nicht! Auch wenn das bedeutet, dass es im Sozialbereich zum Jahresanfang keine Lohnerhöhungen geben wird.
In diesem Bereich muss aber auch die Politik in die Pflicht genommen werden. Schließlich hat die Regierung gerade erst großmäulig die Schaffung von bis zu 50.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in diesem Bereich angekündigt. Gleichzeitig gibt es aber nicht einmal genügend Geld, um die schon Beschäftigten menschenwürdig zu bezahlen, was sich auch daran zeigt, dass schon heute für Jobs in vielen Bereichen (Heimhilfe, Pflege, Kindergärten) kein Personal mehr gefunden werden kann, so dass es viele offene Stellen gib, was den enormen Arbeitsdruck noch weiter erhöht.
In den beiden Wochen vor der gescheiterten Verhandlung haben in fast allen Bundesländern (Vorarlberg hat einen eigenen Landeskollektivvertrag) BetriebsrätInnenkonferenzen stattgefunden, welche bereits vorsorglich den 14.1.10 als Aktionstag festgelegt haben. Jetzt gilt es dafür zu sorgen, dass dieser ein machtvolles Signal an ChefInnen und Politik wird, dass wir Beschäftigten uns eine solche Behandlung nicht länger gefallen lassen. Wenn sie in der darauf folgenden Verhandlungsrunde unserer Forderung eines Sockelbetrages von € 70,– nicht nachkommen, dann muss es zu weiteren Aktionen kommen – bis hin zum Streik! Die Stimmung in der Branche ist kämpferisch – daher besteht derzeit die Chance, einen wirklichen Kampf um die Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen zu beginnen. Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen. Dann werden wir gewinnen!
Aktionstag am Donnerstag, 14. Jänner 2010
Treffpunkt Wien:
14 Uhr, Museumsquartier, Abschlusskundgebung am Ballhausplatz, 1010 Wien
Treffpunkt Linz: 13:30 Uhr, AK-OÖ, Volksgartenstraße 40, Abschlusskundgebung: 15:30 vor dem BBRZ, Grillparzerstraße 50, 4020 Linz
Danach: gemütliches Zusammensitzen bei Kaffee und Kuchen im FunkeCafe, Lustkandlgasse 10; 1090 Wien
Veranstaltung um 18:30 Uhr:
„Die Demontage des Sozialstaates – Ausblick, Widerstand und Veränderung“
Es diskutieren:
Selma Schacht (work@social -GPA-djp, BRV, KI), Emanuel Tomaselli (Redaktion „Der Funke“), VertreterIn des „Kollektiv Kindergartenaufstand“
Wir freuen uns auf euer Kommen!
Mit solidarischen Grüßen
„Wir sind ÖGB“ Redaktion