Appell für eine Winterspende zur Unterstützung der politischen Arbeit des „Funke“.
Während die Welt um uns, so wie wir sie kennen, in Trümmer geht – herrscht in Österreich großkoalitionärer Weihnachtsfrieden. Die Konsumlaune darf nun vor Weihnachten nicht getrübt werden, ist doch das „Konsumentenvertrauen“ der letzte Hoffnungsanker der schwächelnden Konjunktur.
Damit dieser Frieden nicht gestört wird, werden „innovative Projekte“ im stillen Kämmerlein vorbereitet und uns erst nach den Festtagen überbracht. Man kann nur ahnen was die Kämmerer und Berufsbürokraten hier alles verpacken:
Faymann:
„Gespart werden soll im gesamten Bereich der Verwaltung, aber natürlich auch durch eine Gesundheits- und Spitalsreform.“ (OÖN, 6.12.2008)
Hundstorfer:
„Wir müssen mit ganz neuen Modellen – auch solchen, die wir zur Stunde vielleicht noch gar nicht kennen – versuchen, die Beschäftigung zu halten. Lohnverzicht steht dabei nicht im Vordergrund. Aber natürlich wird es auch Finanzierungsformen geben müssen, zu denen alle Beteiligten einen Beitrag leisten müssen“. (VN, 15.12.2008)
Und nochmals Faymann:
„Überraschende Kehrtwendung in der SPÖ zum Thema ÖBB-Privatisierung: Nachdem Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mit dem Vorstoß, die Privatisierung der Österreichischen Bundesbahn sei „diskutierbar“, aufhorchen ließ, legt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) nach. Auch für ihn sei ein ÖBB-Anteilsverkauf „vorstellbar“, sagte Faymann gestern (…)“ (Wirtschaftsblatt 15.12.2008)
Ideologiefrei und mit „unbekannten“ Modellen wollen uns die Großkoalitionäre in SPÖ und ÖGB alsbald ins neue Jahr führen, in ein Jahr, in dem uns die größte Wirtschaftskrise seit den 1930ern blüht. Um die Gemütlichkeit nicht zu stören, üben BürokratInnen aller Sektoren die Vereinigung in Form des nationalen Schulterschlusses. Die ersten Leidtragenden sind die Beschäftigten bei der Post, die dieser Strategie geopfert wurden.
Die Aufgabe, die wir MarxistInnen uns stellen, ist es, all jenen ein Sprachrohr und ein Kampfinstrument zu bieten, die sich der kompromisslosen Verteidigung der materiellen, ideologischen und kulturellen Lebensinteressen der ArbeiterInnenklasse verschrieben haben. Aus der von uns mitorganisierten „Konferenz der Linken“, die unmittelbar nach den Nationalratswahlen in Linz stattgefunden hat, ist ein lebendiger Prozess zur Sammlung linker Kräfte in der ArbeiterInnenbewegung geworden. In Vorarlberg gab es bereits eine erste Regionalkonferenz. In den kommenden Wochen und Monaten soll das Projekt SPÖ.Linke in weiteren Bundesländern Wurzeln schlagen.
Im Postkonflikt griffen wir aktiv ein. In der GPF und auf PV-Versammlungen selbst stellten Funke-UnterstützerInnen ein Aktionsprogramm für einen erfolgreichen Arbeitskampf zur Diskussion. In Linz und Wien gelang es uns auch solidarische Unterstützung von außen zu organisieren. Die erste Grundlage für die Herausbildung einer linken Strömung für eine kämpferische und demokratische GPF wurde in den letzten Wochen gelegt.
Auf die globale Rezession agierten wir schnell. Unter dem Titel „Eure Krise zahlen wir nicht“ konnten wir schnell eine Analyse und einen Entwurf für ein Aktionsprogramm gegen die kapitalistische Krise in die Bewegung tragen. Mit bereits mehr als 300 verkauften Exemplaren in wenigen Wochen wird dies die mit Abstand am besten nachgefragte Buchpublikation des Funke seit „Aufstand der Vernunft“ sein. Gleichzeitig versuchen wir in linken Zusammenhängen und in der ArbeiterInnenbewegung den Plan für eine bundesweite, antikapitalistische Demonstration im März zu befördern.
Marxistische Ideen zur Diskussion zu stellen soll auch im kommenden Jahr zu unseren zentralen Anliegen gehören. Mehrere GenossInnen arbeiten bereits an der Übersetzung des neuen Werkes des britischen Marxisten Alan Woods „Reformismus oder Revolution“. Ausgehend von Fragestellungen, die in der venezolanischen Revolution aufgeworfen werden, nimmt Alan Woods in diesem Werk zentrale Fragestellungen des Marxismus – Philosophie, Wissenschaft, Ökonomie, Staat – auf, überprüft ihre Gültigkeit und die Argumente der Gegner des revolutionären Marxismus. Wir sind überzeugt, dass dieses Buch ein wichtiges Werkzeug für die Ideenbildung einer neuen Generation von KlassenkämpferInnen werden wird. Für die Drucklegung des Werkes erwarten wir uns Kosten von 5.000 Euro. Voraussichtlicher Erscheinungstermin des Buches ist im Frühherbst kommenden Jahres.
Im Februar des kommenden Jahres organisiert die Internationale Marxistische Strömung ein kontinentales Seminar im Ciudad Mexico. Erstmals versuchen wir MarxistInnen aus allen Ländern des Kontinents, aus Nord- und Südamerika, gemeinsam zu versammeln. Hier wird auch die kontinentale Theoriezeitschrift „america socialista“ aus der Taufe gehoben werden. Der Funke unterstützt dieses historische Treffen mit einem Betrag von mindestens 700 Euro.
Diese Ausgaben können wir nicht aus unserem laufenden Budget decken, daher wenden wir uns zum Jahreswechsel 2008-2009 an unsere LeserInnen, SympathisantInnen und GenossInnen. Wir sind überzeugt, dass die Relevanz dieser Projekte für sich steht und wir bis Ende März einen Betrag von 5.000 Euro unter dem Titel „Winterspende“ auf unserem Konto zusammen bekommen.
Wir machen in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit aufmerksam, durch regelmäßige Geldspenden unsere laufende Arbeit zu unterstützen. Ab einem Betrag von 10 Euro monatlich bekommt man alle Funke-Publikationen zugesandt. Initiativen wie private Partys, Sammelaktionen etc., werden von uns gerne unterstützt.
Spenden an:
Oberbank, Kontonummer: 951 – 0255.76, BLZ: 15133
oder bei Deinem/r Funke-VerkäuferIn
Die Funke-Redaktion