Konzerne wie Blum, Grass und Collini sind Zugpferde der Vorarlberger Exportwirtschaft. Doch die Krise der Branche ist in den Werkshallen längst spürbar. Arbeiter tauschen seit Monaten untereinander Halbinformationen und Gerüchte über Einsparungen aus. Kurt Bührle gibt einen Überblick.
Lies hier den Artikel auf Türkisch „Vorarlberg’in Metal Sanayisi Krizde„.
Blum mit seinen acht Werken und ca. 7.000 Beschäftigten würde kaum noch einstellen, und mit den Überstunden sei es dort auch vorbei. Auch bei uns im Elko König gibt es seit langem keine Überstunden mehr, weswegen seit Monaten über einen möglichen Stellenabbau spekuliert wird. Der nachlassende Massenkonsum (Blum und Grass sind Weltmarktführer bei Beschlägen für Möbel) aber auch protektionistische Maßnahmen in den USA zeigen mittlerweile Wirkung.
Im Mai kam die Gewissheit. Nachdem auf einer Betriebsversammlung nur vage von Auftragsverlusten und Stellenabbau gesprochen wurde, war gleich darauf in den Medien von 70 Voranmeldungen beim AMS die Rede. Die nächste schlechte Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. Im Grass (wie Blum ein Beschlägehersteller) soll Kurzarbeit für alle Mitarbeiter eingeführt werden, nachdem bereits 60 Stellen abgebaut wurden.
Nach einigen Gesprächen mit Betriebsräten und Kollegen aus anderen Fabriken wurde schnell klar, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt und die Lage noch viel schlimmer ist, als die Zeitungsmeldungen vermuten lassen. So werden zwar im König im Rahmen der Kündigungswelle „nur“ 40 Kollegen entlassen, allerdings wurde der Personalstand bereits vorher langsam um 40 Mitarbeiter auf 410 reduziert. Wirklich schockierend ist die Situation im Blum, wo im Jahresverlauf 400 von etwa 7200 Mitarbeitern abgebaut wurden. Darüber war in keiner Zeitung zu lesen, und doch ist das von zentraler Bedeutung für die Arbeiterklasse in Vorarlberg. Die letzten zwanzig Jahre war es insbesondere für Hilfsarbeiter in der Industrie immer eine Option, sich dort zu bewerben und gegebenenfalls durch massive Leistung von Überstunden ein Leben in relativem Wohlstand zu führen. Doch hängen am Blum auch hunderte weitere Arbeitsplätze. So baut auch Collini (macht Beschichtungen für Blum) seit einiger Zeit Stellen ab, insbesondere Hilfsarbeiter und Lehrlinge werden hinausgedrängt.
Am Ende fehlen nicht nur hunderte Arbeitsplätze in der relativ gut bezahlten Metallindustrie, sondern tausenden verbliebenen Arbeitern auch einige hundert Euro, mit denen sie die letzten Jahre rechnen konnten. Denn Überstunden waren derart normal, dass bei aller Freiwilligkeit schon niemand eingestellt wurde, der nicht ausdrücklich bereit war, Überstunden zu leisten. Für Tausende war das dadurch verdiente Geld überhaupt erst der Anreiz, im Blum anzufangen. Ein Schichtarbeiter verdient mit vier Extratagen im Monat gute 400-500 € mehr. Die fehlen jetzt. Mit einem Metallerjob allein eine Familie versorgen zu können, ist kaum noch möglich.
Durch den Stellenabbau wächst natürlich der Druck auf die verbliebenen Arbeiter. Oft bleibt pro Mitarbeiter mehr Arbeit zu erledigen als vor dem Abbau, was einfach zu einer Verdichtung der Arbeit führt. Gefallen lassen muss man sich das natürlich, denn man will ja nicht der nächste auf der Kündigungsliste sein.
Gleichzeitig glauben viele Kollegen noch, man könne, wie in den letzten Jahren, schnell einen anderen Job finden. Das ist allerdings nurmehr die halbe Wahrheit. Immer weniger Stellen werden in der Industrie ausgeschrieben, die Einstellungsbedingungen sind schlechter und erfolgen meist über Leasingfirmen. Wer jetzt tatsächlich in die Verlegenheit kommt, einen Job zu suchen, der lernt rasch, dass sich die Bedingungen geändert haben.
Im Allgemeinen ist die sich ausbreitende Krise noch nicht im Bewusstsein der Arbeiter angekommen. Deshalb gibt es auch keine Kämpfe, um die Jobs zu verteidigen, sondern eher ein Treten der Facharbeiter auf die Hilfsarbeiter und der Alteingesessenen auf neuere oder junge Mitarbeiter. Gleichzeitig aber nimmt eine kritische Einstellung gegenüber den Unternehmern generell zu. Den Zusammenhang zwischen den fetten Profiten und ständig erodierenden Bedingungen versteht jeder.
Wo bleibt die Gewerkschaft?
Doch im krassen Gegensatz zum Klasseninstinkt der Arbeiter stehen die meisten Betriebsräte, die von den Arbeitern immer mehr als Komplizen der Chefs wahrgenommen werden. Dies ist so, weil sie darauf verzichten, auch nur die gelindesten Mittel einzusetzen, um eine kollektive Antwort auf die Verschlechterungen zu ermöglichen. Und wenn sie reden, dann entlang der gleichen Argumentationsmuster wie die Geschäftsführungen.
Mein Betriebsrat etwa sah sich erst aufgrund der medialen Berichterstattung veranlasst, vor der Belegschaft Stellung zum Abbau zu beziehen. Inhaltlich hat er dabei nur die Informationspolitik der Geschäftsleitung kritisiert. Doch wer hat die Belegschaft nicht über den monatelangen schleichenden Stellenabbau informiert, oder darüber, warum wir plötzlich keine Überstunden machen?
Bei Flyeraktionen unserer Arbeiteraktivistengruppe vor Blum und in Gesprächen mit Kollegen stellte sich heraus, dass kaum ein Arbeiter darüber Bescheid weiß, dass viele Kollegen ihren Job verloren haben. Die Betriebsräte allerdings wissen Bescheid. Ein Betriebsrat aus dem Blum kritisierte uns Funke-Unterstützer, wir würden Angst schüren und Unruhe stiften, wenn wir betriebs- und standortübergreifend über die Angriffe berichten.
Und das ist des Pudels Kern. Keiner der Betriebsräte zögert, den Stellenabbau abzusegnen, denn der Markt diktiert ihre Realität, bestenfalls geht es darum, soziale Härtefälle abzufedern. Die Betriebsräte wissen aber, dass der Lebensstandard der Kollegen erodiert, dass Kredite nicht mehr bezahlt werden können und die Arbeiter aktuell Schulden anhäufen. Bedauerlicherweise übernehmen nicht wenige Betriebsräte unreflektiert die Erklärungsmuster der Geschäftsleitungen, dass ein Selektionsprozess von guten und schlechten Arbeitern normal und vielleicht auch gut sei. So vertiefen sie die Spaltungslinien, die die Geschäftsführungen vorgeben: die Konkurrenz der Arbeiter untereinander.
Viele Kollegen reagieren auf die jüngsten Entwicklungen mit dem Austritt aus der Gewerkschaft. Das mag ein paar Euros sparen, aber es ist ein Fehler. Wir müssen vielmehr um diese Organisation kämpfen und die Arbeiterbewegung in Betrieb und Gewerkschaft zum Instrument des Klassenkampfes machen. Die kämpferischen Kollegen müssen sich zusammentun, geduldig untereinander feste, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen und so die Kontrolle über unsere Vertreter und unsere Organisation zurückerlangen.
(Funke Nr. 215/5.7.2023)
Vorarlberg’in Metal Sanayisi Krizde
Blum, Grass ve Collini gibi şirketler, Vorarlberg’in ihracat ekonomisinin arkasındaki itici güçtür. Ama sektördeki kriz uzun zamandır fabrikalarda farkedilebiliyor. İşçiler arasında aylardır kesinti söylemleri ve yarım yamalak bilgi dolaşıyor. Kurt Bührle, yazdı.
Söylentilere göre Blum, sekiz fabrikası ve yaklaşık 7.000 çalışanı ile neredeyse hiç işçi alımı yapmıyor ve fazla mesai orada da bitmekte. Elko König’de de uzun süredir fazla mesai yapılmadığı için aylardır olası işten çıkarmalar hakkında spekülasyon yapılıyor. Azalan kitle tüketimi (Blum ve Grass, mobilya donanımlarında dünya çapında pazar liderleridir) ve ABD’deki korumacı önlemler etkisini gösteriyor.
Kesin bilgi Mayıs ayında geldi. İşyerinde yapılan bir toplantıda kazanç kaybı ve işten çıkarmalarla ilgili yalnızca belirsiz konuşmalar yapıldıktan sonra, medya hemen AMS’e (iş ve işçi bulma kurumu) 70 ön kayıttan bahsetmeye başladı. Bir sonraki kötü haberin gelmesi uzun sürmedi. Grass ve Blum’da, 60 pozisyonun üstü çizildikten sonra tüm çalışanlar için kısa süreli çalışma başlatılacak.
İşyeri meclisleri ve diğer fabrikalardan meslektaşlarla yapılan birkaç görüşmeden sonra, bunların münferit vakalar olmadığı ve durumun gazete haberlerinin öne sürdüğünden çok daha kötü olduğu kısa sürede anlaşıldı. İşten çıkarma dalgasının bir parçası olarak König’de “sadece” 40 meslektaşımız işten çıkarılsa da, çalışan sayısı şimdiden 40 çalışanla 410’a düşürüldü. Gerçekten şok edici olan, yıl boyunca yaklaşık 7.200 pozisyondan 400’ünün yok edildigi Blum’daki durum.
Bu konuyu hiçbir gazete yazmadı, ancak Vorarlberg’deki işçi sınıfı için merkezi bir öneme sahip. Son yirmi yılda, özellikle sanayideki vasıfsız işçiler için orada bir işe başvurmak ve gerekirse çok fazla mesai yaparak nispeten müreffeh bir hayat sürmek her zaman bir seçenek olmuştur. Ancak yüzlerce başka iş de Blum’a bağlıdır. Blum için kaplama yapan Collini de bir süredir işçi sayısını azaltıyor. Özellikle vasıfsız işçiler ve çırakların gitmesi için uğraşılıyor.
Sonunda, nispeten iyi maaş alan metal endüstrisinde sadece yüzlerce iş kaybı değil, aynı zamanda kalan binlerce işçi de son yıllarda güvenebilecekleri birkaç yüz avroyu kaybediyor. Çünkü fazla mesai o kadar normaldi ki, gönüllü olmasına rağmen fazla mesai yapmaya açıkça istekli olmayan hiç kimse işe alınmazdı. Binlerce kişi için, kazanılan para Blum’da çalışmaya başlamak için bir teşvikti. Ayda fazladan dört iş günü olan bir vardiyalı işçi 400-500 € daha fazla kazanıyor. Bunlar şimdi eksik. Tek başına metal işçiliği ile bir aileyi geçindirebilmek artık pek mümkün değil.
İşten çıkarmalar doğal olarak kalan işçiler üzerindeki baskıyı artırıyor. Genellikle çalışan başına, küçülme öncesine göre yapılması gereken daha fazla iş var, bu da işin yoğunlaşmasına yol açıyor. Tabii ki buna katlanmak zorundasın, çünkü ihraç edilecekler listesinde sıradaki kişi olmak istemiyorsun.
Aynı zamanda, birçok meslektaş, son birkaç yılda olduğu gibi, kişinin hızla başka bir iş bulabileceğine hâlâ inanıyor. Ancak, bu gerçeğin sadece yarısıdır. Sektörde giderek daha az sayıda iş ilanı veriliyor, işe alma koşulları daha kötü ve çoğunlukla kiralama şirketleri aracılığıyla yapılıyor. Kendini iş aramanın sıkıntısı içinde bulan herkes, şartların değiştiğini çok çabuk öğreniyor.
Genel olarak, gelişmekte olan kriz henüz işçilerin bilincine gelmiş değil. Bu nedenle pozisyonları savunmak için verilen mücadeleler yerine, vasıflı işçilerin vasıfsız işçilere, eskilerin yenilere karşı mücadelesi var. Aynı zamanda, konuya karşı genel bir eleştirel tavır yükselmekte. Devasa kârlar ile sürekli aşınan şartlar arasındaki bağlantıyı herkes görüyor.
Sendika Nerede?
Ancak, işçilerin sınıf içgüdüsünün tam zıt yönünde işçiler tarafından çoğunlukla patronların suç ortakları olarak algılanan işyeri meclisleri duruyor. Bunun nedeni, bozulan şartlara karşı kolektif bir tepkiyi mümkün kılmak için en hafif araçları bile kullanmaktan kaçınmalarıdır. Ve konuştuklarında, yönetimle aynı fikir modelini kullanıyorlar. Örneğin, işyeri temsilcim yalnızca medyada yer alan haberler nedeniyle, kendisini personelin önünde küçülme konusundaki tavrını belirtmeye mecbur hissetti. İçerik olarak sadece yönetimin bilgilendirme politikasını eleştirdi. Ama bizi aylardır kademeli olarak azaltılan pozisyonlar veya neden aniden fazla mesai yapmadığımız hakkında bilgilendirmedi? İşçi aktivist grubumuzun Blum’un önünde düzenlediği bildiri dağıtma eylemleri sırasında ve meslektaşlarımızla yaptığımız görüşmelerde, pek çok meslektaşımızın işini kaybettiğini neredeyse hiçbir işçinin bilmediği ortaya çıktı. Ancak işyeri temsilcileri biliyordu. Blum’dan bir işyeri temsilcisi biz Funke destekçilerini eleştirerek, saldırıları şirketler ve konumlar genelinde haber yaparsak korku uyandıracağımızı ve huzursuzluğa neden olacağımızı söyledi.
Ve bu, işin özü. İşyeri meclislerinin hiçbiri işten çıkarmaları onaylamakta tereddüt etmiyor, çünkü piyasa kendi gerçekliğini dikte ediyor, mesele en iyi ihtimalle sosyal zorlukları hafifletmek. Ancak işci temsilcileri meslektaşlarımızın yaşam standardının erozyona uğradığını, borçların artık ödenemediğini ve işçilerin şu anda borç biriktirdiğini biliyor. Ne yazık ki, yönetimin iyi ve kötü işçiler için bir seçilim sürecinin normal ve belki de iyi olduğu şeklindeki açıklama modelini düşünmeden benimseyenlerin sayısı az değil. Bu şekilde, yönetim tarafından belirlenen ayrımcı çizgileri ve işçiler arasındaki rekabeti derinleştiriyorlar.
Birçok meslektaşımız son gelişmelere sendikadan ayrılarak tepki gösteriyor. Bu birkaç avro tasarruf ettirebilir, fakat bu bir hata. Aksine, bu örgüt için mücadele etmeli ve şirket içindeki işçi hareketini ve sendikaları sınıf mücadelesinin bir aracı haline getirmeliyiz. Mücadeleci meslektaşlar bir araya gelmeli, sabırla birbirleriyle güçlü, güvene dayalı ilişkiler kurmalı ve böylece temsilcilerimizin ve organizasyonumuzun kontrolünü yeniden kazanmalıdır.