Kurze Meldungen aus aller Welt. Dieses Mal
- Über Theorie und Praxis der Jungen Grünen
- Die blauen Retter des christlichen Abendlandes
Über Theorie und Praxis der Jungen Grünen
In Vorarlberg fand letzten Monat die Veranstaltung „150 Jahre Das Kapital“ von den Jungen Grünen (JG) statt. Referentin des Abends war Sarah Pansy, die neue Sprecherin der JG. Der Workshop selbst setzte ein sehr hohes theoretisches Verständnis vom Marxismus im Allgemeinem und speziell zu den historischen Einflüssen der Zeit von Marx und Engels voraus. Dies führte dazu, dass der Vortrag für viele nicht so leicht zu verstehen war.
Aus den Reihen der JG waren Mitglieder da, die ein sehr hohes theoretisches Wissen vorweisen konnten, dennoch nicht in der Lage waren die Lehren des Marxismus leicht verdaulich zu erklären. Es ist eine Notwendigkeit, wenn man sich als marxistische Organisation versteht, dass man gerade SchülerInnen und ArbeiterInnen, die die Klassiker des Marxismus noch nicht studiert haben, dort abholt wo sie sind, sprich auf ihren Wissensstand einzugehen. Sonst bewegt man sich in einer Blase.
Das Problem liegt hier darin, dass der Marxismus nicht als Analyse- und Kampfwerkzeug begriffen wird, sondern ausschliesslich als etwas Theoretisches und Historisches. Dies wurde auch in dieser Veranstaltung klar. Obwohl Marxs Analyse angesichts der Krise des Kapitalismus brandaktuell ist, wurde dies mit keinem Wort erwähnt. Das theoretische Verständnis des Marxismus ist sehr wichtig, aber ohne Verknüpfung mit der Praxis ist es nichts wert. Dies ist immer noch der Schlüssel für den Aufbau einer Arbeiterorganisation und der fehlte hier.
Leserbrief von Nadine Graninger
Die blauen Retter des christlichen Abendlandes
Kurz vor der Wahl publizierte die Krone einen Artikel über den Nationalrat Andreas Karlsböck. Er soll seine Geliebte im Alkoholeinfluss in einem Hotelzimmer krankenhausreif geprügelt und ihr 4 Zähne ausgeschlagen haben. Laut Krone hat Karlsböck ihr für mehrere Sekunden ein Polster ins Gesicht gedrückt. Die gequälte Frau erstattete im August Anzeige. Der in jeder Hinsicht blaue Zahnarzt ist FPÖ Wissenschaftssprecher der Freiheitlichen und wird vermutlich auch in der nächsten Bürgerblockregierung eine wichtige Funktion einnehmen.
Die propagierten österreichischen Werte nehmen die Männer der FPÖ wohl nicht so ernst. Widerspricht doch die Existenz einer Geliebten ganz und gar dem traditionell christlichen Familienbild. Auch der Aufruhr über die sexuellen Übergriffe in Köln und allgemein über das Frauenbild des Islams sind eher Heuchelei in Anbetracht der ekelhaften Tat. Nicht auszudenken was die Regierungsbeteiligung dieser frauenverachtenden Partei für die Frauen der Arbeiterklasse bedeutet.