Lesung und Diskussion mit Gert Hoffmann, einem der beiden letzten lebenden österreichischen Spanienkämpfer, der anlässlich des 75. Jahrestages des Beginns des Spanischen Bürgerkriegs als Zeitzeuge über seine Erinnerungen spricht.
Das 20. Jahrhundert als das »Jahrhundert der Katastrophen« spiegelt sich auch im Leben des Gert Hoffmann: Im Revolutionsjahr 1917 als Sohn einer sozialdemokratischen jüdischen Wiener Anwaltsfamilie geboren, seit den 30er Jahren politisch aktiv. Wegen seiner politischen Aktivitäten mehrfach verhaftet, wurde er 1937 zu einer fünfjährigen Zuchthaushaft verurteilt. Im Februar 1938 kam er durch eine Amnestie frei und konnte am Tag nach dem Einmarsch der Hitler-Wehrmacht emigrieren. Von Brno gelang es ihm, mit gefälschten Papieren über Paris nach Spanien zu reisen, wo er als Mitglied der Internationalen Brigaden an der Ebro-Schlacht teilnahm. In Frankreich wurde er unter miserablen Bedingungen interniert, konnte aber fliehen und als Landarbeiter im besetzten Frankreich untertauchen. Seine Mutter wurde in Auschwitz, sein Bruder im Todeslager Groß-Rosen ermordet, der Vater starb in einem französischen Lager. Anfang 1945 wurde er von der US-Armee rekrutiert und nahm an der Befreiung Deutschlands teil.
Nutze die Gelegenheit, diesen aussergewöhnlichen Antifaschisten und seine beeindruckende Geschichte kennen zu lernen!
Eine Veranstaltung der Sozialistischen Jugend Wien, der SPÖ Landstraße/Sektion 3 und der Freiheitskämpfer
Mittwoch, 15.06.2011, um 18.30 Uhr
Wien 3., Landstraßer Hauptstraße 96 (Bezirksorganisation der SPÖ-Landstraße
Hoffmann, Gert:
Barcelona – Gurs – Managua: Auf holprigen Straßen durch das 20. Jahrhundert.
Dietz, 2009. 251 S., m. Fotos, Gb. EAN: 9783320021795 (ISBN: 3320021796)
Bitte diese Einladung auch weiterleiten!