Etwa 40 Menschen versammelten sich am Dienstag, den 24. April 2018, vor der pakistanischen Botschaft in Wien in Protest gegen die Entführung von sieben Genossen der IMT in Pakistan.
Ihr ‚Verbrechen‘ war die Teilnahme an einer Demonstration im Rahmen der „Bewegung zum Schutz der Paschtunen“ (PTM, Pashtun Tahafuz Movement). Die unterdrückte Minderheit im Norden den Landes leidet seit Jahrzehnten unter staatlichem Terror durch das pakistanische Militär, genauso wie durch die Taliban. Mehr zur Entführung der Genossen hier. Mehr über die Bewegung (PTM) hier.
Genosse Wasil sprach bei der Kundgebung vor der Botschaft und verurteilte die Repression des pakistanischen Staates. Er argumentierte für einen gemeinsamen Kampf aller Unterdrückten. Hier seine Rede auf Paschtu:
Rede des Genossen Florian auf der Kundgebung:
Gebt uns unsere Genossen zurück!
Am 22. April wurden 7 GenossInnen der pakistanischen Schwesterströmung des Funke ohne Anklage von der paramilitärischen Einheit der „Sindh Rangers“ verschleppt, die für außergerichtliche Morde berüchtigt ist. Ihr einziges Verbrechen war, an einem Protest des PTM in Karatschi teilzunehmen. Wir kennen weder ihren Aufenthaltsort bekannt, noch gibt es überhaupt eine Bestätigung, dass sie verhaftet wurden. Sie sind „verschwunden“ wie zehntausende PaschtunInnen.
Auf einer Protestkundgebung gegen das Verschwinden der Genossen wurden am Montag vier weitere Genossen entführt. Zwei sind wieder in Freiheit, während zwei weiter – Yasir Irshad und Shay Razai weiter an einem unbekannten Ort fegehalten werden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Wir vermissen zum heutigen Tag:
- Karim Parhar, leader of PTM and RWF Quetta
- Attaullah Afridi, Organizer of PYA Karachi
- Aftab Ashraf, central organizer of RWF
- Umer Riaz, Organizer of PYA Islamabad
- Zain ul Abideen, Central Organizer of PYA
- Muhammad Gulbaz, Organizer of RWF Kashmir
- Bilawal Baloch, Deputy General Secretary of PYA
- Yasir Irshad
- Shay Razai
UPDATE (26.04.):
Die Solidaritätskampagne hat Wirkung gezeigt! Zum heutigen Tag wurden einige Genossen wieder freigelassen. Doch die Ranger halten weiterhin gefangen und verweigern eine Freilassung von:
- Bilawal Baloch,
- Umer Riaz,
- Muhammad Gulbaz
Diese Genossen sind jetzt bereits seit fünf Tagen festgehalten, ohne in irgend einer Form eine formelle Anklage erhalten zu haben oder auch nur einem Verbrechen beschuldigt zu sein. Der Grund ist, dass sie alleine für ihre politische Meinung und Arbeit verschleppt wurden. Jetzt gilt es die Solidaritätskampagne noch einmal zu verstärken, bis alle Genossen wieder frei sind!
ZEIGE SOLIDARITÄT!
Das kannst du tun:
1. Schreib Protestbriefe an:
Die Botschaft Pakistans in Wien: parepvienna@mofa.gov.pk
Prime Minister of Pakistan Shahis Khakan Abbasi: info@pmo.gov.pk
Innenminister Pakistans: Professor Ahsan Iqbal: ahsan.iqbal@pmln.org und betterpakistan@gmail.com
“To whom it may concern,
We are deeply concerned about the disappearance of seven youth and labour activists, in Karachi on Saturday, after the seven attended a peaceful protest in support of the Pashtun movement. They are presumed to have been arrested by the Army and Sindh Rangers, a paramilitary state department notorious for extra-judicial killings and we fear for their safety.
Furthermore, we view the disappearances as a very serious attack on the labour and democratic rights of Pakistani working people.
We ask you to investigate this incident and assure us that these activists are safe and well. We also ask you to inform us as to where they are being held and ensure their immediate release, as they have not participated in any form of illegal actions.
Those arrested and not yet released to date are:
1) Umer Riaz, Organizer of PYA Islamabad
2) Muhammad Gulbaz, Organizer of RWF Kashmir
3) Bilawal Baloch, Deputy General Secretary of PYA
Sincerely,
PERSÖNLICH GEZEICHNET; ORGANISATION (falls Mitglied oder RepräsentantIn)“
2. Thematisiere das Verschwinden der Genossen
Egal ob in deinem Parteisektion und Gewerkschaftsgremium: Bringe eine Resolution und veröffentliche sie. Kontaktiere deinen Parlamentsabgeordneten, Gewerkschaftsvorstand etc. und bitte sie bei den pakistanischen Behörden zu intervenieren. Schickt Kopien, Soli-Botschaften an: redaktion@derfunke.at
3. Unterstützt die Kampagne zur Befreiung der Genossen finanziell:
Die Genossen freizubekommen kann hohe Anwaltskosten und Gerichtskosten nach sich ziehen – in einem Land mit extrem niedrigen Löhnen. Jeder Euro der Unterstützung kann hier einen Unterschied machen. Daher rufen wir auf, für die Solidaritätskampagne zu spenden:
Der Funke
IBAN: AT48 1513 3009 5102 5576
BIC: OBKLAT2L
„Pakistan“
Hoch die Internationale Solidarität!
Nieder mit der Reaktion!
Gebt uns die pakistanischen Sozialisten zurück!