Von Mario Wassilikos.
Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) waren im ersten Quartal dieses Jahres 1.091 Betriebe von Insolvenzverfahren betroffen. Das ist ein neuer Pleitenrekord: um 35% mehr als im Vorjahreszeitraum – der höchste Wert seit 15 Jahren! Am stärksten betroffen sind Handel (275), Bau (273) und Gastronomie (180). Immer öfter erwischt es etablierte Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, so etwa den Diskonter Pepco Austria (600). Insgesamt stieg die Anzahl jener, die ihren Arbeitsplatz verloren oder darum zittern müssen, um fast 64% auf 5.294.
Von anderen Unternehmen übernommene Belegschaften werden in der Regel mit schlechteren Arbeitsbedingungen abgespeist. Im Fall der Firma Windhager, die vom Wasseraufbereiter BWT gekauft wurde, bedeutet das geringere Prämien und höhere Arbeitszeiten. Die Kika-Leiner-Pleite ist ein weiteres prominentes Beispiel für dieses Opfern der Lebensqualität von Arbeitern auf dem Altar der Profitmaximierung. Die Pleite des einen Kapitalisten führt zum Gewinn des anderen!
Krise des Kapitalismus
Ein Ende der Pleitewelle ist noch lange nicht in Sicht. „Die eröffneten Firmeninsolvenzen werden im heurigen Jahr 2024 die 4.000er- Marke überschreiten“, warnt der AKV. Inklusive der Unternehmen, deren Vermögensmasse nicht einmal zur Bezahlung der Verfahrenseröffnung am Gericht reicht, prognostiziert er mehr als 7.000 Pleiten. Solche nicht ordnungsgemäß abgewickelten Firmen führen dazu, dass Investoren bzw. Geschäftspartner de facto zur Gänze auf ihren offenen finanziellen Forderungen sitzen bleiben. Der Anstieg von Folgepleiten ist also vorprogrammiert!
Explodierende Energiekosten, hohe Inflation, Verteuerung von Krediten und die Rezession machen dem österreichischen Kapitalismus schwer zu schaffen. Abhängig von Geschäftsbeziehungen zu – und Gas aus – Russland, steht er unter einem besonders starken Druck. Ausbaden soll diese Misere die Arbeiterklasse – nicht nur in Form von Reallohnverlusten, sondern auch durch Sozialabbau und Einsparungsmaßnahmen im ohnehin schon maroden öffentlichen Gesundheits- bzw. Bildungssystem, damit genügend Geld zur Rettung des österreichischen Kapitals zur Verfügung steht. Gleichzeitig fordern Unternehmensvertreter, den Druck auf Arbeitslose, jeden noch so miesen Drecksjob anzunehmen, zu erhöhen. Die kommende Regierung wird das bereitwillig umsetzen.
Die österreichische Arbeiterklasse wird sich all diese Zumutungen nicht bieten lassen. Sie zeigt schon heute eine immer höhere Streikbereitschaft. Nur ein entschiedener Klassenkampf gegen die Profite der Konzerne und gegen die Dauerkrise des Kapitalismus können die Lebensbedingungen und die Arbeitsplätze retten. Wir Revolutionäre Kommunisten stehen für dieses Programm. Daher schließ dich noch heute uns an!