Die vierte Ausgabe von „In Verteidigung des Marxismus“ trägt den Titel Warum gab es noch keine Revolution? – Die Notwendigkeit einer revolutionären Führung. Heute braucht man nicht mehr über die Krisenanfälligkeit des Kapitalismus und die düsteren Zukunftsperspektiven dieses System streiten. Doch viele fragen sich, wenn das bestehende System nicht mehr als Armut, Krisen und Kriege bieten kann: Wieso wurde es noch nicht gestürzt?
- „In Verteidigung des Marxismus“ Nr. 4
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- A4, 40 Seiten
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Genau dieser Frage geht Alan Woods im Schwerpunktartikel dieser Ausgabe nach. Er erklärt, dass die Art dieser Fragestellung eine Ungeduld ausdrückt, hinter der ein falsches Verständnis des Charakters einer Revolution steckt. Die Massen machen eine Revolution nicht, weil sie große Lust dazu haben (immerhin bedeutet es ein großer Sprung ins Ungewisse), sondern weil sie von den gesellschaftlichen Verhältnissen dazu gezwungen werden. „Eine Revolution geschieht dann, wenn kein anderer Weg übrigbleibt.“, so Trotzki. Dies ist auch der Grund, wieso wir klar sagen können, dass es in Zukunft zu revolutionären Bewegungen kommen wird – die Massenproteste in Kasachstan und Sri Lanka sind wichtige Hinweise – doch wir können keinen exakten Zeitpunkt hierfür festlegen. Menschen können für lange Zeit Angriffe auf ihren Lebensstandard ertragen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt, wo sich das Massenbewusstsein in 24 Stunden in sein Gegenteil verkehrt. Dieser sprunghafte Charakter der Revolution gilt es zu verstehen, um anlässlich der sozialen „Ruhe“ nicht in Pessimismus zu verfallen und vom revolutionären Sturm der Ereignisse nicht überrascht zu werden.
Doch die Bewegung der Massen selbst erschöpft die Frage der Revolution noch nicht. Wenn das so wäre, hätten die ArbeiterInnen bereits hunderte Male in Revolutionen weltweit die Macht übernommen. Der Kapitalismus kann nur gestürzt werden, wenn es eine revolutionäre Führung gibt, die die Massen hinter einem sozialistischen Programm vereinigen kann. Wenn dies nicht der Fall ist, geht die politische Initiative an die reformistische Führung, die den Kapitalismus retten wird. Selbst die Linkesten von ihnen zeichnen sich in derartige Situation durch Schwanken und Zurückhaltung aus. Dies stellt der Autor anhand Massenbewegungen der jüngsten Vergangenheit in Griechenland, Spanien und der Corbyn-Bewegung in Großbritannien ausführlich dar.
Ergänzt wird der Schwerpunkt von zwei Texten von Trotzki: Einem zur Rolle der politischen Führung in der spanischen Revolution („Klasse, Partei, Führung“) sowie einem „Brief an die amerikanischen Trotzkisten“, der erstmals in eigener deutscher Übersetzung erscheint.
Zudem beinhaltet das Magazin einen Artikel zu „Lenin in London“ und eine Kritik am Idealismus in der Naturwissenschaft. Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Abonnieren und Lesen!