Das neue Theoriemagazin widmet sich der Staatsfrage. Es beinhaltet eine Reihe von Artikeln über den Charakter und die Rolle des Staates mit lehrreichen historischen sowie aktuellen Beispielen.
- „In Verteidigung des Marxismus“ Nr. 9
- Preis: 5€ (1 Ausgabe ohne Versand) | 25€ Jahresabo (4x; inklusive Versand)
- A4, 40 Seiten
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Der Schwerpunktartikel beschäftigt sich mit dem Wesen des Staates als Unterdrückungsinstrument der herrschenden Klasse und dem Phänomen des Bonapartismus. Dieser Begriff beschreibt eine Staatsform, die sich in Situationen etabliert, die geprägt sind von allgemeiner Instabilität, in der das Bürgertum nur noch indirekt über die Herrschaft des Schwertes – Militär oder Polizei – ihre Stellung halten kann. Als zentrale Beispiele führt der Autor das Regime von Napoleon Bonaparte (dem Namensgeber dieses Phänomens) sowie neuere bonapartistische Regime wie jenes von Wladimir Putin aus und vergleicht sie mit Möchtegern-Bonapartisten wie Johnson, Trump oder Bolsonaro.
In einem weiteren Artikel werden Aufstieg und Untergang der Römischen Republik nachgezeichnet. Insbesondere das Phänomen des Cäsarismus, der antike Vorläufer des Bonapartismus, wird bündig erklärt und der weite historische Blick hilft dabei auch die aktuelle Krise der bürgerlichen Demokratie und des Kapitalismus besser fassen zu können.
Vertieft wird das Verständnis durch einen Artikel Trotzkis von 1934, der mit der marxistische Staatsanalyse eine Reihe von Regimen der Zwischenkriegszeit analysiert und wichtigen Unterschiede zwischen Bonapartismus und Faschismus sowie die Rolle des Klassenkampfs verdeutlicht.
Neben der Staatsfrage ist die materialistische Geschichtsauffassung ein weiterer wichtiger Aspekt der aktuellen Ausgabe. Hierzu veröffentlichen wir eine marxistische Buchkritik am 2021 erschienen Buch Anfänge: Die neue Geschichte der Menschheit von David Greaber und David Wengrow. Die Autoren versuchen in diesem Buch ein neues Geschichtsverständnis zu begründen, doch reproduzieren dabei nur die alte idealistische Anschauung, nach der die Geschichte sich nach den Ideen und Bräuche der Menschen richtet.
Der letzte Artikel des Magazins beschäftigt sich mit dem literarischen Hauptwerk von Honoré de Balzac – der Menschlichen Komödie. Er war einer der Lieblingsautoren von Marx und Engels und ein Meister der realistischen Methode. In seinen Romanen wird die turbulente Periode von 1815 bis 1848 in Frankreich beschrieben mit all seinen Klassen und Schichten vom degenerierten Adel, über die gerissenen Kapitalisten bis hin zu den armen Städtern.
Eine absolute Kauf- und Leseempfehlung!