Dank unserer konsequenten Solidarität mit den unterdrückten Palästinensern gibt es eine Welle der Verleumdungen und Verfolgungen gegen uns und insbesondere gegen unsere Genossen Sonja und Alex. Gleichzeitig erreichen uns aber viele Solidaritätsbotschaften und Berichte aus unserer Solidaritätskampagne. Einige Eindrücke.
Würstelstand-Bericht
Ich und drei andere Genossen haben uns spätabends an einem Würstelstand wiedergefunden.
Dort wurden wir auf die Palästinaflagge, die sich ein Genosse als stylischer Cape umgehängt hatte, angesprochen. Die Person hat den größten Respekt vor unserem Engagement geäußert, sich zwar als “türkischer Nationalist” bezeichnet, aber sagte in der Palästinafrage ist er anders und findet den Kommunismus voll cool. Er kaufte eine Zeitung und nahm den Flyer, mit dem Versprechen beide zu studieren.
Dann hat er uns auf den Würstelverkäufer verwiesen, der angeblich “der größte Kommunist” ist. Im Gespräch mit diesem hat sich herausgestellt, dass er Kurde ist und unzufrieden mit dem Vermächtnis von Arafat ist, da “der eh kein Sozialist war”. Wir gaben ihm eine Zeitung und er war sofort bereit aus Prinzip dafür zu zahlen. In der Türkei war er bereits in der Kommunistischen Partei aktiv. Er hätte gerne ein Soli-Foto gemacht, aber nicht in seiner Arbeitskleidung. Wir versprachen ihm, wiederzukommen.
Valentin, Wien
Soli Infotisch
Wir vier Genossen hatten einen Sonja und Alex Soli Infotisch vor der Millenium City und wurden von den Menschen sehr freudig aufgenommen. Es war ein stürmischer Tag und unser Material drohte wegzufliegen, deshalb kam spontan der Gemüsehändler von gegenüber vorbei und befestigte unsere Flyer wortlos mit Tischklammern. Wir hatten eine Palästina Flagge am Infotisch angebracht – ein migrantischer Schüler kam vorbei und fing sie an zu schwingen. Wir machten ein Solifoto gemeinsam. Auch drei andere Schüler kamen zu uns, aus Afghanistan, Ägypten und Somalia. Sie sahen unsere Spendendose und kramten ihre letzten Groschen heraus und warfen sie rein. “Respekt, für das was ihr macht!” – gaben sie uns mit. Insgesamt waren es nur 1 Euro an Spenden, der Wert der Solidarität war jedoch viel größer.
Michael, Wien
Grätzl Soliaktion
Seit einer Weile kochen ein paar Freunde und ich einmal pro Monat in einem Dönerstand, mit dessen Besitzer wir uns angefreundet haben. Letzten Sonntag nutzten wir das, um eine Soli Veranstaltung für einen Freund, der Gerichtskosten zu zahlen hat, auf die Beine zu stellen. Das ließ sich perfekt mit der spontanen Kampagne für Sonja und Alex verbinden. Es ist unter anderem die halbe Ortsgruppe aus St. Pölten aufgetaucht und noch sicher 5 andere Genossen. Wir haben mit anderen Leuten diskutiert, Zeitungen verkauft und ein Soli Bild gemacht. Wir haben so zwei Leute kennengelernt, die sich organisieren wollen. Es zahlt sich aus in seinem Gräzl aktiv zu sein und coole Veranstaltungen dort zu organisieren. Die einzige Grenze, um Geld und Kontakte zu sammeln und sich zu verankern ist die eigene Kreativität.
Christoph, Wien
Eindrücke aus Vorarlberg
Die Solidarität, die wir von Arbeitern und Jugendlichen im Zuge der Soli-Kampagne erfahren haben, zeigt wie dünn die Decke der medialen Palästina Hetze wirklich ist. Hier nur ein paar Eindrücke.
Gegen Mittag hatten wir einen Infotisch bei einem Bahnhof in der Nähe von zwei Industriebetrieben. Es dauerte nicht lange, und einige meiner Arbeitskollegen haben aus dem Auto das Palästina Plakat gesehen und ihre Solidarität bekundet. Ein paar haben angehalten und waren begeistert, als ich ihnen erzählt habe, wofür wir hier stehen. Sogar Kollegen, die ich teilweise schichtbedingt gar nicht kannte, sind bei uns vorbeigekommen. Ein Kollege fragte sogar nach einen Stoß Flyer, um diese im Betrieb zu verteilen! Er und mehrere andere Kollegen haben sich bereit erklärt uns schriftliche Solinachrichten zu schicken.
Ebenfalls gestern sind wir dann in Dornbirn in verschiedene Geschäfte /Lokale gegangen, um Flyer auszulegen. In einem Dönerladen war der Besitzer so dankbar für unser Engagement, dass wir nicht mal unser Ayran zahlen durften und uns nicht erwehren konnten ein frisches Dönerbrot mitzunehmen.
Der Höhepunkt war aber sicher die Kundgebung vor der Staatsanwaltschaft selbst. Als Sonja ihr Statement abgegeben hatte, ist aus einem angrenzenden Haus ein junges Mädchen gekommen und hat 20 € von ihrer Mutter gebracht, als Spende. Sie hatten unsere Kundgebung verfolgt und waren ebenfalls einfach dankbar. Nach den 20€ hat sie dann noch eine halbe Steige Eistee zu uns gebracht und ihre Mutter hat weitere 20€ zum Fenster herausgeworfen.
Kurt, Vorarlberg