Vom 10.-15. Juni versammelten sich über 500 Kommunisten in Italien, um die Revolutionäre Kommunistische Internationale (RKI) zu gründen. Wenn du für den Sturz des Kapitalismus und eine neue Welt frei von Unterdrückung und Krieg kämpfen willst: Tritt bei und hilf uns, die Internationale in Österreich und der ganzen Welt zum Banner einer neuen Generation von Revolutionären zu machen. Von Martin Halder.
Die Notwendigkeit einer revolutionären Internationale ergibt sich aus der gesamten Geschichte unserer Bewegung.
So wie der Kapitalismus sich als Weltsystem entwickelt hat, kann er auch nur in der weltweiten Arena des Klassenkampfs besiegt werden. Nur wenn sich die Arbeiterklasse über alle nationalen Grenzen hinweg verbindet und kämpft, kann sie dieses verrottete System umstürzen. Aus diesem Grund haben Marx und Engels nicht damit begonnen, eine spezifisch deutsche Partei aufzubauen, sondern eine internationale Organisation der Arbeiterklasse.
Auch Lenin hat der Zweiten („Sozialistischen“) Internationale, die 1914 im Weltkrieg jeweils ihre nationalen Regierungen, Kaiser und Könige unterstützte, die Notwendigkeit einer Kommunistischen Internationale und damit dem Weltkrieg das Programm der Weltrevolution entgegengestellt.
Seit der stalinistischen Degeneration der Kommunistischen Internationale und ihrem Auseinanderfallen in nationalistische und reformistische Parteien gibt es eine solche internationale Organisation nicht mehr.
Heute stehen wir am Beginn einer neuen Epoche von Krisen, Kriegen und Revolutionen. Es ist daher höchste Zeit, wieder eine Revolutionäre Kommunistische Internationale aufzubauen! Davon hängt schlussendlich der Erfolg oder Misserfolg der kommenden Revolution in jedem einzelnen Land und international ab.
Generation der Revolution
Wir haben uns eine große Aufgabe gestellt, doch die Bedingungen sind reif und niemand wird uns diese Aufgabe abnehmen.
Die Krise des Kapitalismus hat eine neue Schicht in der Jugend und Arbeiterklasse hervorgebracht, die vollständig mit dem Kapitalismus gebrochen hat, die nicht die eine oder andere kleine Verbesserung will, sondern die vollständige Umwälzung der Gesellschaft: eine Revolution!
Während sich jede Formation der Arbeiterbewegung der Stabilität und dem Erhalt des Kapitalismus verschrieben hat, orientieren wir genau auf diese Schicht, die unmittelbar nach kommunistischen Ideen sucht oder sich davon überzeugen lassen will.
Das zeigen auch die großen Fortschritte unserer Internationale, die im letzten Jahr tausende neue Kommunisten gewonnen hat. In einer ganzen Reihe von Ländern wie Schweden, Dänemark, Kanada oder der Schweiz sind wir nun die größte Organisation links der etablierten Arbeiterparteien.
In Großbritannien sind wir inzwischen über 1.200 Genossen und haben rund um Fiona Lali eine dynamische Wahlkampagne entwickelt, die Tausende von den Ideen des Kommunismus begeistern konnte. Ihr Ziel ist es, den Kampf gegen die kommende Sparregierung von Keir Starmer aufzunehmen und eine Partei von 10.000 ausgebildeten Klassenkämpfern aufzubauen.
Die Genossen in Kanada haben sich kürzlich als Revolutionary Communist Party (RCP) gegründet und sind mit über 800 Mitgliedern in den meisten Großstädten des Landes vertreten.
In den USA hat sich die Organisation im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Die Genossen berichten davon, dass sie hunderte Beitrittsanfragen von Jugendlichen bekommen, die die „Wahl“ zwischen Trump und Biden satthaben und eine echte kommunistische Alternative aufbauen wollen. Einer von ihnen schrieb: „Ich habe buchstäblich jahrelang nach einer gefestigten kommunistischen Partei in den USA gesucht, der ich beitreten kann.“
Die Revolution vorbereiten
Wir wachsen international und wollen die RKI weiter ausbauen. Aktuell arbeiten wir in über 40 Ländern weltweit. Dabei legen wir viel Wert auf die marxistische Theorie. Denn ohne ein tiefes Verständnis der Welt, in der wir leben und von den Erfahrungen der vergangenen Klassenkämpfe, werden wir auch nicht in der Lage sein, den Kapitalismus zu stürzen. Revolutionen brechen von selbst aus – aber damit sie siegen können, müssen sie vorbereitet werden.
Deshalb publizieren wir vierteljährlich ein Theoriemagazin, veröffentlichen regelmäßig marxistische Analysen zur Weltsituation auf marxist.com und schärfen unser Denken durch Lektüre und Diskussionen. Auf der RKI-Gründungskonferenz widmeten wir uns in über 20 Workshops der marxistischen Theorie und der Geschichte der kommunistischen Bewegung.
Doch es reicht nicht aus, Theorie nur zu studieren. wir bilden uns ebenso, indem wir in praktischen Kämpfen intervenieren und einen Weg nach vorne für die Gesamtbewegung aufzeigen. Als Kommunisten müssen wir lernen, unser revolutionäres Programm verständlich einer breiteren Schicht zu erklären und aus den konkreten Klassenkämpfen zu argumentieren.
Ein besonders inspirierendes Beispiel hierfür ist die Situation im umstrittenen Gebiet Kaschmir, wo eine radikale Massenbewegung gegen die erdrückende Last der Preiserhöhungen kämpft. Während alle etablierten Parteien versuchten, der Bewegung eine Niederlage beizubringen, waren unsere Genossen in Pakistan die einzigen, die der Bewegung durch Ausweitung und Vernetzung von Aktionskomitees eine Führung und Perspektive gaben. Schlussendlich gingen 500.000 Menschen in der ganzen Region auf die Straße und eroberten einen ersten Teilsieg, wodurch die Mehl- und Strompreise gesenkt wurden.
Das hatte Auswirkungen auf die Arbeiterklasse im gesamten Land. „In jedem Haus und auf den Straßen Pakistans wird darüber diskutiert: Was das Volk in Kaschmir erreicht hat, müssen auch wir erreichen.“ Doch der pakistanische Staat greift nun zu einer neuerlichen Repressionswelle gegen die Bewegung. Inmitten dieser Situation und unter dem Banner der RKI werden unsere Genossen eine neue politische Offensive starten, in Bewegungen intervenieren und die revolutionäre Partei aufbauen!
Eine Welt zu gewinnen
Die ersten Erfolge der RKI sind beeindruckend, doch wir kratzen erst an der Oberfläche: Wir wollen in einem Land nach dem anderen die Partei der kommenden Revolution aufbauen. In Österreich ist unser nächstes Ziel, im kommenden Jahr 500 Kommunistinnen und Kommunisten zu organisieren und in alle wichtigen Regionen und Städte vorzudringen.
Wir haben keine Zeit zu verlieren und ein großes Ziel vor uns: Die Befreiung der Menschheit von Unterdrückung, Ausbeutung und Mühsal.
„Dann“, wie wir im RKI-Gründungsmanifest schreiben, „müssen die Menschen ihre Blicke nicht mehr zum Himmel richten und darauf hoffen, dass auf den Tod ein besseres Leben folgt. In einer neuen Welt wird ihr Leben frei von Unterdrückung, Ausbeutung und Unrecht sein und einen ganz neuen Sinn bekommen.
Wir kämpfen für ein wunderbares Ziel: ein Paradies auf Erden. Das ist es, was echter Kommunismus bedeutet. Nur dafür lohnt es sich, zu kämpfen.“
Hilf uns dabei, dieser Perspektive zum Durchbruch zu verhelfen und werde aktiv für die Revolution!
(Funke Nr. 225/8.07.2024)