USA: Hände weg von Lateinamerika!


Unter dem Vorwand des Kampfes gegen Drogenschmuggel startete Trump Ende August eine Welle imperialistischer Aggression gegen Venezuela. Washington setzte auf Präsident Maduro ein Kopfgeld von 50 Mio. US-$ aus und erklärte ihn am 24.11. zusammen mit der gesamten Regierung zu Terroristen – das bedeutet eine massive Eskalation und gibt den USA eine Rechtfertigung für militärische Angriffe auf venezolanisches Territorium. Von Philipp Lenz
Ein Viertel der einsatzfähigen US-Marine wurde in die Karibik verlegt, darunter der größte Flugzeugträger USS Gerald Ford, der aus dem Mittelmeer in die Karibik abkommandiert wurde. Die USA haben bisher 20 Boote (hauptsächlich Schnell- und Fischerboote) zerstört und 80 Menschen getötet.
Was steckt dahinter? Ein Faktor sind Venezuelas natürliche Reichtümer, die die USA unter Kontrolle bringen wollen. Es handelt sich um die weltweit größten Erdöl-Reserven. Hinzu kommt Trumps sinkende Beliebtheit: Unfähig seine großmäuligen Versprechen einzulösen, stützt er sich auf jene, die seit jeher einen Regimewechsel in Venezuela und Kuba anstreben.
Die Aggression gegen Venezuela ist Teil einer breiteren Offensive gegen Länder in der Region, die sich China geöffnet haben. China ist in den letzten 20 Jahren zum Haupthandelspartner Südamerikas aufgestiegen, investiert Milliarden in Infrastruktur, wie den Tiefseehafen von Chancay in Peru und ist der größte Kreditgeber Venezuelas.
Unfähig mit den chinesischen Investitionen mitzuhalten, setzt der US-Imperialismus auf Aggression und Erpressung, um seinen Einfluss in der Region zu stabilisieren: Panama wurde gezwungen, aus der chinesischen Seidenstraße auszusteigen und zwei chinesische Häfen am Panamakanal zu verkaufen. Trump erhöhte den Druck auf Brasilien und Kolumbien mit Zöllen und Sanktionen, während er den „Kettensägen“-Präsidenten Milei in Argentinien allseitig unterstützt.
Wir haben keine Illusionen in die Maduro-Regierung, die vollständig mit der bolivarischen Revolution gebrochen und ein repressives bürgerliches Regime errichtet hat. Revolutionsführer Chávez verstaatlichte Unternehmen und enteignete Agrarland – Maduro hingegen privatisiert und gibt Land zurück an die Großgrundbesitzer. Sein Regime geht gezielt gegen Arbeiter und soziale Bewegungen vor, seine Beziehungen zu den Massen sind rein klientilistisch. Daher setzt er jetzt auf ganz lächerliche Friedensappelle an Trump.
Die venezolanischen Genossen der RKI zählen auf die Kraft der internationalen Arbeiterklasse – inklusive der US-amerikanischen. Sie argumentieren, dass die Verteidigung des Landes in der Hand der korrupten Regierung und Generäle nicht sicher ist und sagen: „Eine Kraft, die in der Lage ist, jedem imperialistischen militaristischen Abenteuer bis zum Ende entgegenzutreten, erfordert den Einsatz der Initiative der Arbeiter und des Volkes, ihrer Kreativität und Energie, die Fähigkeit, gegen alle ihre Feinde und für alle ihre demokratischen und sozialen Rechte zu kämpfen.“
Imperialisten raus aus der Karibik – Hände weg von Venezuela und Lateinamerika!
(Funke Nr. 239)