Am 23.9. sind wir mit dabei beim internationalen Klimastreik. Doch Appelle und Bitten an die bürgerlichen Regierungen werden den Klimawandel nicht stoppen – und eine Befeuerung des imperialistischen Krieges schon garnicht. Was die Bewegung braucht, ist ein revolutionäres Programm.
Es herrschen Anarchie, Chaos und Krieg um Einflussgebiete. Daher erhöhen alle Länder ihre Budgets für das Militär, in Österreich wird es auf 6 Mrd. € (1,5% des BIP) verdoppelt. Weil auch Energie zu einer Kriegswaffe wird, wollen die Herrschenden nun „unabhängig von russischer Energie“ werden und stellen die Stromproduktion dafür auf die umweltschädlichsten Varianten um: Kohlekraftwerke werden angeworfen, klimaschädlicheres Flüssiggas soll Pipeline-Gas ersetzen und der Atomstrom wird ausgebaut. Im imperialistischen weltweiten Ringen um Einflussgebiete werden enorme Ressourcen verschwendet und die Frage des Energieumstieges verkommt zu einer offenen Lüge. Die „Klimaziele“ der Regierungen sind nichts wert.
Fridays for Future: Krieg als Chance
FFF hofft, dass der Krieg den Klimaschutz beschleunigen könne: „Die bisherigen Beschlüsse eines peinlichen, schwachen Öl-Embargos in Brüssel sind nicht ausreichend“, plädieren sie auf einer Pressekonferenz (31.5.) für schärfere Sanktionen. Andererseits will man keine Energiearmut in der breiten Bevölkerung. Wie das gehen soll, überlässt FFF der Regierung, als deren Anhängsel sich die Spitze der Bewegung immer deutlich positioniert. FFF ist heute für ein energieautarkes, erneuerbares Europa, was dem Projekt der Kapitalisten sowieso entspricht.
Dies ist eine rückwärtsgewandte Illusion. Wir brauchen eine internationalistische Strategie und globale Kooperation alles Wissens, aller Rohstoffe, Arbeitskräfte und Landschaften, um eine nachhaltige effiziente Energieversorgung aufzubauen. Offensichtlich ist das keine Perspektive, die sich im Kapitalismus verwirklichen lässt.
Der Funke wird auf den kommenden Klimademos am 23.9. ein antikapitalistisches Programm vertreten:
- Keine Illusionen mehr in den Kapitalismus und seine VertreterInnen: Es gibt keine Lösung in diesem System. Wir brauchen eine rationale, weltweite Planwirtschaft. Diese kann nur die Arbeiterklasse erkämpfen.
- Volle Unterstützungen für die Kampfhandlungen der Arbeiterklasse: Sie wird sich gegen kalte Wohnungen, Lohnverluste und Preisexplosionen wehren. Diese Demos und Streiks muss die Klimabewegung unterstützen.
- Gegen jegliche Kriegsanstrengungen: Dieser Krieg ist allseits reaktionär und zerstörerisch. Daher: Nein zu Sanktionen, Nein zu Waffenlieferungen.
- Gegen jeden Pessimismus: Der Klimawandel ist unausweichlich geworden. Doch wir haben die Technologien und Ressourcen, um die Folgen davon zu bewältigen. Der Kapitalismus verhindert dies.
- Wir sehen nur die Krise des Kapitalismus, nicht das Ende der Welt.
(Funke Nr. 206/30.8.2022)