Kapitalismus und Frauenunterdrückung sind untrennbar miteinander verbunden. Der Kapitalismus zementiert die Rolle der Frau in der Familie ein, um gesellschaftliche notwendige Arbeit als Privatangelegenheit erbringen zu lassen. Um diese Arbeit zu vergesellschaften, bräuchte es riesige Investitionen: für gute öffentliche Kantinen, Ganztagsbetreuung, hochqualitative Pflegeeinrichtungen usw., die im Kapitalismus nicht machbar sind.
Es gibt keine „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ solange die Kapitalisten für ihren Profit auf intensivere Ausbeutung, längere Arbeitstage und niedrigere Löhne angewiesen sind.
Die ökonomische Abhängigkeit der Frau vom Mann kann so nicht gelöst werden und das ist in letzter Instanz die materielle Grundlage für Gewalt. Frauenhäuser und Gewaltrufnummern packen das Problem nicht an der Wurzel, dem Besitzanspruch auf die Frau muss der Boden entzogen werden!
Unsere Methode ist der Klassenkampf
Die Arbeiterklasse ist die einzige Kraft, die dieses System überwinden kann. Erstmals seit es Klassengesellschaften gibt, hat die Frau einen Hebel zu ihrer Befreiung, und zwar als Teil der Arbeiterklasse und mit ihr. Kommunisten sind für alle Maßnahmen, die ihre Kampfkraft erhöhen:
- Für Löhne, von denen man leben kann
- Für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich
- Für eine gewerkschaftliche Organisierungsoffensive, auch in prekären Branchen
- Für ein öffentliches Gesundheits- und Sozialsystem – nein zu „Hausarbeitslöhnen“ und Maßnahmen, die die Frau im privaten Heim festhalten
- Für die Selbstbestimmung über Körper und Sexualität – inklusive Recht auf und Zugang zu kostenloser Abtreibung
- Für Aufenthalts- und Arbeitsrecht für alle
Für die Einheit der Arbeiterklasse
Es braucht die ganze Arbeiterklasse, um den Kapitalismus zu stürzen. Um unsere Einheit sicherzustellen, kämpfen Kommunisten entschlossen:
- Gegen jeden Sexismus und rückständige Vorurteile
- Gegen spalterische Ideen wie die Identitätspolitik, die die Wurzel der Unterdrückung in der Identität oder dem Geschlecht suchen und so einen Kampf Mann vs. Frau, statt Arbeit vs. Kapital beschwören
Kein Vertrauen und keine Illusionen in die Bürgerlichen und ihren Staatsapparat
Nein zur Stellvertreterlogik der Reformisten! Wir bekommen, was wir uns erkämpfen. Statt Appelle und Bitten an Regierungen, statt Frauenquoten in Parlamenten und weibliche CEOs, anstatt jeden Kampf auf parlamentarische Bahnen zu lenken und auf Gesetzesänderungen und staatliche Fürbitten zu hoffen – statt der Passivierung der Arbeiterklasse unterstützen wir jeden Schritt, der die Selbstaktivität der Arbeiterinnen und Arbeiter befördert.
Für die Revolution – für Kommunismus!
Solange der Kapitalismus besteht, wird uns jede durchgesetzte Reform bei erstbester Gelegenheit wieder genommen. Wenn wir die Kapitalisten enteignen und die Profitlogik durchbrechen, haben wir riesige Ressourcen zur Verfügung: Es braucht eine demokratisch geplante Wirtschaft unter Kontrolle der Arbeiterklasse. Mit der Revolution werden die Probleme nicht über Nacht gelöst – aber sie wird der Start für die Errichtung einer neuen Gesellschaft sein, die den ganzen alten Dreck und die Degradierung der Frau beseitigt. Das wird, wie Friedrich Engels sagte, „der Sprung der Menschheit aus dem Reiche der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit.“
(Funke Nr. 221/27.02.2024)