Das marxistische Pfingstseminar 2023 war mit über 200 Teilnehmenden das größte Funke-Pfingstseminar unserer Geschichte. Es war ein wahrlich internationalistisches Seminar mit Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Großbritannien und Jugoslawien und ein voller Erfolg.
Das diesjährige Pfingstseminar fand vom 26.-29. Mai im Mühlviertel, OÖ, statt. Das Motto des Seminars war „Ohne revolutionäre Theorie keine revolutionäre Praxis“. Die erste Plenumsdebatte zu den Perspektiven der Weltrevolution wurde von Niklas Albin Svensson aus London eingeleitet. Hier wurde verdeutlicht, dass die tiefe Krise des Kapitalismus in allen gesellschaftlichen Sphären zu einer breiten Radikalisierung, insbesondere in der Jugend, führt. Der Sozialismus in unseren Lebzeiten ist greifbar – doch damit diese Möglichkeit auch verwirklicht werden kann, braucht es eine revolutionäre Führung. Diese Aufgabe stellt sich die International Marxist Tendency (IMT).
Der Enthusiasmus und die solidarische Stimmung waren über das ganze Wochenende spürbar. Alle – ob zum ersten oder zehnten Mal mit dabei – halfen mit, dieses gänzlich selbstfinanzierte und -organisierte Seminar zum Erfolg zu machen. Die Lust auf Theorie zeigte sich auch an den Verkäufen am Literaturstand, wo Bücher und Broschüren für 2.250€ gekauft wurden. Der Auftakt unseres Sommerspendenappells brachte Zusagen von 35.500€ für den Aufbau der Internationalen Marxistischen Tendenz ein.
In 15 Workshops vertieften wir die Analyse der kapitalistischen Krisenerscheinungen in allen Bereichen mit Themen wie „Das Ende der Globalisierung“, „Imperialismus von Lenin bis heute“, „Dialektik der Natur“, „Mensch, Natur und Klimakatastrophe“ oder „Marxismus und Feminismus“ – genauso wie die Frage, wie man den Kapitalismus tatsächlich überwinden kann („Die Russische Revolution 1917 und die Bolschewiki“, „Reformismus vs. Revolution“, „Die Lehren der Corbyn-Bewegung und die Rolle der Marxisten“ u.v.m.).
Eine eigene Plenumssession widmete sich der politischen Perspektive für Österreich, eingeleitet von Funke-Redakteur Emanuel Tomaselli. Die Krise des Kapitalismus und der bürgerlichen Demokratie bedeutet auch eine Krise des Reformismus und der Sozialdemokratie. Die Betondecke der Alternativlosigkeit und das Erdrücken jeder Lebensregung, die auf der Arbeiterbewegung lasten, bekommen Risse. Im letzten Jahr sahen wir die höchsten Streikzahlen seit 20 Jahren. Die linke SPÖ-Vorsitz-Kandidatur Andi Bablers, genauso wie die Wahlsiege der KPÖ, haben eine breite, öffentliche Debatte über Kommunismus und Marxismus ausgelöst. Das sind ausgezeichnete Bedingungen für die Stärkung des revolutionären Marxismus.
In einem Schülertreffen mit etwa 30 Teilnehmenden diskutierten wir, wie man die wachsende Zahl an Jugendlichen, die sich für Kommunismus und Revolution interessieren, für den Marxismus gewinnen kann.
Mit dem Funke-Fußballtournier („FuFuTu“) und dem Arbeiterliedersingen gab es neben tiefen, politischen Debatten auch Freizeitspaß sowie die Gelegenheit, sich mit GenossInnen aus anderen Regionen und Ländern auszutauschen.
Nach diesem erfolgreichen Seminar gehen wir nun mit frischer Energie an die Arbeit: Für die Stärkung des Marxismus – für Sozialismus zu unseren Lebzeiten!