Etwa vierzig GenossInnen der SJ-Wien und AktivistInnen der Kampagne „Wir sind ÖGB“ trotzten vergangenen Sonntag der Kälte, um in der Wiener Innenstadt ein lautstarkes Signal gegen die Sonntagsöffnung einiger Läden abzugeben.
Mit Transparenten, Schildern, Flugblättern und Megaphonen postierten wir uns pünktlich zur Ladenöffnung um 11.00 vor der Boutique „Fisher“, deren drei Filialen die Speerspitze der sogenannten Sonntagsrebellen ausmachen. Nach etwa anderthalb Stunden zog die Demonstration die Kärntner Straße hinunter und versperrte dort den Eingang eines weiteren Modegeschäftes, das dem Gesetz zum trotz am Sonntag in Betrieb ging.
Die Reaktionen der PassantInnen auf die aufsehenerregende Kundgebung fielen völlig unterschiedlich aus: Wurden wir einerseits wüst beschimpft und angebrüllt, so empfingen wir andererseits ebenso warme Solidarität von diversen PassantInnen, TouristInnen und Christbaumverkäufern, für die der Sonntag immerhin schon lange kein arbeitsfreier Tag mehr ist.
Die Kundgebung endete bei der Wiener Oper, wo die Demonstrantinnen und Demonstranten zum gemeinsamen Singen der „Internationale“ anstimmten.
Seit mit dem BAWAG-Debakel die Gewerkschaftsbewegung in die Defensive gekommen ist, versuchen nun die KapitalistInnen den Boden für weitere Verschlechterungen auszutesten. Mit dieser Aktion wollten wir zeigen: Die Gewerkschaft muss aktiv werden – Kein weiteres Zurückweichen vor den Angriffen des Kapitals! Keine weiteren Verschlechterungen für die Handelsangestellten! Das Leben ist mehr als Arbeiten, Einkaufen und Schlafen!
Fabian Laudenbach