Pfingstseminar – 25.-28. Mai 2012
Falkencamp Döbriach, Kärnten
Das diesjährige Pfingstseminar steht ganz im Zeichen der weltweiten kapitalistischen Krise und ihren Auswirkungen: revolutionäre Bewegungen im arabischen Raum, Staatsschuldenkrise und Massenbewegungen in Europa, revolutionäre Situation in Griechenland, …
Weltweit findet ein Krieg der Bürgerlichen gegen die ArbeiterInnenklasse statt. Am deutlichsten kommt dies in Griechenland zum Ausdruck, wo jegliche Errungenschaften der ArbeiterInnen der letzten Jahrzehnte im Zuge eines radikalen Sparprogramms rückgängig gemacht werden und teils barbarische Zustände im Land herrschen. Das Pfingstseminar steht deshalb heuer auch ganz im Zeichen der Solidarität mit der ArbeiterInnenklasse und der Jugend in Griechenland.
Das Programm:
Samstag Vormittag:
* Begrüßung
* Plenumsdiskussion zu „Krise des Kapitalismus und marxistische Perspektiven“
Mittagspause
Samstag Nachmittag:
Workshops zu Fragen marxistischer Theorie anhand aktueller Entwicklungen:
* Dynamik revolutionärer Prozesse im 21. Jahrhundert und die Rolle der Jugend und der organisierten ArbeiterInnenbewegung
* Die Permanente Revolution am Beispiel Lateinamerika, Afrika, Asien
* China – eine neue imperialistische Macht?
* Rolle Deutschlands in Europa – Perspektiven des Klassenkampfs in Europa
Sonntag Vormittag:
Krise und Aufgaben revolutionärer SozialistInnen
* Diagnose Kapitalismus – wie uns das System krank macht
* Strategien zur Abwälzung der Krise auf die Lohnabhängigen und die Krise der Gewerkschaften
* Perspektiven für Griechenland
* Keynesianismus – eine marxistische Kritik
Mittagspause
Sonntag Nachmittag:
Philosophie der Praxis
* Debatte um ein sozialistisches Programm (Reform und Revolution, welches Programm gegen die Krise)
* Funktion und Geschichte der revolutionären Organisation am Beispiel des Bunds der Kommunisten, der Bolschewiki und der Linken Opposition (Rolle der Zeitung, Rolle der Selbstfinanzierung, Was heißt Demokratischer Zentralismus?)
* Revolutionäre Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit konkret
* Sozialistische Jugendarbeit konkret
Außerdem findet am Seminar ein Redaktionstreffen der Lehrlingszeitung ROTOR statt!
Das Pfingstseminar ist die Gelegenheit, Ideen auszutauschen, Diskussionen zu führen und Gleichgesinnte kennenzulernen. Abseits der Workshops laden Badesee, Fußballplatz, Beachvolleyballplatz, Tischtennistische und Kanuverleih zu Spiel und Spaß. Für die Kleinsten besteht die Möglichkeit, professionelle Kinderbetreuung in Anspruch zu nehmen. Die Teilnahme am Seminar (mit Unterkunft und Vollpension) kostet für Lehrlinge und SchülerInnen €30, für StudentInnen und Arbeitslose €40 und für Erwerbstätige €65. Es wird eine gemeinsame Anreise aus Wien, Graz, Linz, Salzburg und Vorarlberg organisiert. Auch heuer soll das Pfingstseminar ein Zeichen des Internationalismus darstellen. Wir erwarten internationale Gäste aus Deutschland, Griechenland, Italien, der Schweiz, Serbien, Slowenien und Spanien.
Wenn du nicht mitfahren kannst und das Seminar, das vollständig selbstfinanziert ist, dennoch unterstützen willst, kannst du dies mit einer Spende auf das folgende Konto tun:
Verein Gesellschaft und Politik, Konto.Nr.: 951-0255.76, BLZ: 15133 Oberbank
Revolution gegen die Diktatur der Märkte!
Solidarität mit den griechischen ArbeiterInnen
In keinem anderen europäischen Land ist die Krise so weit fortgeschritten wie in Griechenland. Doch Griechenland ist nur das schwächste Glied in der Kette des europäischen Kapitalismus. In Portugal, Spanien und nicht zuletzt Italien sehen wir schon jetzt eine Entwicklung, die zu griechischen Verhältnissen führen wird. In abgeschwächter Form wird diese Krise alle Länder Europas treffen. Eine Staatspleite Griechenlands, die nur noch eine Frage der Zeit ist, wird eine Schockwelle durch ganz Europa senden, der sich kein Land entziehen wird können. Die Kosten der Krise werden auch in Österreich spürbar. Die Debatte um eine Schuldenbremse und die Dringlichkeit, mit der die österreichische Bundesregierung das Sparpaket 2012-16 geschnürt hat, sind direkte Folge der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten. Der jüngste Schuldenschnitt in Griechenland erforderte eine weitere Finanzspritze des Staates an die österreichischen Banken in der Höhe dreistelliger Millionenbeträge. Das bisherige Sparpaket muss somit schon aufgeschnürt werden, noch bevor es im Nationalrat beschlossen wird. Die SPÖ und der ÖGB haben bisher die Politik der Troika (EU, EZB, IWF) zur Rettung der Banken und zur Plünderung der griechischen Lohnabhängigen voll mitgetragen. Es besteht daher die Gefahr, dass die von den bürgerlichen Medien unterstützte Hetze der FPÖ gegen die „faulen Griechen“ die einzige relevante Ausdrucksform des Unmuts über die Krise wird. Dies hat fatale Folgen für die Kampfbereitschaft der österreichischen ArbeiterInnenklasse.
Das erdrückendste Problem in Griechenland sind die Staatsschulden. Die Staatsschuldentitel befinden sich zum größten Teil in Besitz von großen Banken und Konzernen. Um die Rückzahlung der Staatschulden und deren Zinsen nicht zu gefährden, stellt die Troika sogenannte „Hilfspakete“ in dreistelliger Milliardenhöhe zur Verfügung. Diese Beträge gehen direkt an die Banken – kein Cent davon wird für Pensionen, Bildung oder Gesundheit ausgegeben. Noch dazu sind diese „Hilfs-pakete“ an Bedingungen geknüpft, die – ähnlich wie die Strukturanpassungsprogramme des IWF – etliche soziale und zivilisatorische Errungenschaften rückgängig machen. Die ersatz-lose Streichung der Staatsschulden ist deshalb die dringlichste Forderung für die griechische Bevölkerung. Dem Diktat des Kapitals müssen MarxistInnen eine revolutionäre Perspektive entgegenhalten. Die Krise des Kapitalismus kann nur auf dem Weg einer internationalen, sozialistischen Revolution gelöst werden. Daher stellen wir die Losung nach den Vereinigten Sozialist-ischen Staaten Europas auf. Ein erster Schritt ist die Herstellung enger Verbindungen zwischen der griechischen und der österreichischen ArbeiterInnenbewegung und Jugend. Wir zeigen uns solidarisch mit den Kämpfen der griechischen Lohnabhängigen und organisieren konkrete Solidarität mit Arbeitskämpfen, wie dem besetzten Krankenhaus von Kilkis. Dies ist nicht nur eine Unterstützung für unsere griechischen Klassenbrüder und -schwestern, sondern auch ein Beitrag zur Vorbereitung der österreichischen ArbeiterInnenbewegung auf die kommenden Klassenauseinandersetzungen, den Kampf gegen Einsparungen und Sparpakete.
Der Funke steht für die Entwicklung eines revolutionären Programms und einer sozialistischen Perspektive. Mit öffentlichen Veranstaltungen und Artikeln auf unserer Website wollen wir regelmäßig über die Krise und den Klassenkampf in Griechenland berichten. Mittels Anträgen in den ArbeiterInnenorganisationen und Solidaritätsaktionen wollen wir die Forderung in der ArbeiterInnenbewegung verankern, dass sie die Politik der Troika nicht länger unterstützen darf: Keine Stimme für die Hilfspakete! Damit soll die Basis gelegt werden, um in weiterer Folge bei einer Zuspitzung der revolutionären Krise in Griechenland auch größere Mobilisierungen in Solidarität mit der griechischen Revolution organisieren zu können.
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