Die Internationale Marxistische Tendenz (IMT, www.marxist.com) hat in den letzten Jahren wichtige Arbeit zur Unterstützung der revolutionären Bewegungen in Lateinamerika geleistet. Mit einem eigenen Spendenappell wollen wir nun vor Weihnachten einen Beitrag leisten, damit die zur Fortsetzung und Vertiefung dieser Arbeit notwendigen finanziellen Mittel aufgebracht werden.
Die IMT hat 1999 in einer Diskussion über die Perspektiven des internationalen Klassenkampfs Lateinamerika als Schlüssel für kommende revolutionäre Entwicklungen definiert. Aufbauend auf dieser Analyse wurden die notwendigen Schritte gesetzt, um in Lateinamerika die Kräfte des Marxismus zu unterstützen und aufzubauen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die IMT lediglich in Mexiko eine Arbeit entwickelt. Auf der Grundlage intensiver theoretischer Diskussionen wurde in den letzten Jahren aber in einer Reihe von Ländern erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet.
Neben der Arbeit der marxistischen Strömung in Mexiko, die seit Monaten eine beispielhafte Kampagne gegen den Wahlbetrug und für die Vernetzung der revolutionären Kräfte im ganzen Land organisiert, gelang es auch in Argentinien, Peru und vor allem in Venezuela neue Gruppen aufzubauen. Mittlerweile gibt es auch UnterstützerInnen und SympathisantInnen in Bolivien, Ekuador, Brasilien und Kuba.
Gerade in den letzten Wochen hat die IMT in Venezuela einige wichtige Fortschritte bei der Vernetzung revolutionärer Organisationen und AktivistInnen sowie bei der Ausdehnung der Bewegung der besetzten Betriebe gemacht. Die internationale „Hands off Venezuela“-Kampagne, die sich nun auch in Venezuela selbst gegründet hat, wird von den fortgeschrittensten Teilen der Bewegung als wichtiger Referenzpunkt zum Aufbau einer starken Solidaritätsbewegung mit der bolivarischen Revolution gesehen.
Diese Fortschritte beim Aufbau einer starken revolutionären Strömung in der lateinamerikanischen Arbeiter- und Jugendbewegung waren das Ergebnis großer und kontinuierlicher Anstrengungen. Ganz abgesehen von den politischen Diskussionen und der regelmäßigen Publikation von Analysen der aktuellen Entwicklungen in Lateinamerika und der Organisierung von Solidaritätskampagnen war diese Pionierarbeit zur Unterstützung der lateinamerikanischen Revolution auch sehr kostenintensiv.
Nur um einige Beispiele aus dem letzten Jahr zu nennen:
Die Beteiligung an der Havanna Buchmesse im Februar 2006 durch die Friedrich Engels Foundation (FFE), dem Verlag der marxistischen Strömung El Militante in Spanien, mit einem eigenen Stand, an dem marxistische Klassiker (einschließlich Trotzki) und aktuelle sozialistische Literatur angeboten wurden, und einer Veranstaltungsreihe, wo die kubanische Erstauflage von „Aufstand der Vernunft – Marxistische Philosophie und moderne Naturwissenschaften“ präsentiert wurde, kostete rund 3300 Euro. Auch 2007 wird die FFE in Havanna sein und damit den Kulturboykott der spanischen Regierung durchbrechen.
Die IMT finanzierte außerdem angesichts des revolutionären Prozesses in Mexiko den Ausbau des Redaktionsteams von „Militante“. Seit Beginn der Massenproteste gegen den Wahlbetrug und dem Aufstand in Oaxaca liefert „Militante“ auf täglicher Basis Berichte und Analysen über neue Entwicklungen. Außerdem konnte die Arbeit im Norden des Landes an der Grenze zu den USA und in Oaxaca forciert werden. Nachdem die mexikanischen GenossInnen in den letzten drei Monaten ihr gesamtes Lager an marxistischer Literatur verkauft haben, werden nun über die spanische Friedrich Engels Foundation (FFE) Bücher im Wert von 1400 Euro nach Mexiko gesandt. Allein die Speditionskosten belaufen sich auf 600 Euro.
In den kommenden Wochen und Monaten stehen einige wichtige Projekte an, die auf keinen Fall am fehlenden Geld scheitern dürfen.
– Alan Woods wird im November bei der Internationalen Buchmesse in Caracas seine in Venezuela neu verlegten Bücher präsentieren und am Kongress der Corriente Marxista Revolucionaria (CMR) teilnehmen. Außerdem wird er bei einer Großveranstaltung der bolivarischen Linken in Mérida auftreten. Allein der Transport der Bücher nach Venezuela und die Standgebühren bei der Buchmesse werden ca. 600 Euro ausmachen.
– Ein/e VertreterIn der FRETECO wird eine Veranstaltungsreihe in Argentinien absolvieren. Damit kann der Grundstein für eine enge Kooperation mit der Bewegung der besetzten Betriebe gelegt werden. Diese Reise soll durch einen Spendenappell bei den Veranstaltungen finanziert werden, das Geld für die Fahrtkosten (ca. 400 Euro) musste aber vorfinanziert werden.
– In den kommenden Tagen findet in Brasilien die Panamerikanische Konferenz der besetzten Betriebe statt. Es werden Hunderten Delegierte aus Brasilien, Venezuela, Argentinien, Uruguay, Bolivien, Mexiko und den USA erwartet. Dies ist ein historisches Treffen, das auf eine Initiative der IMT zurückgeht. Die IMT organisiert auch aus Europa eine Gewerkschaftsdelegation. Einer der Hauptredner wird Alan Woods sein. Aus Venezuela organisieren wir die Teilnahme von 15 ArbeiterInnen aus besetzten Fabriken, die in der FRETECO aktiv sind. Durch diese Konferenz sollen die fortgeschrittensten Teile der Arbeiterbewegung in Nord- und Südamerika miteinander vernetzt werden.
– Alan Woods wird im Jänner an einem Schulungsprogramm mit Kadern aus der Bewegung der besetzten Betriebe teilnehmen. Zentraler Inhalt des Seminars ist „Der Kampf für die Internationale“. Diese Reise wird ebenfalls mehr als 1200 Euro kosten.
All dies sind wichtige Aktivitäten, die den Schlüssel zum Aufbau einer starken marxistischen Strömung in Lateinamerika darstellen – und auch sehr kostenintensiv sind. Aus diesem Grund wollen wir den Aufruf der IMT bezüglich einer Winterspendenkampagne auch in die österreichische ArbeiterInnenbewegung und Linke tragen. Unser Ziel ist es bis Ende Februar 1000 Euro durch Einzelspenden oder Erlöse von diversen politischen und kulturellen Veranstaltungen zusammen zu bringen. Außerdem finanzieren wir die Teilnahme von mindestens einem Aktivisten an der europäischen Gewerkschaftsdelegation zur Panamerikanischen Konferenz der besetzten Betriebe im Dezember 2006 nach Brasilien. Die Reisekosten betragen weitere 900 Euro pro Person.
Wir rufen alle unsere LeserInnen auf diese Spendenkampagne aufzugreifen und die Arbeit in Lateinamerika tatkräftig und finanziell zu unterstützen. Wir werden auf unserer Homepage über den Verlauf der Kampagne und über den politischen Einsatz der Spendengelder laufend berichten.
Mit solidarischen Grüßen
Die Funke-Redaktion
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