Am 25. November 2006 findet die Bezirkskonferenz der SJ Floridsdorf (SJ 21) statt. Die SJ 21 gehört seit Jahren zu den aktivsten und stärksten Bezirksorganisationen der SJ und macht in vielen Belangen beispielhaft sozialistische Jugendarbeit. Mit einem bürokratischen Manöver aus der tiefsten Schublade soll nun die SJ 21 zu einer Spielwiese von Karrieristen werden, die die SJ wieder am Rockzipfel der Partei positionieren wollen.
In der SJ 21 gibt es drei aktive SJ-Gruppen, wovon zwei die Positionen und Kampagnen der marxistischen Funke-Strömung unterstützen. Bernhard Herzog, der Vorsitzende der dritten Gruppe, steht im SJ-Spektrum für eine sozialdemokratische Linie. So war er bei der Diskussion nach den Wahlen der einzige in der SJ Wien, der offen für die Ablehnung eines Antrags eintrat, der sich gegen eine Große Koalition richtete. Seine guten Kontakte zu diversen Cliquen in der SPÖ nutzt er jetzt auch, um die SJ 21 unter seine Kontrolle zu bekommen.
Letzten Samstag gab „Genosse“ Herzog kurz vor Delegiertenschluss 118 Namen bekannt, die als Delegierte zur Bezirkskonferenz kommen werden. Der Großteil dieser Personen haben mit der SJ nichts zu tun (geschweige denn sind sie in der SJ aktiv) und sollen als billiges Stimmvieh zur Mehrheitsbeschaffung missbraucht werden.
Mit dieser Aktion sollen die Mehrheitsverhältnisse in der SJ 21 radikal auf den Kopf gestellt werden. Während der ursprüngliche Wahlvorschlag AktivistInnen aller drei Gruppen (unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung) vorsah, steht Herzog für eine politische Säuberung der SJ 21. Die beiden anderen Gruppen sollen im neuen Bezirksvorstand nicht mehr vertreten sein.
Wofür steht die SJ 21?
Die SJ 21 ist seit Jahren die linke Kraft in Floridsdorf. Sie hat eine starke Verankerung an den Floridsdorfer Schulen. Dies zeigte sich etwa im Herbst 2005 als die von der SJ 21 organisierten Aktionskomitees für freien Bildungszugang das Rückgrat der SchülerInnenbewegung gegen die Einschränkungen des freien Unizugangs darstellten. Die GenossInnen Willi Waitz und Judy Karas gehörten zu den SprecherInnen dieser Bewegung. Selbst immer wieder Zielscheibe von Neonazis organisierte die SJ 21 die antifaschistische Arbeit im Bezirk. Erst vor einigen Monaten verhinderten die GenossInnen mit einer spontanen und breit getragenen Kampagne die Abschiebung einer Schülerin und ihrer Mutter und setzten damit ein Exempel für erfolgreiche antirassistische Arbeit. Die SJ 21 arbeitet auch konsequent an einer Verankerung der SJ unter Lehrlingen. Einen wichtigen Beitrag leisteten die GenossInnen beim Aufbau einer starken Solidaritätsbewegung mit der lateinamerikanischen Revolution. Sie gehörten zu jenen, die in der SJ den Weg ebneten zur Organisierung der Veranstaltung mit Hugo Chávez in der Arena und leisteten konkrete Solidaritätsarbeit z.B. mit den besetzten Betrieben in Venezuela.
Die SJ 21 gehört jedenfalls zu den wichtigsten Stützen und zu den treibenden Kräften des Linksrucks in der Sozialistischen Jugend. Damit macht man sich natürlich nicht nur Freunde. In der SPÖ gibt es genügend Kräfte, die sich wünscht, dass die SJ wieder zu einer handzahmen Parteijugend und zu einem Jubelverein für ihren politischen Kurs werden würde. Und auch in der SJ gibt es genügend Leute, die kein Interesse an einem weiteren Linksruck haben. Die Existenz einer starken, marxistischen Strömung ist ihnen ein Dorn im Auge.
Die SJ 21 soll jetzt für die Arbeit, die sie im Sinne einer starken, kämpferischen SJ in den letzten Jahren geleistet hat, bestraft werden. Damit soll einigen wenigen Möchtegern-BürokratInnen der Weg geebnet werden.
Für eine Fortsetzung des Linksrucks in der SJ!
Wenn dieses bürokratische und undemokratische Manöver durchgehen sollte, dann würden die rechten ReformistInnen in der SJ Wien wieder Aufwind bekommen. Am Spiel steht die innerorganisatorische Demokratie in der SJ und damit die Frage, ob der Linksruck in der Sozialistischen Jugend fortgesetzt wird oder nicht. Mit rechten Methoden werden unweigerlich auch wieder rechte Inhalte Einzug halten.
Deshalb:
Unterstützt die Linke in der SJ 21!
Meldet Euch zur Wort und unterschreibt die Solidaritätsresolution mit der SJ 21!
GenossInnen, diskutiert in Euren Organisationen (SJ-Gruppen, SPÖ-Sektionen, FSG-Gremien usw.) diesen Vorfall und verurteilt dieses bürokratische Manöver! Verteidigen wir die Demokratie in der ArbeiterInnenbewegung!
Werdet aktiv in der SJ! Kommt zu unseren Treffen und diskutiert mit! Macht mit bei unseren Aktionen gegen Sozial- und Bildungsabbau, gegen Privatisierungen, gegen Rassismus und Faschismus! Unterstützt unsere internationalen Solidaritätskampagnen!
Kämpft mit uns für einen revolutionären Kurs in der SJ! Macht mit und stärkt die MarxistInnen in der SJ!
Unterstützt die SJ 21 auf http://isthiswhatdemocracylookslike.co.nr