Teil I: Entstehung nach 1968
Teil II: Zersplitterung und Integration
Teil I:
The Opposite to Patriarchy… …is not Matriarchy but Socialism
Vom Schock der 68er-Bewegung gerade einmal erholt, sahen sich die Bürgerlichen vor rund 30 Jahren mit einer zunehmenden Radikalisierung der Frauen konfrontiert. In ihrer Presse sind plötzlich entrüstete, verständnislose Berichte über „männermordende, emanzipationswütige, Frauen zu lesen, die auf die Barrikaden steigen. Mit der allgemeinen Politisierung in den diversen Organisationen, Anti-Kriegskomitees oä. beginnen die aktiven Frauen auch ihre eigene Situation zu hinterfragen. Wir stehen am Beginn der Autonomen Frauenbewegung…
Obwohl die SPÖ, die sich selbst gerne als DIE Frauenpartei präsentiert, vor allem durch die Stimmen der Wählerinnen an die Macht kommt, ist die Lage vor allem der erwerbstätigen Frau Anfang der 70er mehr als trostlos. Aufgrund der Bedürfnisse der Wirtschaft werden immer mehr Frauen in den Arbeitsmarkt integriert. Jede zweite Frau ist erwerbstätig. Doch nach wie vor bestehen die traditionellen Rollenbilder. Familienbezogenheit, Treue, Sanftheit, Kinderliebe werden als die typisch weiblichen Charaktereigenschaften tradiert. So bleiben auch Hausarbeit, Kinderpflege, Alten- und Krankenbetreuung fest in Frauenhänden. Drei Viertel aller Frauen haben keine über die Pflichtschule hinausgehende Ausbildung, die meisten „Frauenjobs, sind schlecht bezahlt, monoton und/oder gesundheitsgefährdend. Kinderbetreuungsplätze sind Mangelware.
Mein Körper gehört mir
Zentrale Ansatzpunkte in der internationalen Frauenbewegung sind die Diskussionen um das Recht auf Abtreibung sowie die spezielle Unterdrückung der Frau durch den Mann. Furore macht die nach französischem Vorbild initiierte „Selbstbezichtigungskampagne, in der BRD, wobei 374 Frauen öffentlich zugaben, abgetrieben zu haben. Die Unterschriften wurden 1971 im „Stern, mit der Forderung nach ersatzloser Streichung des §218 veröffentlicht.
In Österreich findet dieser Kampf ebenfalls ein großes Echo und es formiert sich das „Aktionskomitee zur Abschaffung des §144“, das vor allem aus jungen SP-Frauen besteht, die damit in der Partei Bewußtseins- und Überzeugungsarbeit leisten wollen.
Bis zum SPÖ-Parteitag im April 1972 sammelt das Aktionskomitee gemeinsam mit der Jungen Generation, der Sozialistischen Jugend und den SPÖ-Frauen Steiermark binnen 10 Wochen rund 40.000 Unterschriften für die Abschaffung des Abtreibungsparagraphen 144. Am Parteitag wird schließlich ein Kompromissantrag über die Drei-Monats-Fristenlösung angenommen. Nach einem von Aktion Leben initiierten Volksbegehren und mehreren Demos tritt am 1. Jänner 1975 (!) das Gesetz zur Fristenlösung in Kraft.
Ohne Emanizpation keine Sozialismus, kein Sozialismus ohne Emanzipation
Eine der wichtigsten Gruppen im Kampf um die Fristenlösung abseits der SP war die Aktion Unabhängiger Frauen (AUF). Sie wurde 1972 von Mitgliedern des „Aktionskomitee zur Abschaffung des §144“, verschiedener Frauengruppen sowie unorganisierten Frauen gegründet. Auf dem Gründungsseminar diskutieren 30 Frauen über die Strategien der Frauenbewegung. In der Gruppe gab es die unterschiedlichsten ideologischen Standpunkte, alle Teilnehmerinnen fühlten sich aber der sozialistischen Bewegung zugehörig.
Die meisten kamen entweder aus dem Umfeld der SPÖ oder der KPÖ und nicht so sehr aus dem Studentinnenmilieu. Die Gründerinnen der AUF wurden mit Marx politisiert, mit Engels sensibilisiert – und durch den allgemein herrschenden Sexismus in ihren jeweiligen Organisationen bzw. der Ignoranz ihrer Genossen bezüglich der Frauenfrage aktiviert.
Für die AUFlerinnen konnte es im Kapitalismus keine Befreiung der Frauen geben. „In diesem auf Ausbeutung und Unterdrückung beruhenden System kann die Mehrheit der Frauen höchstens gleichberechtigt sein. Doch das heißt, genauso unterdrückt wie die Mehrheit der Männer zu sein, und „Gleichberechtigung der Frauen mit den Männern kann im Kapitalismus nur eine Gleichberechtigung mit den Klassengenossen sein. Die wirkliche Gleichberechtigung – verstanden als Emanzipation des Menschen – ist daher nur in der klassenlosen Gesellschaft möglich.,
Let´s talk about sex!
Durch den Anspruch, „das Private politisch und die Unterdrückung bewusst zu machen“, wird in der AUF ein Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit Themen wie Familie, Erziehung und Sexualität gelegt. „Durch ihre Rolle wird die Frau als Kinderproduzentin, Erzieherin und Konsumentin gesichert und als Druckmittel, um den Mann im Beruf zu halten und steigenden Leistungsdruck aussetzen zu können. Sie dient als Ventil für die Aggressionen und Frustrationen, die der Mann im Beruf aufstaut und als Objekt für seine Selbstbestätigung. Solche Funktionen erscheinen dem Mann als positiv – sie dienen aber letztlich auch seiner Unterdrückung.“
Die Unterdrückung der Frau findet vor allem in der patriarchalen Familienstruktur statt, indem sie „die Unter- und Überordnung im familiären und gesellschaftlichen Bereich als naturgegeben erscheinen läßt“.
Die Ideen der autonomen Frauenbewegung spiegeln sich auch außerhalb ihres „Dunstkreises, wider. Keine Organisation – wollte sie ernst genommen werden – kam nun drum herum, Position zu beziehen. Sogar die Kirche entdeckte die „Rechte der Frau“, wenn auch nicht im Sinne der AUFlerinnen. Somit wurde fast überall „die angeblich natürliche Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern, diskutiert und zumindest von linker Seite hinterfragt.
Der Krampf mit dem Klassenkampf
Durch ihre autonome Organisierung geraten die AUFlerinnen aber heftig unter Beschuss. Sie werden des Sektierertums, der Spaltung und der Männerfeindlichkeit bezichtigt. Dennoch betont die AUF in ihren klassenbewussten Anfängen immer wieder ihre Zugehörigkeit zur sozialistischen Bewegung. Die Autonomie sei nur als Übergangsform gedacht, um einen Kern von Frauen zu haben, die sich rein mit der besonderen Unterdrückung der Frau beschäftigen. Selbstbewusstsein und politisches Bewusstsein sollen dadurch gehoben, die Konkurrenz unter den Frauen ab- und Frauensolidarität aufgebaut werden.
Die autonome Organisation bedeutet „jedoch keinesfalls, daß wir nicht Seite an Seite mit allen, die für eine revolutionäre Veränderung der Gesellschaft eintreten, kämpfen und arbeiten würden.“
Genauso heftig wie ihre autonome Organisierung verteidigt die AUF die Position, nicht feministisch, sondern klassenbewusst und sozialistisch zu sein. „Kleinbürgerliche Feministinnen meinen, dass ein gemeinsamer Kampf ALLER Frauen, unabhängig von der Klassenlage, gegen die bösen Männer, möglich und sinnvoll sei. Wir lehnen diese Interpretation von ‘Frauen gemeinsam sind stark, scharf ab.“
Ihr Ziel ist klar: Abschaffung von Kapitalismus und Patriarchat. Die AUF sieht sich als Befreiungsbewegung, die vor allem Bewusstsein schaffen will. Da aber die traditionellen Arbeiterparteien (SP, KP) und die radikalen Organisationen in der Linken frauenbezogene Themen und Probleme eher „links, liegen lassen, wird die AUF als Forum gesehen, um endlich linke (Frauen-)Politik betreiben zu können.
Österreichs autonome Frauenbewegung wächst in den 70ern kontinuierlich. Die AUF spricht Frauen aller Klassen, Alters- und Berufsgruppen an. Die in Abgrenzung zur AUF gegründeten Frauenkomitees der SP und der KP versuchen vor allem Politik gegen die AUF und ihre Autonomie zu machen. Immer wieder wird Stimmung gegen die AUF gemacht, indem erklärt wird, dass die Frauenfrage eine Klassenfrage ist und deshalb nur ein gemeinsamer Kampf für den Sozialismus in Frage kommt und alles andere nicht diskussionswürdig sei. Politische Frauenarbeit wurde meist auf das Herunterbeten von „marxistischen, Standardaussagen in reformistischer bzw. stalinistischer Färbung reduziert. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der theoretischen Arbeit und den praktischen Forderungen der AUF findet eher in privaten Diskussionen statt. Nicht anders verhielt sich die radikale Linke, die abhängig von den jeweiligen Rekrutierungsaussichten innerhalb der autonomen Frauenbewegung, die AUF als „bürgerliche Frauenbewegung, ignorierte und bekämpfte oder sie als Bündnispartnerin bezeichnend „bekehren, wollte.
Genau dieses Klima innerhalb der Arbeiterbewegung und der Linken scheint aber mit dafür verantwortlich zu sein, dass die autonome Organisierung von einer momentanen Übergangslösung zum Prinzip erhoben wurde. Ein positiver Nebeneffekt lag aber sicher in der Tatsache, dass sich ALLE Organisationen mit der Frauenfrage beschäftigen und auseinandersetzen mussten. So wurden in vielen Organisationen eigene Frauenstrukturen geschaffen und die Frauenfrage zu einem zentralen Bestandteil ihrer Aktivitäten und Politik gemacht.
Teil II:
Klasseweiber mit Schwierigkeiten
Mit dem Kampf um die Fristenlösung hat sich die AUF (Aktion unabhängiger Frauen) ab Mitte der 1970er Jahre ihren Platz in Wien erstritten und wird als relevante Kraft anerkannt. Die Anziehungskraft der autonomen Frauenbewegung ist unbestritten. Sie wirkt demokratisch, authentisch und unbürokratisch. Für viele Frauen symbolisiert sie einen neue Ära und die Möglichkeit, die Welt und damit die Rolle der Frauen zu verändern.
Mit der Auseinandersetzung um die Abtreibung entwickelte sich das Bewusstsein, dass die Frauen der Kontrolle über ihren eigenen Körper beraubt wurden. Empfängnisverhütung und Sexualität im allgemeinen werden thematisiert, die Schmähungen beim Frauenarzt sowie der Verkauf des weiblichen Körpers werden angeprangert. Als Meilenstein in der Geschichte der weiblichen Sexualität wird die „Entlarvung des Mythos des vaginalen Orgasmus“ gewertet. „Insbesondere die sexuelle Unterdrückung der Frau erfüllt eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Sexuell freie Menschen lassen sich nicht beherrschen.“
Achtung Emanze!
Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Fragen wie Familie, Arbeitswelt und traditionelle Rollenbilder gewinnt an Bedeutung. Zu dieser Zeit wurde auch eine zentrale Debatte über die Bewertung der Hausarbeit geführt. Gab es vor allem von der italienischen Frauenbewegung die Forderung nach bezahlter Hausarbeit, wurde dies in Österreich (und in Deutschland) abgelehnt und stattdessen die „Vergesellschaftung der Hausarbeit und Kindererziehung“ und das Recht auf menschenwürdige Arbeit bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung gefordert. Naturgemäß warnt die ÖVP noch Mitte der 70er: „Es ist nicht alles Gold, was an der Emanze glänzt“ und fordert eine Aufwertung der Hausfrau, die Ausbildung zur Hausfrauentätigkeit und eine Hausfrauenorganisation, doch auch der ÖGB spielt eine absolut rückschrittliche Rolle in der Debatte um die weibliche Erwerbskraft. So regte der damalige Gewerkschaftspräsident Anton Benya an, Unternehmen sollen zur Entlastung des angespannten Arbeitsmarktes, eher Frauen kündigen, die verheiratet sind, da diese eh vom Ehemann versorgt werden bzw. ihrer ursprünglichen Arbeit (der Hausarbeit) nachgehen können. Und da die Versorgung über den Ehemann passiert, müsse an die verheiratete Gekündigte auch kein Arbeitslosengeld ausgezahlt werden. Benyas Anregungen für die Wirtschaft wurden natürlich bald darauf dementiert, er bestätigte mit diesem Denken jedoch, dass herrschende Bild vom erwerbstätigen, männlichen Familienoberhaupt und seiner ihm angetrauten Reproduktionsmaschine, die sich aus Langeweile für ein paar Stunden in die harte Welt der Arbeit einmischen will.
Frau sein (k)ein Programm?
Die AUF umfasst in ihren besten Jahren 30 Gruppen mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen. Der Ansturm auf die AUF bewirkt auch ein Zusammenkommen der unterschiedlichsten Auffassungen von Frauenbefreiung und Frauenpolitik. Neue, jüngere Frauen stoßen zur AUF, die nicht unbedingt aus einem linken politischen Umfeld kommen und mehr feministische Standpunkte vertreten. Zwischen den „Alt“-AUFlerinnen, den Müttern und den „Jung“-AUFlerinnen, den Töchtern, kommt es immer wieder zu Spannungen und offenen Auseinandersetzungen. Orientieren sich die „Mütter“ immer noch auch an den Organisationen (wie z.B. Gewerkschaften), Traditionen (1. Maifeier) und Analysen (Klasse vor Geschlecht) der traditionellen Linken, entfernen sich die „Töchter“ zunehmend von allen linkem Organisationen und dem Konzept Klassenkampf.
Von der AUF zum Frauenzentrum
Im Gleichklang mit der internationalen Entwicklung setzt sich auch in der österreichischen Frauenbewegung ein bestimmtes Verständnis von Feminismus durch. „Wir haben uns ganz schön entwickelt, (wir) haben unsere Argumente gefestigt und wagen, es offen auszusprechen, dass wir Feministinnen sind, und was einmal ein Schimpfwort war, nötigt nun Achtung ab.“ Hintergrund für diese Entwicklung war mit Sicherheit das allgemeine Abflauen der sozialen Massenbewegungen Ende der 70er und eine sich ausbreitende Skepsis gegenüber einer sozialistischen, einer revolutionären Perspektive. Andererseits schien durch das massive Anwachsen der Frauenbewegung der Slogan „Frauen gemeinsam sind stark“ der kleinste gemeinsame Nenner zu sein und alle Ansprüche vereinen zu können. Es geht nicht mehr darum, die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen und zu argumentieren, dass der biologische Unterschied keine sozialen Unterschiede rechtfertigt. Nun ging es vorrangig um die Herausbildung einer eigenen weibliche Identität.
Die politische Neuorientierung spiegelt sich auch in der Organisationsstruktur der AUF wider. Ab 1975 wird der „Bewegungscharakter“ betont, zentralistische Strukturen abgeschafft bzw. unstrukturiert. Um die verschiedenen Ansätze weiterhin vereinen zu können, löst sich die AUF 1976 auf und gründet sich als lose Dachorganisation mit dem Namen „Frauenzentrum“, in dem die jeweiligen Arbeitskreise de facto autonomen Status haben, wieder. Durch diese Zersplitterung ändert sich das einheitliche Auftreten der AUF. Aus Furcht vor einer Spaltung der Frauenbewegung wird aber versucht, die Konflikte durch Aktivitäten und organisatorische Änderungen beiseite zu schieben.
„Die kettenrauchende Klassenkämpferin“
Mit der Berufung von vier (!) Staatssekretärinnen in die Regierung im Herbst 1979 (darunter Johanna Dohnal) macht sich bei vielen Frauen die Illusion breit, über die staatliche Schiene, die Situation der Frauen zu verbessern. Kreisky versucht auch massiv die Frauenbewegung in die SPÖ zu integrieren und macht auf Emanzipation: „Ich pflege immer zu sagen: Bei der Todesstrafe und bei der Emanzipation der Frau darf man die Basis nicht fragen. Denn die Basis, wenn man darunter die breite Masse der Bevölkerung versteht, ist primär reaktionär. (..) Da muss es einen Erziehungsprozess geben, der von oben nach unten weitergegeben wird.“ Am reaktionärsten erwies sich aber nicht die „breite Basis“, sondern die honorige Wirtschaftselite, die in ihren Medien gegen die (kettenrauchende) Dohnal hetzen ließ: „Dohnal will, anstatt Frauen wirklich zu helfen, möglichst aufwiegeln, ihre (ohnedies bestehenden) Rechte wahrzunehmen. Ihr Rezept: Der Unfriede des Klassenkampfes soll möglichst jeden Haushalt, jede Familie entzweien.“ Dohnal gilt bis heute als Galionsfigur der Frauenbewegung, dennoch war ihre Radikalität meist verbaler Natur und verlor an Biss, wenn sie zu sehr gegen die Parteilinie stieß.
Gemeinsam einsam
Trotz der Zersplitterung wird eine Tendenz immer deutlicher. Ab Ende der 70er, Anfang 80er Jahre verliert der radikale Flügel an Einfluss, während der reformistische Zugang immer mehr Zuspruch erhält. Frauenprojekte stehen in Vordergrund, „utopische Forderungen“ wie die Abschaffung des Patriarchats werden zugunsten teilweiser Partizipationsmöglichkeiten links liegen gelassen. In dieser Phase entsteht das erste Wiener Frauenhaus, der Frauennotruf für vergewaltigte Frauen wird gegründet und auch auf der Universität halten die Frauenforschung und feministische Wissenschaftszugänge ihren Einzug. Doch Projekte kosten Geld und dieses wird meistens vom Staat locker gemacht. Die „Systemkritischen“ warnen vor der damit verbundenen Abhängigkeit vom Staat und werfen den „Projektfrauen“ vor, „die Krankenschwestern am Bett des Patriarchats“ zu sein.
Es gibt kein einheitliches Programm mehr. Auseinandersetzungen werden zwar geführt, schlussendlich steht das Motto „Frauen gemeinsam“ und die daraus resultierende gegenseitige Akzeptanz zu stark im Vordergrund. So beginnen die Auseinandersetzungen zu erlahmen und damit auch die Verbindungen untereinander. Die Grenzen der uneingeschränkten Frauensolidarität werden sichtbar, Klassenunterschiede kommen zum Tragen und die verschiedenen politischen Ansätze werden verstärkt erkannt. Wenn auch die einzelnen Gruppen mit den verschiedenen Projekten durchaus erfolgreich waren (und sind), bewirkte die „Verstaatlichung der Frauenfrage“ einen Bruch mit der Radikalität der Anfangsjahre. Gleichzeitig mit der allgemeinen gesellschaftlichen Starre der 80er, beginnt auch die Frauenbewegung an Attraktivität zu verlieren und die Sozialdemokratie schafft es erfolgreich, einen großen Teil der Bewegung zu integrieren und zu entschärfen.