Dieses Flugblatt verteilen wir am Samstag in Wien bei der Regenbogenparade und bei der Protestkundgebung gegen Homophobie.
Fundamentalisten und Reaktionären entgegentreten! Homophobie und Sexismus mit gesellschaftlichen Fortschritt und Klassenkampf heilen!
Am 15.6. 2013 findet wieder die Regenbogenparade statt: Sie erinnert an den Aufstand von 1969 in New York als sich Homosexuelle in der Christopher Street gegen polizeiliche Willkür wehrten. Seitdem ist viel geschehen und es kam zu einigen rechtlichen Änderungen, die zu einer gesellschaftlichen Liberalisierung führten. Doch noch immer sehen sich Homo-, Bi- und Transsexuelle verschiedensten Arten von Diskriminierung, Ausgrenzung und Repression gegenüber. Gerade heute findet eine Demo von religiösen Fundamentalisten statt, die gegen Frauenrechte und Rechte sexueller Minderheiten mobil machen.
Solchen Ewiggestrigen gilt es energisch entgegenzutreten, die gegen die Regenbogenparade, Frauenrechte und LGBT-Rechte hetzen. Deswegen rufen der Funke und die Sozialistische Jugend Alsergrund zur Beteiligung an der fight.homophobia-Demo auf! Doch nicht nur das. Nur weil einiges erreicht wurde ist unser Kampf noch lange nicht vorbei. Noch immer sind viele Forderungen der LGBT-Bewegung unerfüllt und eine vollständige Gleichstellung nicht erreicht. So ist es beispielsweise noch immer nur heterosexuellen Paaren erlaubt Kinder zu adoptieren und selbst in Ländern wo es dieses Adoptionsrecht auf dem Papier gibt kommt es nicht oder nur kaum zur Anwendung.
Abseits dieser „rechtlichen“ Gleichstellung sind besonders Frauen und sexuelle Minderheiten von ökonomischer und sozialer Diskriminierung betroffen, weswegen wir nicht bei rechtlicher Gleichstellung stehen bleiben dürfen. Minderheiten sind von Problemen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und Armut noch einmal mehr betroffen als die durchschnittliche Bevölkerung, doch nichts desto trotz teilen wir hier diesselben Interessen und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen! Gemeinsam sind wir stark, scheißegal welcher Minderheit oder Gruppe wir angehören! In erster Linie sind wir Schüler_Innen, Student_Innen und Arbeitnehmer_Innen!
Der Kampf um eine freie Sexualität und Frauenbefreiung ist eng verbunden mit sozialen und ökonomischen Fragen: Wie soll eine Frau frei sein wenn man ihr die Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper verweigern will? Wie soll mensch die eigene Sexualität ausleben, wenn der Rauswurf durch Eltern, den/die Vermieter_In oder der Jobverlust droht? Wie soll eine selbstbestimmte Sexualität gelebt werden bei Armutsgefahr, Existenzängsten und Problemen den Lebensunterhalt oder die Miete zu zahlen? Welche zwischenmenschliche Beziehung leidet nicht unter prekären Arbeitsverhältnissen der Beteiligten oder enormen Schul- und Notendruck? Wie soll man verhüten ohne Zugang zu kostenlosen Verhütungsmittel? Deshalb stellen wir folgende Forderungen auf:
* Für das Recht auf Abtreibung und die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper – Mein Bauch gehört mir!
* ür volle Gleichberechtigung aller Menschen – egal welchen Geschlechtes, Alters, welcher sexuellen Orientierung, Hautfarbe, Religion oder Nationalität, ob mit oder ohne Einschränkung!
* Für freie Ausgabe von Verhütungsmitteln in Krankenhäusern, öffentlichen Schulen, Apotheken und bei praktischen Ärzten!
* Für allgemeinen Aufklärungs- und Sexualkundeunterricht in den Schulen und Berücksichtigung aller Formen der Sexualität – Offen darüber reden statt Tabus von vorgestern!
* Um eine selbstbestimmte Sexualität leben zu können – Für kürzere Arbeitszeiten, weniger Stress und Leistungsdruck in Arbeit und Schule und leistbares Wohnen für Alle!
Fight Homophobia! (vol.2)
Protestaktion gegen den „Marsch für die Familie“ rechter, christlicher Fundis.
Sa., 14.30 Uhr
Stephansplatz, Wien