Der WKR-Ball der rechtsextremen Burschenschafter präsentiert sich 2013 im neuen Gewande als „Akademikerball“. Antifaschistische Gegenmobilisierungen sind bereits im Laufen.
Am 27. Jänner 2012 beteiligten sich mehr als 8.000 AntifaschistInnen an den Protesten gegen den Burschenschafterball in der Wiener Hofburg. Dieser Protest stellte nicht nur die größte antifaschistische Mobilisierung seit fast 10 Jahren dar, sondern konnte durch ein Blockadekonzept den Ball um mehr als eine Stunde verzögern. An diesen Erfolg gilt es beim kommenden Ball anzuschließen.
Im Vorfeld des WKR-Balls 2012 wurde der Wiener Korporationsring (WKR), nicht zuletzt mit einem Verweis auf seine krude Weltsicht und durch öffentlichen Druck, aus den Räumlichkeiten der Hofburg verbannt. Dieser Schritt ist begrüßenswert, soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er nur aufgrund von massivem, antifaschistischem Druck und jahrelanger Arbeit gelang. In diesem Jahr ist die FPÖ für ihre deutschnationalen Burschenschafter eingesprungen und hat den Ball als „Akademikerball“ für den 1. Februar 2013 angemeldet. Nimmt die Hofburg ihre Ankündigung ernst, so muss sie auch diesen Ball aus ihren Räumlichkeiten verbannen, denn es handelt sich um ein und dieselbe Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren.
Der Ball ist keine harmlose Tanzveranstaltung, sondern eines der wichtigsten Vernetzungstreffen der Elite der extremen Rechten. In den vergangenen Jahren gingen Holocaust-LeugnerInnen, NS-EnthusiastInnen und RassistInnen dort ein und aus. Der Ball hat somit eine Scharnierfunktion zwischen der parlamentarischen Rechten in Form der FPÖ und der außerparlamentarischen Rechten. Als Bindeglied fungieren die deutschnationalen Burschenschaften. Diese sind das Personalreservoir für die FPÖ und gleichzeitig bestens in die rechtsextreme bis neonazistische Szene vernetzt. Neu in diesem Jahr ist das offene Bekenntnis der FPÖ zur Organisation dieses Balls. In den vergangenen Jahren sahen sie sich als bloße Gäste, dieses Jahr wird der Ball von der FPÖ direkt organisiert, ohne dass es einen Wechsel der Personalia gibt. Das beweist wiederum die enge Verquickung der FPÖ mit dem WKR.
Um sich am 1.Februar dem Burschenschafterball entschlossen entgegen stellen zu können, haben die Vorbereitungen bereits begonnen. Als aktionistischen Startpunkt gab es am 24.11. ein öffentliches Aktionstraining am Heldenplatz, wo für die antifaschistische Praxis geübt wurde. Im Anschluss gab es eine Kundgebung vor dem Rathauskeller, wo der traditionelle Festkommers der Wiener Burschenschaften stattfand, und wo das Gelernte gleich umgesetzt werden konnte.
Alle AntifaschistInnen sind dazu aufgerufen, am 1. Februar auf die Straße zu gehen. Wenn sich die Verantwortlichen weigern, den WKR-Ball endgültig aus der Hofburg zu verbannen, liegt es an uns, ihn zu verhindern.
Der Funke unterstützt das Bündnis „Offensive gegen rechts“ und ruft alle Gruppen und Mitglieder der SJ auf, gemeinsam einen roten Block auf der Demo am 1. Februar zu bilden.