Ein Kommentar des VPA-Vorsitzenden Michael Meister zur Lage der Beschäftigten bei der Post.
Immer noch weigern sich die verantwortlichen Manager einzusehen, dass die Belastbarkeit der Belegschaft seine Grenzen erreicht hat. Seitens der Kapitalvertreter wird, so ist anzunehmen, auf eine rigorose Analyse der derzeitigen Personalsituation verzichtet.
Was der eine oder andere als „Zustände wie im Mittelalter“ bezeichnet, ist für die KollegInnen, sowohl im Zustellbereich als auch im Filialnetz, traurige Realität geworden. Der zum Feudalsystem verkommene Optimierungsplan in den Geschäftsbereichen hat einzig und allein den Zweck, die Spreu vom Weizen zu trennen, die Starken im Unternehmen zu halten und Gewinne auf Kosten der Alten, Kranken und derer, die psychisch dem Druck nicht gewachsen sind, zu machen.
Was hat die Arbeiterbewegung im Sinne der organisierten Gewerkschaft dem entgegen zu setzten? Nichts! Dennoch glaube ich, dass es eine Solidarisierung im Verborgenen gibt. Abseits von Arbeitsdruck und Existenzängsten muss der Arbeitskampf im Sinne einer demokratischen Einheit, in der alle Beschäftigten und deren VertreterInnen mit einbezogen sind, beginnen. Im achtreichsten Land der Welt darf es zu keiner Unterdrückung, egal in welcher Weise, der Arbeiter und Angestellten in den Betrieben kommen. Die Inhalte des Klassenkampfes betreffen uns heute mehr denn je. Beginnen wir mit der Kommunikation und Vernetzung in unserem Umfeld. Lernen wir aus der Geschichte der Arbeiterbewegung!
Michael Meister
Vorsitzender Post-VPA 1190, FSG-Vorsitzender Wien 18/19