Die brasilianische Sektion der Internationalen Marxistischen Tendenz war einem Online-Angriff durch eine anonyme Person ausgesetzt. Hinter dem Angriff steckt das Motiv, die revolutionären Ideen zum Schweigen zu bringen.
Die IMT möchte ihre volle Unterstützung und Solidarität mit den brasilianischen Genossen von Esquerda Marxista und dem Genossen Johannes Halter zum Ausdruck bringen. Er erhielt sowohl persönlichen Drohungen als auch Drohungen gegenüber seiner Familie. Wir bitten alle unsere Leserinnen und Leser, unsere Kampagne zu unterstützen, indem sie Solidaritätsbotschaften an contato@marxismo.org.br senden.
Am Samstag, dem 12. September wurde Johannes Halter, der Administrator des Instagram-Accounts von Esquerda Marxista, durch einen Hacker bedroht. Dieser drohte damit, alle Personen- und Adressdaten von Johannes Halter sowie seiner Familienangehörigen an eine Gruppe weiterzugeben, welche ihn damit beauftragt habe. Zuerst hieß es, er sei von „jemandem“ angeheuert worden, dann war von „der Gruppe von Leuten, die mich angeheuert haben“ die Rede, gefolgt von „wir werden es tun“. Unabhängig davon, ob es sich bei dieser Person um einen kriminellen Hacker, der in Erpressung verwickelt ist oder um einen Söldner im Dienste einer rechtsradikalen Gruppe oder um ein Mitglied einer antikommunistischen Gruppe handelt: Esquerda Marxista lässt sich dadurch nicht einschüchtern. Diese Person wird sich für das, was sie tut, verantworten müssen.
Nach eigenen Angaben des Hackers wurde er dafür angeheuert, Johannes Halter zu erpressen und ihn zur Deaktivierung der Seite zu zwingen. Der Hacker benutzte den Decknamen „Asag“ und rief von einer WhatsApp-Nummer amerikanischer Herkunft +1(509)587-0987 an. Die Instagram-Seite von Esquerda Marxista bleibt aktiv und verbreitet weiterhin revolutionäre Ideen. Dies war ein weiterer Angriff gegen Esquerda Marxista, welche schon häufig mit Hackangriffen auf ihre Webseite zur Einschüchterung der Organisation, konfrontiert war.
Esquerda Marxista und ihre führenden Mitglieder haben für die Ideen und Aktionen, die sie verteidigen und umsetzen, bereits mehrere Klagen, Verhaftungen und Angriffe der Polizei erlitten. Sie waren auch physischen Angriffen durch rechtsradikale Gruppen während Demonstrationen, Drohungen gegen ihre Mitglieder und verdeckten Angriffen auf ihre Aktivisten und Büros ausgesetzt. Livraria Marxista (Marxistische Buchhandlung), die von der Gruppe in São Paulo unterhalten wird, war bereits Ziel mehrerer Polizeirazzien, von Diebstählen und Vandalismus.
Dabei handelt es sich um Einschüchterungs- und Zwangsmethoden, die von staatlichen Agenten, Reaktionären, Faschisten und Halbfaschisten eingesetzt werden, die damit versuchen, ihr Programm und ihre Ideen zu stärken. Kommunisten hingegen kämpfen mit anderen Methoden. Wir verstecken unsere Ideen nicht, wir setzten auf die Macht dieser Ideen und auf Massenkämpfe. Deshalb fordern wir alle dazu auf – sowohl Organisationen, die die Interessen von Arbeitenden vertreten, als auch Intellektuelle und Aktivisten, die an die demokratischen Freiheitsrecht wie das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Organisationsfreiheit glauben – ihre Stimme zu erheben und diesen Versuch von Reaktionären, die keine Skrupel haben, die Eltern eines Aktivisten zu bedrohen, anzuprangern.
Es ist kein Zufall, dass dieser Akt der Erpressung gegen Esquerda Marxista und ihren kämpferischen Berichterstattern zu einem Zeitpunkt geschieht, da der Bundesabgeordnete Eduardo Bolsonaro (PSL-SP) die Gesetzesvorlage 4425/2020 vorlegt. Dieser Vorschlag des Sohnes des Präsidenten setzt die Verharmlosung des Faschismus mit der Verteidigung des Kommunismus gleich und schlägt eine gleiche Kriminalisierung beider politischen Seiten vor.
Dieser Angriff auf Esquerda Marxista ist eine Folge der reaktionären Politik von Jair Bolsonaro, der ihn umgebenden degenerierten Clique und seiner Anhänger. Im gegenwärtigen politischen Klima gibt es ständige Anreize für Gewalt gegen die Presse, einzelne Journalisten und jeden politischen Gegner oder jede Oppositionspartei. Nicht zufällig hat Jair Bolsonaro schon vor seiner Wahl den Kommunismus zu seinem Hauptfeind auserkoren.
Schließt euch unserer Kampagne an und unterstützt uns darin, diesen Angriff auf die Meinungs- und Organisationsfreiheit anzuprangern. Verurteile auch Du diesen Angriff und sorge für die größtmögliche Verbreitung dieses Aufrufs auf Websites, sozialen Netzwerken und Diskussionsforen!
Unten findest du die Screenshots der Drohungen sowie eine Sprachnachricht des Erpressers. Der Inhalt wurde teilweise von Esquerda Marxista unkenntlich gemacht, um die Familie unseres Genossen Johannes Halter zu schützen. Das Gespräch mit dem Verbrecher wurde von Esquerda Marxista geführt.
Die bedrohte Instagram-Seite: https://www.instagram.com/esquerdamarxista/
Die Facebook-Seite von Esquerda Marxista: https://www.facebook.com/EsquerdaMarxista/
Bitte sendet Solidaritätsbekundungen an contato@marxismo.org.br
Hier sind die Tonspur und die Nachrichten des kriminellen Söldners.