Der Funke war wieder einmal für den Antifaschismus laut und engagiert auf der Straße. Ein Unterstützer aus Graz berichtet.
Am Sonntag, dem 17. Jänner, hielten ca 150 Rechtsextreme und NeofaschistInnen eine Demo mit dem Titel „Stoppt den Asylwahn“ vor der Kirchner-Kaserne in Graz ab. Anlass für die Kundgebung war, dass dort ca. 400 Flüchtlinge eine Unterkunft bekommen sollen. Organisiert wurde die Demonstration von der Identitären Bewegung Österreich, unterstützt von PEGIDA-Österreich und der Partei des Volkes. Letztere fällt immer wieder durch Bezugnahme auf NS-Symbolik und –Diktion auf.
Die Offensive gegen Rechts (OGR) Steiermark hielt ca. 150 Meter entfernt eine Kundgebung ab, um zu zeigen, dass Flüchtlinge willkommen sind und menschenverachtende Propaganda nicht zu tolerieren ist. Gekommen waren ca. 80 AntifaschistInnen. Der Funke, der Teil des Bündnisses ist, nahm führend an der Veranstaltung teil. So übernahm ein Genosse die Demoleitung, ein anderer hielt eine Rede. In dieser wurde deutlich vermittelt, dass nicht Flüchtlinge, sondern die bürgerliche Krisenbewältigungspolitik dafür verantwortlich ist, dass es vielen Menschen in Österreich und Europa immer schlechter geht.
Die Kundgebungen stießen auf reges mediales Interesse. So gaben Genossen von uns Interviews für Antenne Steiermark und einen slowenischen TV-Sender. Auch der ORF war vor Ort. Die OGR-Aktion verlief ohne größere Zwischenfälle. Die AntifaschistInnen waren laut aber friedlich. Vonseiten der Rechten gab es jedoch immer wieder Beschimpfungen und provokante Störaktionen. Sie versuchten sogar, eine Fahne zu rauben. Die Polizei ist ihrem eigentlichen Auftrag, nämlich den reibungslosen Ablauf der genehmigten Veranstaltung sicherzustellen, nicht nachgekommen, oder besser gesagt, sie ist gar nicht gekommen um solche Störaktionen zu verhindern.
Gegen AntifaschistInnen war die Staatsgewalt jedoch äußerst aktiv und repressiv. So kam es bereits vor (!) Veranstaltungsbeginn zu Identitätsfeststellungen. Das zeigt, dass wir nicht dem Staatsapparat vertrauen können, sondern uns selbst vor rechter Gewalt schützen müssen.
Nach dem Ende der Kundgebungen zeigten die „friedlichen“ und „gewaltfreien“ Identitären wieder einmal ihr wahres Gesicht. Vier AktivistInnen, darunter zwei Frauen, wurden von ihnen mit Schlagstöcken attackiert. Eine der Frauen wurde sogar gewürgt. So viel also zum rechten „Engagement“ gegen Sexismus und Gewalt an Frauen seit den Ereignissen von Köln. Die Folgen des Angriffs: Blutergüsse und Abschürfungen.
Davon lässt sich die antifaschistische Bewegung nicht abschrecken. Sie wird sich weiterhin laut und unerschrocken dem rechten Treiben entgegenstellen.