KV-Handel: GPA duckt weg

Die Gewerkschaft GPA beschäftigt sich mit „Reformprozessen“, das Problem ist das alte: Die Führung will nicht kämpfen, nur verhandeln – und zwar auf Knien. Von Zenon Khayat, Betriebsratsvorsitzender im Handel
Auch bei uns im Handel – die GPA-Spitze bereitet sich darauf vor eine unabwendbare Niederlage zu verwalten. Nach dem entscheidenden Bundesausschuss herrscht Informationssperre, kein Zufall: Sie wollen verhindern, dass die Basis erfährt, wie wenig sie vorhaben. Keine Transparenz. Keine Demokratie. Keine Mobilisierung.
Die Gewerkschaftsführung will am Tisch der Sozialpartnerschaft sitzen und umsetzen, was die „Experten“ empfehlen: die Abwälzung der Krise auf die Beschäftigten. So werden Gewerkschafter Manager der Kapitalisten, die den Widerstand der Beschäftigten eindämmen, um „Ruhe“ für die Profite der Bosse zu garantieren.
Wir müssen hier aber auch die harte Wahrheit aussprechen, dass alles darauf deutet, dass wir dieses Jahr auch im Handel eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Die Gewerkschaftsführung will nicht kämpfen und die Beschäftigten geben ihren Vertretern zu viel Spielraum dies durchzusetzen.
Wir müssen die Räume hinter den Betriebsräten den Gewerkschaften dichter machen. Das Schweigen brechen, Informationen aktiv einfordern, sich selbstständig versammeln. Fordert Transparenz in den Betrieben und Betriebsräten. Die Handelsangestellten haben Hebel erfolgreiche Arbeitskämpfe zu führen, aber man muss dies von unten weg ausdiskutieren und in die Standorte verbreiten. Denn die Gewerkschaft, die das eigentlich machen muss, hat sich der Regierung verkauft. Stärkt kämpferischen Kolleginnen und Kollegen (mit oder ohne Mandat und Funktion) den Rücken.