Heute berät der Aufsichtsrat der Post AG über das geplante „Sparprogramm“. In der Belegschaft formiert sich unterdessen Widerstand.
Vor der Post-Zentrale in Wien, wo auch der Aufsichtsrat tagte, demonstrierten heute rund 2-300 KollegInnen von der Post mit Unterstützung von Delegationen der Telekom, der GdG und der SJ Alsergrund gegen den drohenden Kahlschlag bei den Postfilialen und die Vernichtung von 9000 Arbeitsplätzen.
Ein Kollege aus Kärnten brachte es in seiner Rede auf den Punkt: „Wenn dieser Plan heute beschlossen wird, dann kann es nur ein Wort geben – STREIK!“.
Fotos von der Aktion folgen in Kürze…
Außerdem dokumentieren wir eine Presseaussendung kämpferischer Kollegen aus Oberösterreich und Wien:
„Sparpläne der Post im Keim ersticken!“
Utl.: In Belegschaft von Post und Telekom formiert sich Widerstand
(11.11.08) Wels / Wien – In der Belegschaft der von einer massiven Kündigungswelle betroffenen Konzerne Post und Telekom formiert sich zunehmend Widerstand. „Diese Sparpläne kommen einem sozialen Super-GAU gleich. Es steht nicht nur die Zukunft der über 10 000 Beschäftigten, sondern auch jene ihrer Familien auf dem Spiel. Darum müssen die Sparpläne im Keim erstickt werden“, meint Günter Kogler, Vorsitzender der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) des Bezirkes Wels (OÖ). Wenig Verständnis kann auch Christian Kenndler Vorsitzender des Vertrauenspersonenausschusses in Wels für das zögerliche Verhalten seiner eigenen Gewerkschaft aufbringen: „Die Zeichen stehen auf Sturm, die Kollegen wollen kämpfen. Es ist das Gebot der Stunde, eine Konferenz der Betriebsräte und Personalvertreter einzuberufen, um Kampfmaßnahmen zu beschließen. Die Kollegen wollen kämpfen, bis hin zum Streik!“
Dieselbe Stimmung herrscht in der Bundeshauptstadt vor. „Die Belegschaft ist angefressen. Die Gewerkschaft muss sofort handeln und Stärke zeigen! Wir sind bereit, bis zum Letzten zu gehen!“ zeigt sich Michael Meister, Post-Vertrauensperson und FSG-Funktionär aus Wien kämpferisch. „Die Post ist ein elementarer Bestandteil der Infrastruktur und gehört uns allen, nicht einer Handvoll Aktionären. Die Liberalisierung muss weg! Das Unternehmen gehört in die öffentliche Hand und muss unter die Kontrolle der Bevölkerung und der Beschäftigten gestellt werden, um eine funktionierende Post für uns alle zu gewährleisten.“
Kogler, Kenndler und Meister haben bereits jetzt Anstrengungen unternommen, die Belegschaft zu vernetzen und auf einen Kampf vorzubereiten. „Für uns geht es um alles. Wir werden kämpfen – notfalls auch ohne das Ja der Gewerkschaftsführung“, stellen sie abschließend fest.