Im vorarlberger Landtagswahlkampf hat Landeshauptmann Wallner die Erhöhung der Pflegegehälter in den Spitälern um eine Gehaltsstufe (ca. 2500€ jährlich) verkündet. Eine Gehaltserhöhung der (gesamten!) Pflege will man sich nicht leisten. Wallner wollte hier lediglich die Publicity, dieses Geld aber nicht in die Hand nehmen. Der Wahlkampfschmäh diskriminiert die Langzeitpflege (Pflegeheime und Hauskrankenpflege), und verschärft dort vor allem den grassierenden Personalmangel. Er vertieft die Spaltung in der Vorarlberger Pflege. Von Jodok Schwarzmann, Hauskrankenpfleger in Egg, RKP Bregenz.
Die KollegInnen sind daher wütend! Es gingen sofort zahlreiche Protestbriefe an die Landesregierung, in erster Linie von Pflegedienstleitungen, die verzweifelt auf den schon bisher bedrohlichen Personalmangel im Langzeitbereich hinweisen. Mittlerweile ist bekannt, dass auch Verhandlungen zu einer gleichwertigen Gehaltsaufstufung stattfinden. Federführend sind dabei aber offenbar die Arbeitgeber, nicht die zuständigen Gewerkschaften!
Von den Gewerkschaften kam bisher weder eine öffentliche Stellungnahme, noch eine Information an die Mitglieder. Die Beschäftigten sind wütend, werden aber von den Gewerkschaftsspitzen nicht informiert, geschweige denn auf einen möglichen Arbeitskampf um eine gleichwertige Lohnerhöhung vorbereitet. Damit haben die Lohnabhängigen auch in diesem Konflikt keine Stimme und sind zum Abwarten verdammt.
Aus diesem Grund intervenieren wir von der RKP an Infotischen oder in Pflegeeinrichtungen mit einem Flyer, der dazu aufruft, von der Gewerkschaft Information einzufordern und mit dem Slogan „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ an die Öffentlichkeit zu gehen. Sollte sich abzeichnen, dass diese Diskriminierung der Langzeitpflege aufrechterhalten werden soll, wird die Organisierung eines Arbeitskampfs gefordert. Die Rückmeldung der Mehrheit der Pflegenden (oder Patienten!) auf den Flyer ist positiv, wir erhalten zahlreiche Kontaktadressen und in mehreren Teams finden Diskussionen statt, wie wir uns für gleichen Lohn organisieren können.
„Falsche“ Reformen wie diese, oder direkte Angriffe auf unseren Lebensstandard wie kürzlich auf die Löhne im öffentlichen Dienst, werden zu unserem Alltag werden. Die Krise des Kapitalismus und die Umschichtung von Werten in den destruktiven, militärischen Bereich erzwingen dies. Wir brauchen eine Partei, die aus dem Widerstand der Arbeiterklasse heraus die Brücke zur Alternative schlägt: zur sozialistischen Revolution. Diese Partei ist die RKP, schließ dich uns an!
(Funke Nr. 229/12.12.2025)