Genossen von der RKP und „Wir Fahren Gemeinsam“ (Bündnis der Klimabewegung mit der Gewerkschaft vida und den Busfahrern des öffentlichen Verkehrs) waren am 11. Dezember bei der Betriebsversammlung vom Postbus in Tirol. Von Max Egger.
Am Vortag fand die erste KV-Verhandlungsrunde der privaten Autobusfahrer statt. Die Gewerkschaft VIDA fordert eine Abgeltung der rollierenden Inflation (3,53%) +0.5%, sowie Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen (u.a. Einführung von Sonntagszuschlägen, Verbesserung der Nachtzuschläge und Pausenregelungen). Die Arbeitgeber bieten 3,2% und wollen die Verhandlungen über die Rahmenbedingungen in eine Arbeitsgruppe auslagern (erfahrungsgemäß verlaufen sich diese). Die Gewerkschaft reagiert darauf mit einer Unterschriftensammlung unter den Mitarbeitern und kündigt an, eine Urabstimmung über das Verhandlungsergebnis abzuhalten.
Bei den Gesprächen mit den Kollegen stellte sich heraus, dass sie persönlich bereit sind, zu streiken. Allerdings wurde auch der Unmut über die Gewerkschaftsführung und deren bremsende Rolle zum Ausdruck gebracht. In den Worten eines Kollegen: „Wir brauchen Anführer mit Eiern!“. Die jahrzehntelangen schlechten Erfahrungen mit der Gewerkschaftsbürokratie haben das Vertrauen in die Durchführung eines Streiks unter der Belegschaft zerstört. Es ist also wichtig, das Vertrauen der Belegschaft in die eigene Kraft zu stärken. Das geht am besten, indem wir dafür kämpfen, dass die Urabstimmung tatsächlich stattfindet und sich so viele Mitarbeiter wie möglich daran beteiligen.