Kommunismus ist international, oder er ist nicht. Auf unserer Konferenz berichteten Genossinnen und Genossen aus den Schwestersektionen aller Nachbarländer über ihre Arbeit – hier eine Auswahl.
Serena, Italien
In der Palästina Bewegung haben wir eine starke Intervention entwickelt. Die Gewerkschaft hat eine „neutrale“ Position eingenommen, dagegen haben wir gekämpft. Wir haben einen Aufruf geschrieben, welcher fordert, dass sich die Gewerkschaft pro Palästina positioniert und dafür Unterschriften gesammelt. Auf der letzten nationalen Demo in Milano führten wir einen sehr militanten Demoblock gemeinsam mit Betriebsräten der UPS und einem Metallerbetrieb. In Modena haben wir mit Metallarbeitern eine 2000-Personen-Palästina-Demo organisiert. Die Kommunismus-Kampagne ermöglichte eine starke regionale Ausbreitung. Wir sind aktuell 540 Genossen und verfeinern die neuen Methoden mit einer Neuauflage der Sticker-Kampagne.
Michael, Schweiz
Auch in der Schweiz gibt es eine kommunistische Avantgarde. Sie hat mit dem Kapitalismus abgeschlossen und zieht daraus alle Konsequenzen. Sie will kämpfen, also müssen wir eine Kampforganisation sein! Als die Unis Palästina Veranstaltungen abdrehten, die Medien uns angriffen, Demos verboten wurden, sagten wir nicht: „Tja, das war’s jetzt mit dem Kampf gegen Unterdrückung”. Wir haben zurückgeschlagen! Mit Kampagnen gegen die Unileitung und Minidemos. Die Arbeiterklasse hat begonnen sich zu bewegen, vor allem in der Westschweiz. Die Avantgarde ist die Brücke des kommunistischen Programms zur restlichen Arbeiterklasse, daher gründen wir im Mai die Revolutionäre Kommunistische Partei. Unser unmittelbares Ziel ist es 500 Kommunisten zu organisieren.
Elena, Polen
Wir haben die „Bist du Marxist?” Kampagne begonnen, weil „Kommunismus“ in Polen illegal ist. Aber die Antworten waren deutlich: „Ich bin Kommunist und ich will eine kommunistische Revolution.“ Wir müssen also mutig als Kommunisten auftreten und werden diesen Schritt nun wagen. In Polen gibt es keine linken Parteien und daher sind wir sehr sichtbar. Selbst Reaktionäre sind auf uns aufmerksam geworden, z.B. ein katholischer Verlag, der uns hernahm, um für seine antikommunistische Propaganda zu werben. Weiters nahmen wir an allen Palästina-Demos teil, genauso wie bei den Protesten für das Abtreibungsrecht. Ein paar Teilnehmer attackierten uns, weil wir Kommunisten sind. Aber es ist klar: Wir haben die richtigen Ideen, es gibt eine Schicht, die nach unseren Ideen sucht und diese Situation werden wir für den Aufbau der kommunistischen Kräfte ausnutzen.
Christian, Deutschland
Die Ampel-Regierung politisiert, auch meinen Speditionsbetrieb. Alle unsere Probleme stehen zur Diskussionen und man wird als Kommunist von den Kollegen ernst genommen. Die Jugendlichen, welche für den Kommunismus kämpfen wollen, finden nirgends einen Platz und werden von den traditionellen Arbeiterparteien SPD und Linke und deren Jugendorgas abgestoßen, weil diese Parteien das Programm des Kapitals abarbeiten. Ein Beispiel wie wir arbeiten: In Leipzig ziehen wir erfolgreich durch Kneipen, gehen die Tische ab und fragen mit der Zeitung in der Hand nach Kommunisten. Wir finden bei jeder Bar-Tour neue Interessenten. Auch in Deutschland werden wir Ende des Jahres die Revolutionäre Kommunistische Partei gründen und bis dahin 500 Mitglieder erreichen.
Helena, Jugoslawien
Jugoslawien ist an den internen Widersprüchen des Sozialismus in einem Land gescheitert. Aber es war historisch fortschrittlich und ist heute weiter Referenzpunkt. Es ist schwer für junge Arbeiter einen annehmbaren Job zu finden und es gibt ein ständiges Aufwiegeln des Nationalismus. Angesichts des fallenden Lebensstandards suchen die Menschen einen Ausweg. Die Zahl der Streiks in Kroatien ist größer als in den letzten 10 Jahren zusammen, Arbeiter in Mazedonien besetzten kürzlich den Flughafen von Skopje. Die Jugend ist inzwischen offen für den Kommunismus. Die starken revolutionären Traditionen des Balkans und der heroische Sieg der Partisanen im Zweiten Weltkrieg haben gezeigt, dass die Befreiung Jugoslawiens nur durch den gemeinsamen Kampf der Arbeiter aller Nationen erreicht werden kann. Indem wir einen kommunistischen Arbeiter und Schüler nach dem anderen rekrutieren, werden wir die jugoslawische revolutionäre kommunistische Partei aufbauen.
(Funke Nr. 222/27.03.2024)