Nicht selten hören wir, dass wir als KommunistInnen unsere Zeitung doch verschenken sollten. Doch für uns ist die Finanzierung aus unserer Leserschaft ein wichtiges Prinzip. Von Christian Gröchenig.
Der klarste Ausdruck für unsere revolutionäre Theorie und Praxis ist unsere Zeitung, in der sich zu den aktuellsten Geschehnissen marxistische Analysen und Forderungen finden. Sie ist das „Zentralorgan“ (Lenin), das Herzstück unserer politischen Arbeit. Wir nutzen sie, um unsere Ideen innerhalb der Bewegung zu verbreiten und neue MitstreiterInnen im Kampf gegen den Kapitalismus zu gewinnen.
Aber wenn es uns vor allem um die Verbreitung unserer Ideen geht, – fragen sich viele – warum verkaufen wir dann unsere Zeitung, anstatt sie gratis zu verteilen? Der Grund dafür ist, dass wir noch immer im Kapitalismus leben und unsere Arbeit Geld kostet.
Obwohl ein erheblicher Teil unserer Arbeit auf ehrenamtlichen Mitgliedern basiert, brauchen wir auch ein festes Redaktionsteam, um unsere Zeitung auf professionellem Niveau herausgeben zu können. Die benötigten Räumlichkeiten und der Druck der Zeitung sind kostenintensiv.
Wer zahlt, schafft an
Bei der Finanzierung unserer Arbeit können wir dabei nicht auf staatliche Förderungen oder reiche Geldgeber vertrauen. Damit würden wir uns politisch von den Bürgerlichen abhängig machen und nicht mehr das denken, schreiben und tun können, was die Arbeiterbewegung nach vorne bringt. Solche „Spenden“ sind nämlich an Bedingungen geknüpft und schnell wieder gestrichen, wenn die Herrschenden unsere Arbeit als Gefahr sehen.
Revolutionäre Selbstfinanzierung ist daher ein wichtiges Prinzip. So sind wir nur der Arbeiterklasse und unseren LeserInnen Rechenschaft schuldig, die uns durch den Kauf der Zeitung und durch Spenden unterstützen.
Anders können wir den Sturz des Kapitalismus auch gar nicht erreichen. Das Verkaufen unseres Materials bedeutet, dass wir es ernst meinen mit der Revolution! Eine Gratiszeitung ist schnell verteilt, aber auch schnell wieder vergessen. Eine Zeitung zu verkaufen, bedeutet hingegen, das Gegenüber von der Wichtigkeit revolutionärer Ideen zu überzeugen.
Wir sind überzeugt, dass auch unsere LeserInnen gern ihren Teil zur Stärkung der revolutionären Kräfte in der Jugend- und Arbeiterbewegung beitragen, den Aufbau einer revolutionären Organisation zu finanzieren, die ausschließlich unserer Klasse verpflichtet ist.