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BDS oder Revolution gegen das Massaker in Gaza?
Letzte Woche haben wir auf unserer Ortsgruppe den Artikel „Did boycotts, divestment and sanctions overthrow apartheid regime in South Africa?“ von marxist.com diskutiert. Dabei ging es auch viel um die Palästinabewegung, wo BDS eine große Rolle spielt. Der Fokus liegt dabei auf dem B – also auf dem Aufruf, israelische oder Produkte von Firmen, die Geschäftsbeziehungen zu Israel haben, zu boykottieren. Für viele, die verzweifelt etwas gegen das Massaker unternehmen wollen, ist das ein Anhaltspunkt. Doch die Macht der Arbeiterklasse die Gesellschaft zu verändern, liegt nicht in den individuellen Kaufentscheidungen einzelner Arbeiter – sondern dass sie vereint als Klasse die Produktion am Laufen halten. Ein Beispiel dafür sind die tausenden indischen Hafenarbeiter von der WTWFI (in 11 von 12 der größten Häfen Indiens), die keine Waffenlieferungen nach Israel mehr durchführen. Damit schließen sie sich ihren katalanischen und belgischen Klassenbrüdern und -schwestern an, die schon im November ähnlich gehandelt haben. Die israelische Kriegsmaschine wird von Imperialisten gefüttert, aber die Arbeiterklasse hat die Macht, das zu stoppen. Dafür müssen wir uns organisieren!
Mio, Wien
Greenwashing vs. Kommunismus in der Chemie-Vorlesung
In einer Vorlesung referierte statt dem Professor eine ehemalige Studentin, die vor allem Werbung für die unnötige „Öko“-Greenwash-NGO, für die sie jetzt arbeitet, machte. Vorgestellt wurden „ökologische“ Projekte wie eine Öko-Fischzucht (Kilopreis 50€) oder Austernpilze aus Biomüll. Nach einer Stunde Zuhören, bei der ich immer wütender geworden bin, meldete ich mich zu Wort: „Wenn ihr Nachrichten geschaut habt, dann seht ihr, dass das 1,5 Grad Klimaziel offiziell überschritten wurde! Nichts, was wir hier besprechen, hilft uns, das Problem des Klimawandels zu lösen! Die Frage lautet: Wie kriegen wir Konzerne wie BP, die seit 50 Jahren vom Klimawandel wissen, unter unsere Kontrolle?! Im Kapitalismus geht es nur um Profite und diese Konzerne geben einen Scheiß auf unsere Zukunft!“
Das Diskussionsklima war schlagartig verändert: Die meisten Studenten haben mir zugestimmt, dass diese Mini-Öko-Bobo-Greenwash- Projekte, die wir hier besprechen, komplett unnütz sind. Sogar der Professor stimmte (abgeschwächt) überraschend zu, dass wir „eine neue Art der Wirtschaft brauchen“, wo Profite nicht im Mittelpunkt stehen. Natürlich waren nicht alle für Kommunismus – die meisten Vorschläge gingen Richtung Degrowth und lokale Wirtschaft – aber für alle war es ein Befreiungsschlag, dass wir wenigstens über die echten Probleme reden konnten.
Felix, Wien
Antikapitalismus an der katholischen Privatschule
In meiner Schule – einer katholischen Privatschule – wurde ich als Kommunist nie wirklich beachtet. Das änderte sich mit einer hitzigen Debatte mit meiner Wirtschaftslehrerin, die diese mit folgenden Worten an meine Klasse beendete: „Den Niko, den müsste man echt in ein kommunistisches Land abschieben. Dann wird er schon bemerken, dass Kommunismus nicht funktioniert.“ Das hat meine Klassenkameraden stutzig gemacht, sie haben mich nachher gefragt, ob ich kommunistisch sei und ich habe gespürt, dass sie mehr wissen wollen. Ich finde es besonders inspirierend, dass auch hier die Leute kritische Fragen haben. Diese will ich so weit wie möglich mithilfe des Marxismus beantworten. So wurde auch schon ein Infotisch erfolgreich durchgeführt, mit spannenden Diskussionen. Darüber hinaus möchte ich eine kommunistische Schülerzeitung etablieren, für Schüler, die Fragen haben und sich kritisch gegenüber der bürgerlichen Propaganda und dem Lehrplan äußern.
Niko, Graz
Kriegstreiber vom Standard
Bekanntlich stehen die Liberalen in der Frage der Aufrüstung ihren restlichen bürgerlichen Konsorten um nichts nach, meist jedoch ergänzt um eine Note der Heuchelei und Verlogenheit. Ein Beispiel fand sich kürzlich im „linken“ Standard, unter dem Titel „Wehrhaftigkeit muss gelernt sein“. Die Autorin stellt fest: „Die Bereitschaft zur Landesverteidigung ist hierzulande kaum ausgeprägt. In einer Befragung gaben nur 14 Prozent an, im Falle eines Angriffs dazu bereit zu sein, zur Waffe zu greifen. Dieser niedrige Wert ist ein Problem“. „Wie auch die Regierung in Deutschland muss jene in Österreich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Frieden, Demokratie und Freiheit nicht garantiert sind, sondern verteidigt werden müssen. Im Notfall auch mit Waffen. Das beginnt bei der geistigen Aufrüstung.“ „Es obliegt der Regierung, diesen Umdenkprozess einzuleiten.“
Zusammenfassend: Lieber Nehammer, bitte starte eine Propagandakampagne. Die österreichische Arbeiterklasse sieht nicht ein, dass demokratische Willensbildung da aufhören muss, wo sie sich weigert mit der Waffe in der Hand die Freiheit der Raiffeisenbank zu verteidigen, in Frieden den Balkan auszupressen – derStandard.
Lukas, Wien
Kapitalistische Landwirtschaft zerstört die Umwelt
Ich komme aus der Region Murcia, im Süden Spaniens. Dort zeigen die großen Landwirtschafts- und Viehzuchtunternehmen, dass der Kapitalismus nicht nur ein ausbeuterisches System ist, sondern auch nicht nachhaltig. In meiner Region verschmutzt und sterilisiert die Landwirtschaft den Boden mit Nylon, trocknet Flüsse aus und vergiftet ganze Meere (Mar Menor). Für mich ist der Sozialismus nicht nur eine bessere Alternative, sondern die einzige Alternative zum völligen Zusammenbruch der Gesellschaft. Deshalb bin ich Kommunist.
Victor, Tirol
Kommunisten beim Fortgehen suchen
Inspiriert von unseren deutschen Genossen haben wir eine sehr erfolgreiche Aktion in der Altstadt gemacht, dem Haupt-Fortgeh-Ort von Linz. Wir standen zu zweit mit Zeitungen bei der Straßenbahn, von wo aus die Leute zu den Bars gingen. Es war sehr leicht Leute anzusprechen mit „Wir sind die Revolutionären Kommunisten und bauen eine Organisation auf, um den Kapitalismus zu stürzen. Willst du mitmachen?“. Viele, die wir kennenlernten, wollten zur nächsten Ortsgruppensitzung kommen. Einer hat gemeint, dass er einige Freunde hat, die er mitbringen wird.
Stefan, Linz