Dieser Leserbrief von Funke-Redakteur Andreas Wolf zum Thema einer von der SPÖ geforderten Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel wurde in heutigen Printausgabe von "Die Presse" veröffentlicht.
Unermüdlich setzt Joseph Ratzinger, alias Papst Benedikt XVI., seinen Modernisierungskurs der katholischen Kirche fort: Nach der Debatte über die Wiedereinführung der lateinischen Messe und der Wiederaufnahme der Glaubenskriege gegen den Islam und das Judentum wird nun einer der grundlegenden Punkte des katholischen Glaubens reformiert. Die sieben traditionellen Todsünden (Wollust, Zorn, Neid, Völlerei, Hochmut, Trägheit und Habgier) haben nun doch schon etwas Staub angesetzt. Daher plant Ratzinger sieben neue Todsünden, um seinen Schäfchen die Orientierung im Alltagsleben zu erleichtern: Ratzingers Todsünden exklusiv bei uns im Praxistest!
Wenn es am österreichischen Bürgertum etwas Charakteristisches gibt, dann ist es ihr vollständiger Mangel an demokratischen Traditionen und ihr bornierter Provinzialismus. Wir haben dies bereits an Hand der ÖVP-Führungsgarnitur des Öfteren demonstriert. Wenden wir uns nun einer anderen Institution der bürgerlichen Gesellschaft zu: der Tageszeitung „Die Presse“. Was der Herausgeber dieses Printmediums seit Weihnachten so von sich gibt, versetzt uns ein jedes Mal aufs Neue in Staunen.
In der SPÖ-Regierungsfraktion wird der „ideologischen Durchbruch“ einer geplanten Einführung der „Vermögenszuwachsbesteuerung“ gefeiert, während die ÖVP und die Medien dabei sind, mit demagogischen Argumenten à la „Die Häuslbauer werden noch mehr belastet“ dagegen vorzugehen. Ausgeklammert werden folgende Fakten.
Zu Beginn des neuen Jahres kommentiert Alan Woods (marxist.com) den Zustand des von Krisen geschüttelten Weltkapitalismus und zeichnet eine revolutionäre Perspektive.
Die 15jährige Schülerin Arigona Zogaj kämpft gegen ihre drohende Abschiebung und wird zum Symbol des Widerstands gegen eine unmenschliche Politik, die uns alle betrifft.
Anfangs als Übergangspapst unterschätzt, wird immer klarer, dass der neue Papst alles andere als ein Dünnbrettbohrer ist. Ratzingers Ziel ist kein geringeres, als die totale konservative Neuausrichtung der katholischen Kirche - auf Jahrzehnte hinaus.
Vor kurzem erschien aus der Feder von Joseph Ratzinger, alias Papst Benedikt XVI., das Buch „Jesus von Nazareth“ und wurde sofort zum Bestseller. Er wolle damit zeigen, dass Jesus nicht ein Sozialromantiker oder gar ein antirömischer Rebell sondern der Erlöser war. In dem Buch schreibt er auch: "Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden." Dazu passend veröffentlichen wir einen Auszug aus „Ursprung des Christentums“ von Karl Kautsky, der einst den Beinamen „Papst der internationalen Sozialdemokratie“ erhielt.
Als am 19. April 2005 weißer Rauch über dem Vatikan aufstieg, hatte die katholische Kirche einen neuen Papst erhalten. Seither steht Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. an ihrer Spitze. Was sich die Kardinäle bei seiner Wahl gedacht haben, lässt sich unschwer erahnen: Die Kirche braucht einen Oberhirten, der in solch instabilen, bewegten Zeiten das politische Erbe seines Vorgängers, Johannes Paul II., geordnet verwaltet.
Über dreißig Jahre ist es her, dass britische GewerkschafterInnen und TechnikerInnen das damals und auch heute kaum Denkbare taten: Sie legten einen Entwurf vor, der nicht nur die Industrie und ihre Produktionsformen, die Gesellschaft und ihre Machtverhältnisse, sondern auch den Umgang mit der Natur und den Ressourcen radikal in Frage stellte.
Heinz Dieterich wird gerade auch in der europäischen „Linken“ als Visionär der bolivarischen Revolution gehandelt. Dabei sind die Gedanken, die er etwa in seinem im Vorjahr auf Deutsch erschienen Buch „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ entwickelt, durchaus nicht so neu wie uns der unbescheidene Autor glauben lassen möchte. Eine Kritik von Harald Lindner, erschienen im fünften Band unserer Theorie-Reihe Aufstand der Vernunft.
Am 2.4. verstarb nach langem, in den Medien perfekt zur Schau gestelltem Leiden Karol Wojtyla, alias "der Papst". Die Medien machten aus seinem Sterben eine riesige Inszenierung, lassen Zehntausende trauern und verhelfen der katholischen Kirche so zu einem zweiten Frühling - auch wenn dieser nur von kurzer Dauer sein wird.