Modellresolution
Keine Koalition mit Spargel & Mascherl!
Für viele GenossInnen speziell in den Parteisektionen, der FSG und der SJ, aber auch für viele sozialdemokratische WählerInnen im Allgemeinen war das Arbeitsübereinkommen zischen Blau/Rot in Kärnten ein Schock. Zurecht, denn Haider & Co. sind besonders harte Gegner was die Errungenschaften der ArbeiterInnenbewegung betrifft. GewerkschafterInnen werden als „Bonzen“ bezeichnet, das Zurückdrängen der Gewerkschaften wird vehement gefordert und betrieben, die AK unter Beschuss genommen, der Sozialstaat demontiert und ein Klima der Fremdenfeindlichkeit und des Konkurrenzdenkens geschaffen. Die Ausgrenzungspolitik und kritische Haltung der Sozialdemokratie gegenüber der FPÖ wurde immer als klare Absage gegen diese Politik des Neoliberalismus gesehen.
In den letzten Jahren mussten wir den massiven
Attacken auf unsere Interessen als ArbeitnehmerInnen standhalten. Leider ist
uns dies nicht immer gelungen. Die schwarz/blaue Regierung setzte auf
gesetzlicher Ebene etliche Grausamkeiten gegen uns ArbeitnehmerInnen
durch.
Angetrieben jedoch wurden diese „Reformen“ vor allem
von der ÖVP. Die FPÖ ist aufgrund ihrer
Größe und fehlenden Unterstützung seitens großer Teile der Wirtschaft als
hilfloser Juniorpartner im Bürgerblock verkommen und hat wenig tatsächlichen
Einfluss. Hier gab es einen Rollentausch. Während der Großen Koalition machte
die oppositionelle FPÖ permanent Druck von rechts. Heute erfüllt diese Rolle
die ÖVP aus einer viel gesicherteren und selbstverständlicheren Position
heraus. In punkto Rassismus, Sexismus und Homophopie steht die ÖVP der FPÖ um
nichts mehr nach. Die immer dreistere und reaktionäre Politik der ÖVP spiegelt
einerseits die veränderte wirtschaftliche Lage, andererseits eine konsequente
Interessensvertretung des Kapitals wider.
Auch wenn es immer wieder Avancen in Richtung FPÖ
gab, galt das Hauptaugenmerk der
Parteispitze vor allem dem „vernünftigen Teil“ des Kapitals innerhalb der
ÖVP. Dies drückte sich auch in einer
besonderes wirtschaftsfreundlichen Politik und einem Zurückdrängen des
Einflusses der Gewerkschaften innerhalb der eigenen Reihen aus. Hauptsache
zurück an die Macht, mit wem und mit welchem Programm wurde zur Nebensache.
Entgegen allen Behauptungen ist klar, dass die
Bundesparteiführung den Pakt in Kärnten zumindest nicht bekämpft, wahrscheinlich sogar gutgeheißen
hat. Dieser Schritt ist eine logische Konsequenz der Politik der letzten Jahre.
Anstelle einer Oppositionspolitik, die sich
konsequent auf die Betroffenen des Kahlschlags von Schwarz/Blau stützt und dem
Versuch Alternativen zur kapitalistischen Weltordnung aufzuzeigen, wurde
weiterhin auf die „Guten in der Regierung“ orientiert und zahm agiert.
Gusenbauer entwickelte eine Strategie der Spaltung
der Bürgerlichen mit Hilfe der Freiheitlichen. Das Spargelessen mit Jörg Haider
während einer der größten Streikbewegung in der Geschichte Österreichs ließ zu
Recht so manche Kritik laut werden.
Besonders verwerflich war das Verhalten der
„offiziellen“ Sozialdemokratie beim Streik der EisenbahnerInnen, der
bestenfalls ignoriert wenn nicht sogar offen kritisiert wurde.
Das Verhalten der
SP-SpitzenfunktionärInnen hat nicht nur bei den eigenen Mitgliedern
Unzufriedenheit hervorgerufen, sondern vor allem auch die berechtigte Angst,
dass bei einer Regierungsbeteiligung der SPÖ die derzeitige grundsätzliche
Einstellung der Partei, die Situation der ArbeitnehmerInnen noch mehr
verschlechtern wird. Wir brauchen keine weitere Partei der Unternehmer sondern
eine Partei der ArbeitnehmerInnen. Eine Sozialdemokratie, die nicht mit der
Reaktion packelt, sondern sie bekämpft - und das überall und
unmissverständlich.
Daher fordern wir:
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Keine Koalition mit den Bürgerlichen.
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Für die Einberufung eines Sonderparteitages
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Für eine breite, demokratische Diskussion auf allen Ebenen über die
Zukunft und Strategie der Sozialdemokratie. Die Ergebnisse sollen auf einem ehe
baldigst einberufenen Sonderparteitag diskutiert werden.
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Für eine Partei, die konsequent die Anliegen der ArbeitnehmerInnen
vertritt.
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Für einen sozialistischen Kurswechsel.