Zorn braucht Perspektive
Pfingstseminar 28.-31. Mai 2004
im Europacamp am Attersee
Wir sind zornig! Und unser Zorn ist wohl begründet:
imperialistische Kriege
um Rohstoffe und Märkte, Terror gegen unschuldige Menschen,
die ungebremste
Aushöhlung des Sozialsystems, die Privatisierung des
Bildungssystems und
anderer öffentlicher Dienstleistungen, die Tatsache, dass
der Mensch nur
noch als Kostenfaktor und als Quelle maximalen Profits
gesehen wird, ein
Staat, der ständig aufrüstet und wegschaut, wenn Nazis
prügeln, eine
Regierung, die nicht mehr als ein Erfüllungsgehilfe für
Kapitalinteressen
ist und die in allen Gesellschaftsbereichen das Rad der Zeit
zurückdrehen
will.
Dieses System zerstört unsere Umwelt und verdammt die
überwältigende
Mehrheit der Menschheit zu einem menschenunwürdigen Leben.
Doch das müsste
nicht so sein! Doch solange der Profit alles andere
bestimmt, solange wird
diese Welt eine Hölle auf Erden sein.
Mit unserem Pfingstseminar von 28.-31. Mai wollen wir auch
heuer einen
Beitrag zur Schaffung einer revolutionären Alternative zu
Kapitalismus und
Krieg leisten. Das Motto des Seminars ist diesmal "Zorn
braucht Perspektive
". Wir wollen bei diesem Seminar zeigen, dass dieses
System mit seiner Logik
der Profitmaximierung gegen unsere Bedürfnisse und Rechte
gerichtet ist. In
mehr als 25 Diskussionsforen und Arbeitkreisen soll genügend
Platz für eine
tiefgehende Systemkritik sein. Aber es reicht uns nicht, die
Welt zu
verstehen und zu wissen, wogegen wir sind. Wir wollen die
Welt auch
verändern. Wir wollen das Übel an der Wurzel anpacken und in
diesem Sinne
eine radikale Alternative entwickeln. In diesem Sinn wollen
wir dem Zorn
eine Perspektive geben. Und diese Perspektive lautet
Sozialismus.
Da wir den Kampf für eine andere, eine bessere Welt als
einen
internationalen Kampf sehen, laden wir auch heuer wieder
linke AktivistInnen
aus anderen Ländern ein. Wir erwarten Gäste aus Spanien,
Großbritannien,
Italien, Deutschland, Slowenien und Kanada!
Mitfahren, mitdiskutieren, mitkämpfen!
Das Programm:
Nationale Befreiung
oder Klassenkampf
Anhand des Widerstands im Irak und in Palästina wollen wir
die Frage
behandeln, wie im Nahen Osten, in der arabischen Welt eine
linke Perspektive
aussehen könnte.
Populismus, indigene
Bewegung und Guerilla
In Lateinamerika wurde in den letzten Jahren ein Land nach
dem anderen von
Bewegungen mit großem revolutionären Potential erschüttert. Welche
politischen Konzepte dominieren diese Bewegungen? Mit
welchen theoretischen
Fragen sind MarxistInnen in Lateinamerika heute
konfrontiert?
Cuba Libre
Kuba - Sozialismus im Hinterhof der USA oder Diktatur, in
der die
Menschenrechte mit Füßen getreten werden? Wie kann das Erbe
der kubanischen
Revolution gegen US-Blockade und das Vordringen des
Dollarkapitalismus
verteidigt werden?
Stupid White Men?
Im mächtigsten Land der Erde, den USA, regieren Dummies vom
Schlage eines
George W. Bush oder eines Arnold Schwarzenegger. Und ihre
WählerInnen
stopfen sich mit Fast Food die Bäuche voll während sie sich
mit seichten
Sitcoms berieseln lassen. Wir wollen zeigen, dass es abseits
dieser
Klischees aber auch ein anderes Amerika, ein Amerika des
Widerstands, gibt.
Die Zärtlichkeit der
Völker
So umschrieb Che Guevara einst den Begriff Solidarität.
Internationale
Solidarität ist er erste Schritt zum Aufbau einer starken
internationalen,
antikapitalistischen Bewegung. Wir diskutieren über
Geschichte und Zukunft
des Internationalismus und werden konkrete
Solidaritätsprojekte planen.
Wilde Streiks
Hafenarbeiter, die sich mit der Polizei Straßenschlachten
liefern,
Straßenbahnfahrer, die trotz gesetzlichen Verbots streiken,
Eisenbahner, die
sich weigern Waffen zu transportieren. Der Klassenkampf wird
wieder
radikaler. Wir diskutieren über die Gründe und welche Rolle
wir dabei
spielen können und sollen.
Links, links, links.
Von den ersten Anfängen an gab es in der Sozialdemokratie
Strömungen, die
eine Politik des Burgfriedens mit dem Kapital nicht
mittragen wollten und
eine wirkliche sozialistische Alternative anstrebten. Wir
begeben uns auf
einen Streifzug durch die Geschichte der SP-Linken und
beleuchten dabei vor
allem auch die Rolle der sozialistischen
Jugendorganisationen.
Über 1000 Brücken
sollst du gehen.
Wie kann eine revolutionäre Alternative zum Kapitalismus
aussehen? Welches
Programm brauchen wir? Wie kann das sozialistische Programm
zum Programm der
Massen werden? Wie stehen MarxistInnen zum neuen
Grundsatzprogramm der
Sozialistischen Jugend Österreich?
Von Mehrwert und
Profitraten
Wie funktioniert die kapitalistische Wirtschaft? Was
bedeutet Ausbeutung?
Wie entstehen Krisen? Wie kann eine marxistische Kritik des
Kapitalismus
aussehen?
Das System macht uns
krank
Spitäler sollen geschlossen werden, PatientInnen sollen 20%
Selbstbehalt
beim Arzt zahlen. Die Regierung will uns weismachen, dass
wir uns das
öffentliche Gesundheitssystem nicht mehr leisten können.
Aber warum werden
Menschen überhaupt krank? Wer ist dafür verantwortlich?
Elitenbildung oder
Gesellschaftskritik
Welche Unis wollen wir? Wie kann der Kampf gegen den Umbau
der Unis hin zu
Elitenunis verhindert werden?
Welche Rolle spielen StudentInnen im Kampf für eine andere
Gesellschaft?
Wessen Schule ist die
Schule?
Bildungsabbau, Notendruck und soziale Auslese, Schulstress,
reaktionäre
DirektorInnen und LehrerInnen. Ja, in der Schule werden wir so richtig auf
das wahre Leben vorbereitet. Es geht aber auch anders!
Eine andere Welt ist
möglich
Anfang Juni wird in Linz das 2. Sozialforum stattfinden. Wo
steht die
"Antiglobalisierungsbewegung"? Sind die
Sozialforen eine neue Hoffnung im
Kampf gegen Krieg und Kapitalismus?
Doppelt und Dreifach
Welche Mechanismen bestimmen die Unterdrückung der Frau in
der
kapitalistischen Gesellschaft? Wie spiegelt sich dieses
Unterdrückungsverhältnis in der Linken und in der
ArbeiterInnenbewegung
wider? Wie kann die Befreiung der Frau erkämpft werden?
Man muss seine Feinde
kennen...
Zylinder und Zigarre - das waren mal die Merkmale zur
Beschreibung fetter
Kapitalisten. Was zeichnet die bürgerliche Klasse heute aus?
Welche Rolle
spielt das Kapital heute? Wie gestalten und lenken sie
Wirtschaft und
Politik?
Unsere politischen
Gegner
Konservative, Freiheitliche, Faschisten, Liberale,... -
welche historischen
Wurzeln haben unsere politischen GegnerInnen? Welche Ziele
verfolgen sie?
Wie können wir sie bekämpfen?
Antifa macht mobil
Blood&Honour, BFJ,...die braunen Ratten kriechen wieder
aus ihren Löchern.
Und der Staat sieht weg. Wie können wir die Nazis stoppen?
Die Kämpferin
Rosa Luxemburg gehört zu den bedeutendsten Figuren der
internationalen
ArbeiterInnenbewegung. Wir wollen ihren Beitrag zur
Weiterentwicklung des
Marxismus genauer beleuchten. Es geht um ihren Kampf gegen
den Reformismus,
ihr Konzept des Massenstreiks und ihre Rolle im Kampf gegen
Krieg und
während der deutschen Revolution.
FSG: Zorn!
In den vergangenen Monaten hat die ArbeiterInnenklasse in
Österreich hart
gekämpft: gegen die Pensionsreform, gegen die Zerschlagung
der ÖBB, gegen
Lohnkürzung,... . Und doch haben wir fast immer verloren.
Welche Konzepte
braucht die Gewerkschaftsbewegung?
Der Feind im Inneren
Vor 20 Jahren führten die britischen Bergarbeiter einen
bitteren Kampf gegen
die neoliberale Politik der Miss Thatcher. Wir haben Nigel
Pearce von der
Bergarbeitergewerkschaft NUM, der damals selber im Streik
aktiv war,
eingeladen. Er wird über die Rolle der Gewerkschaften, die
Straßenschlachten
mit der Polizei, Solidaritätsaktionen und die Rolle der
Frauen erzählen.
Kultur- und
Abendprogramm:
Arbeiterliedersingen
Hiphop mit McIskra
Videonight und DJ-Line
Polit-Quiz
Teilnahmebeiträge:
Schüler/Lehrlinge 12 EUR
Studierende 23 EUR
Erwerbstätige 38 EUR
Aufschlag für Hüttenplätze: 13 EUR
Unterkunft in Holzhütten und Zelten
Vollpension